äi
Nachsilbe, mit der man die Mitglieder einer Familie bezeichnet. Bei Familiennamen bezeichnet sie die Familienmitglieder und deren auffälligste Eigenschaften: ju Kroameräi kanne iek goud : die Familie Kramer und deren Eigenschaften kenne ich gut.
Äi, -en, ju
1. Sater-Ems. 2. Fluss, Wasser. [afrs. ê ]
Oamse, ju
Ems. → ju grote Äi oandlik → oantlik
Grote Äi, ju
Ems.
loangs
1. in einer bestimmten Richtung: 1.1 Wier loangs? : in welche Richtung? 1.2. an etwas in der ganzen Länge entlang: an... loangs : iek lope an ju Äi loangs : ich laufen an der Sater-Ems entlang. 1.3 bee/... loangs : vorbei: du koast bee/ mie loangs kume : du kannst bei mir vorbeikommen. 1.4 fóar... loangs : quer über den Weg: hie ron fóar mie loangs : er kreuzte mir den Weg. 1.5 fóar loangs luke : eine Reihe von Runden in der Wirtschaft bezahlen.
skädje
1. schütteln. 2. (+ sik) vor Abscheu zittern, schaudern: iek skädje mie, wan iek do Rotten an ju Ouger fon de Grote Äi sjo : ich zittere vor Abscheu, wenn ich die Ratten am Ufer der Ems sehe. 3. schütten: ju skäddede do druge wiete Bonen ap dä‘n Disk : sie schüttete die trockenen weißen Bohnen auf den Tisch. 4. rütteln: iek heerde Hier an ju Dore skädjen : ich hörte sie an der Tür rütteln.
Skau, -e, ju
Anblick: dät grote Skip ap de Grote Äi häd ‘n flugge Skau ouroat: das große Schiff auf der Ems bot einen schönen Anblick.
skuumje
1. schäumen, brausen: 1.1 hie skumet fon Dulle/Dulligaid : er schäumt vor Wut. 1.2 dät Woater skumet in de Äi, wan die Wiend fäler wait : das Wasser in der Sater-Ems schäumt, wenn der Wind heftiger wird . 1.3 dät Bjoor is oold; et skumet nit : das Bier ist alt; es schäumt nicht.
slämje
1. schlammen; Schlamm absetzen oder bilden. 2. trockene Erde unter Beifügung von Wasser zu Schlamm machen. 3. mit Sand und Wasser dichten: wie kuden dät grote Gat an ju Äi ticht slämje : wir konnten das große Loch an der Sater-Ems mit Sand und Wasser dichten.
plumpsje
1. dumpf aufprallen: die swere Säk plumpsede ap de Toal : der schwere Sack prallte dumpf auf die Dreschdiele auf. 2. ins Wasser fallen: hie plumpsede in de Äi oun : er fiel in die Sater-Ems hinein.
slo iek slo, du slachst, hie/ju slacht, wie slo; sluuch, slugen; sloain; slach! slooët!
1. schlagen; mit Schlägen traktieren: 1.1 do Dregunere grepen dä‘n Ienbreker un slugen him swot un blau: die Polizisten ergriffen den Einbrecher und schlugen ihn schwarz und blau. 1.2 dussen Ploan moast du die uut dä‘n Kop slo: diesen Plan musst du vergessen. 2. machen, bauen, herstellen: 2.1 jo slugen ‘n Brääch uur de Grote Äi: sie bauten eine Brücke über die Ems. 2.2 Ouelje slo: Speiseöl aus Raps durch Herauspressen herstellen. 2.3 Taue slo: das Handwerk eines Seilers ausüben. 2.4 ‘n Krjuus slo: das Zeichen des Kreuzes machen. 3. in der Art, im Wesen, im Aussehen ähneln: 3.1 hie slacht heel ätter/ap sin Babe : er artet ganz seinem Vater nach. 3.2 ju slacht färe : sie ähnelt einem entfernten Verwandten. 4. (+ sik) sich prügeln: wieruum mouten sik do bee Brure aaltied slo? : warum müssen sich die beiden Brüder immer prügeln? 5. besiegen: in oolden Tieden häbe do Seelter do Fräizen bee/ Tjotern sloain : in alten Zeiten haben die Saterfriesen die Ostfriesen bei Detern besiegt. 6. schlingen: ju sluuch sik dä‘n Douk uur de Skullere : sie schlang sich das Tuch über die Schulter.
Stroom, do Strome, die
1. Stroom, Fluss. 2. Strömung: bee/ Wiend un Weder is deer aaltied ‘n stäärken Stroom in de Äi: bei Wind und Wetter gibt es immer eine starke Strömung in der Sater-Ems. 3. Blutkreislauf: iek häbe naan Stroom in do Bene : ich habe keinen Blutkreislauf in den Beinen.
swabbelje
1. (sumpfiger Boden) wanken, beben: an ju Stede swabbelde mie die Foan unner do Fäite : an der Stelle wankte mir das Moor unter den Füßen. 2. (Boot, Schiff) dümpeln; sich auf der Wasseroberfläche auf und ab bewegen. 3. schlottern, wackeln. 4. schwimmen, treiben, paddeln: do Oanten swabbelje ap t Woater : die Enten treiben auf dem Wasser. 5. planschen; unordentlich schwimmen: 5.1 gjucht swimme kon hie nit; hie swabbelt buppe t Woater herume : richtig schwimmen kann er nicht; er planscht auf der Wasseroberfläche herum. 5.2 in mien junge Jieren swabbelden wie in ju Äi : in meiner Jugend planschten wir in der Sater-Ems herum.
swimme iek swimme, du swimst, hie/ju swimt, wie swimme, swoam, swoamen; is/ häd swoamen; swim! swimmet!
