Brood, do Brode, dät
1. Brot. 2. Brotlaib. Schwarzbrot aus Roggenmehl.
Roagebrood, dät
Roggenbrot, normalerweise nur Brood, weil das einzige Brot in alten Zeiten im Saterland Roggenbrot war.
Lid, do Liede, dät
1. Glied, Gliedmaße: ju Flöäte häd hie al langer unner do Liede: sein Rheuma ist chronisch. 2. Kettenglied. 3. S-förmiges Eisen zur Verbindung von zwei Ketten. 4. Augenlid. 5. Gelenk: min ierm is uut t Lid : mein Arm ist ausgerenkt. 6. Schlinge aus Pferdehaaren. 7. Reihe einer angetretenen Mannschaft: as Suldoat in t eerste Lid stounde : als Soldat in der ersten Reihe stehen. 8. Generation: fon do Foanbiwonere in Aastfräislound wuud kweden : dät eerste Lid die Dood, dät twäide ju Nood, dät träde dät Brood : von den Moorkolonisten in Ostfriesland wurde gesagt: „dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot. “ 9. Handgelenk. 10. Verwandtschaftsgrad: dät eerste Lid : Brure un Sustere : Geschwister; dät twäide Lid : Nichten un Fäddere : Cousinen und Vettern; dät träde Lid : Nichten un Fädders Bäidene : die Kinder der Cousinen und Vettern.
baksk
1. (Brot) nicht gut durchgebacken: baksk Brood . 2. altklug: dät bakske Wucht is ‘‘n Läst : das altkluge Mädchen ist eine Last. 3. (von Kleidungsstücken) schö‘n, elegant: wäch?t hääst du deer foar ‘‘n bakske Skoarte fóar! : was trägst du da für eine schöne Schürze!
Oarbaid, ju
1. Arbeit: 1.1 du moast him an de Oarbaid kriege: du musst ihn an die Arbeit machen. sture Oarbaid : schwere körperliche Arbeit. hie is in Oarbaid un Brood : er kann sich von seiner Arbeit ernähren. 2. Prüfung, Klausur: ‘n Oarbaid skrieuwe: eine Klausur schreiben.
ounboake
(hin) einbacken: jo häbe in dut Brood Krinten of Sienkene ounboaken : sie haben Korinthen oder Rosinen in dieses Brot eingebacken.
Sies, die
Käse: hie lät sik dä‘n Sies nit fon t Brood íete: er lässt sich nicht ausnutzen, übervorteilen. [engl. cheese ]
säärm
1. selbst: 1.1 uut sik säärm : aus eigenem Antrieb; sponte suâ . 1.2 dät häbe iek säärm : ich brauche es nicht zu kaufen. 1.3 dät mout älk säärm wiete : das muss jeder selbst wissen. 1.4 fon säärm! : natürlich, selbstverständlich! 1.5 iek stuud deer säärm bee/ : ich stand selbst dabei. 1.6 dät häbe iek him säärm tou kweden : das habe ich ihm selbst/persönlich gesagt. 1.7 säärm bjoud Bjoor : selbst gebrautes Bier. 1.8 säärm boaken Brood : selbst gebackenes Brot. 1.9 säärm braidede Hozen : selbst gestrickte Strümpfe. → sälwen
prouzje
1. schmausen; sich gütlich tun. stopfen: hie prouzet sik dät Brood tou de Mule oun : er stopft sich das Brot in den Mund hinein. zu viel essen und trinken.
Probände , ju
Zuwendung an die Kirche in Form von Heu oder Lebensmitteln: die Säärkenkoaster kreech Brood as Probände, ook Butere, Oaiere un ‘‘n Stuk Späk : der Küster erhielt Brot als Zuwendung, auch Butter, Eier und ein Stück Speck. [frz. provende]
ounstipje
1. hineintunken: ‘‘n Koarste Brood in de Soppe ounstipje : eine Brotkruste in die Suppe hineintunken. 2. mit der Spitze des Schuhs oder des Holzschuhs feststellen, ob man durch ein Wasser laufen kann, ohne die Hosenbeine nass zu machen.
ounskuwe
1. hineinschieben: die Bakker skuft dät Brood in dä‘n Ougend oun : der Bäcker schiebt das Brot in den Ofen hinein. 2. anschieben: fóar sik ounskuwe : hinausschieben; auf die lange Bank schieben.
ounbrokkelje
1. einbrocken; brockenweise in etwas hineintun: Brood in ju Soppe ounbrokkelje : Brot in die Suppe einbrocken. 2. sich und/oder anderen Unannehmlichkeiten bereiten: du alleen hääst die dut Uungluk ounbrokkeld : du allein hast dir dieses Unglück bereitet.
skjote iek skjote, du skjutst, hie/ ju skjut, wie skjote; skoot, skoten; is/häd sketen; skjut/skjote! skjotet!