1. schwimmen: 1.1 wie häbe dä‘n hele Dai swoamen : wir haben den ganzen Tag geschwommen. 1.2 wie sunt ätter ju uur Ouger wai swoamen : wir sind ans andere Ufer geschwommen. 2. treiben: dät Holt swimt in de Äi : das Holz treibt im Fluss. 3. baden: wie häbe in ‘‘n groten Woaterpoul swoamen : wir haben in einem großen Wasserloch gebadet.
wonderje
wandern: dät Wonderjen an de Äi is nit plezierich, wan do Nieden unner Woater ronnen sunt : das Wandern an der SaterEms ist kein Vergnügen, wenn die Niederungen überschwemmt sind.
toufljote
zufließen: an dusse Stede fljut ju Grote Äi de Noudsee tou : an dieser Stelle fließt die Ems der Nordsee zu.
touwoakse
1. zuwachsen: die Sloot fóar uus Huus is boalde touwoaksen : der Graben vor unserem Haus ist beinahe zugewachsen. 2. verlanden: ju Äi is touwoaksen : der Fluss ist verlandet. 3. (Vieh) größer, fetter werden: do Koolwere/Koolgere mouten noch touwoakse : die Kälber müssen noch fetter werden.
truchwaadje
hindurchwaten: an dusse Stede kon man truch ju Äi truchwaadje : an dieser Stelle kann man durch den Fluss hindurchwaten.
twilje
1. sich gabeln: die Wai twilt sik an dusse Stede : der Weg gabelt sich an dieser Stelle. 2. (Fluss) sich in zwei Arme spalten: Hier twilt sik ju Äi : hier spaltet sich der Fluss in zwei Arme.
umefoatje
umfassen: iek foatede him ume, dät hie nit in ju Äi oungleed : ich umfasste ihn/fasste ihn um, damit er nicht in den Fluss hineinglitt.
umeslo
1. umschlagen; sich verändern (is): dät Weder is umesloain : das Wetter ist umgeschlagen. 2. (Boot) kentern (is). (+ sik) sich auf die Seite des Gegners schlagen, begeben. 4. umblättern, umwenden: ‘‘n poor Sieden umeslo : ein paar Seiten umblättern. 5. die Meinung ändern (is): ju slacht mäd Hiere Menenge ume as die Wiend : sie schlägt mit ihrer Meinung um wie der Wind. 6. umwenden, umschlagen, umlegen: iek sluuch min Kroage juun dä‘n Rien ume : ich wendete meinen Kragen gegen den Regen um. 7. aufkrempeln, hochkrempeln: do Sleeuwen umeslo : die Ärmel aufkrempeln. 8. umschlagen, umladen: ju Ledenge wuud an ju Äi umesloain : die Ladung wurde an der Sater-Ems umgeladen, umgeschlagen. 9. umkippen, umfallen (is): ju grote Kiste is umesloain : die große Kiste ist umgekippt. 10. (+ sik) umlegen, umwerfen: ju sluuch sik ‘‘n Douk ume : sie warf sich ein Tuch um. 11. (Kleidungsstück) wenden; die bisher innere Seite nach außen nehmen: ‘‘n umesloainen Jikkel : eine gewendete Jacke. 12. nach oben falten, krempeln: do Buksepiepen umeslo : die Hosenbeine nach oben krempeln.
uumhooch
1. nach oben; in die Höhe; aufwärts: do Jierwen uumhooch gooije : die Garben in die Höhe werfen. 2. hinauf: dussen Dom uumhoochlope : diesen Sandweg hinauflaufen. 3. herauf: hie koom ju Äi uumhooch : er kam die SaterEms herauf.
uurfljoge (b)
1. überfliegen; einen Text schnell lesen: hie uurflooch dät Bouk : er überflog das Buch. 2. über etwas oder jemanden hinwegfliegen: do wüülde/wielde Gäize uurfljoge ju Äi : die Wildgänse überfliegen den Fluss.
uurkaante
jenseits: uurkaante (fon) ju Äi : jenseits der Sater-Ems.
uurstrieke (b)
1. über den Rand eines Gefäßes fließen: dät Woater in dä‘n Ommer strikt uur : das Wasser im Eimer fließt über. 2. (Wasserlauf) über die Ufer treten: ju Äi streek an dusse Stede uur : die Sater-Ems trat an dieser Stelle über die Ufer. 3. gersteln; mit Wasser überstreichen: dät uun(ge)boakene Brood mäd Woater uurstrieke : das ungebackene Brot mit Wasser überstreichen.