1. schießen: fergenen Häärst häd uus Babe twäin Harte sketen : vergangenen Herbst hat unser Vater zwei Hirsche geschossen. angrenzen an: sien Lound skjut an uus Buräi : sein Land grenzt an unseren Bauernhof. 3. (Flüssigkeit) strömen (is): dät Röör is breken, un dät Woater skjut deeruut : das Rohr ist gebrochen, und das Wasser strömt da heraus. 4. (Milch) gerinnen; sauer werden (is): ju Moalk häd tou loange in ju Sunne steen un is sketen : die Milch hat zu lange in der Sonne gestanden und ist sauer geworden. 5. reinigen: Roage skjote : Roggen reinigen. 6. schnellen; sausen, mit hoher Geschwindigkeit gehen oder fahren (is): 6.1 hie skoot an mie fóarbie, as wan hie Fjuur in de Moarze hiede : er schnellte an mir vorbei, als wenn er Feuer im Hintern hätte. 6.2 do Bäidene skoten in t Bääd : die Kinder schnellten ins Bett. 6.3 in dä‘n Sin skjote : einfallen. 7. (Pflanze) aufsprießen, aufschießen (is): do Ploanten skjote in t Säid : die Pflanzen setzen Saat an. 8. zu wachsen beginnen (is): die Roage, die Heeuwer skjut : der Roggen, der Hafer beginnt zu wachsen. 9. einen stechenden Schmerz verursachen (is): dät loange Moaljen is mie in dä‘n Rääch sketen : die lange Malerarbeit hat mir einen stechenden Schmerz im Rücken verursacht. 10. (Tau) ablaufen lassen; loslassen (is/ häd): läit dät Tau man skjote! : lass das Tau nur ablaufen! 11. fallen, stürzen (is): hie skoot fon ju Ladere un fäl ap dä‘n Kop : er stürzte von der Leiter und fiel auf den Kopf. 12. etwas schnell tun, schnell bewegen: die Bakker skoot dät Brood tou dä‘n Ougend oun : der Bäcker schob das Brot schnell in den Ofen hinein. 13. einen Gegenstand mit dem Fuß werfen: hie skoot dä‘n Baal truch ju epene Dore : er schoss den Ball durch die offene Tür.
ouboake
fertig backen: wan du dät Brood nit gjucht oubakst, dan is et fon binnen klieuwerch : wenn du das Brot nicht fertig bäckst, dann ist es von innen klebrig.
oold (aller, ooldste)
1. alt: 1.1 dälich is ‘‘n Mon fon sogentich Jier nit moor swiede oold : heute ist ein Mann von siebzig Jahren nicht mehr sehr alt. die Dokter kwaad, dät bee/ Hier aal noch bee/ t Oolde blieuwen is : der Arzt hat gesagt, dass der Zustand der Kranken sich nicht gebessert habe. dät Oolde skäl him failje : die alte Betreuung, das alte Milieu wird ihm fehlen. 1.4 fon oolds häär: van alters her. 1.5 ju oolde Tied: das Altertum. 2. unangenehm, lästich: do oolde Fljogen in de Köäkene kon iek nit ou!: die lästigen Fliegen in der Küche kann ich nicht ertragen! 3. ärgerlich, leidig: ju oolde Babbeläi fon dä‘n Käärdel kon iek nit moor here: das ärgerliche Gebabbel von dem Kerl kann ich nicht mehr hören. 4. langweilig: hie kumt mie aaltied mäd dosälge oolde Fertälstere: er kommt mir immer mit denselben alten Geschichten. 5. verflucht: wäch?l kon so ‘n oolden Hingst riede!: wer kann so einen verfluchten Hengst reiten! 6. altbacken: oold Brood: altbackenes Brot. 7. ehemalig: ju oolde Burenstede is nu ‘n Museum: der ehemalige Bauernhof ist jetzt ein Museum. 8. Ausdruck von Gemütlichkeit: iek bä‘n am bäästen toufree, wan iek mien oolde Piepe/ Püpe in Raue rookje kon: es geht mir am besten, wenn ich meine alte Pfeife in Ruhe rauchen kann. 8. durch Gewohnheit nicht mehr interessant; aus der Mode: dät Klood is boalde wäch?t Ooldes : das Kleid ist bald aus der Mode. 9. alteingesessen: ju kumt uut ‘‘n oolden Skäddeler Stam : sie kommt aus einer alteingesessenen Scharreler Familie. ältlich: ‘‘n oold Uutgekiek : ein ältliches Gesicht. (Rechnung, Schuld) ausstehend, unbezahlt: hie häd noch oolde Skeelden : er hat noch unbezahlte Schulden. 12. durch Alter verdorben: oolde Butere : alte, ranzige Butter.
oainboaken
selbst gebacken: oainboaken Brood : selbst gebackenes Brot.
oachtje
1. achten, das Augenmerk auf etwas richten: ju oachtet ap Hiere oolde Muur nit : sie achtet auf ihre alte Mutter nicht. 2. respektieren: dä‘n hougest du nit tou oachtjen. – hie doget niks : den brauchst du nicht zu respektieren. – er taugt nichts. 3. auf etwas aufmerksam sein; für etwas sorgen: du moast deerap oachtje, dät hie dät Brood meebrangt: du musst dafür sorgen, dass er das Brot mitbringt.
nödich
1. ‘nötig: 1.1 dät häd nit ‘nödich däin : das war nicht ‘nötig (auch als Höflichkeitsfloskel). 1.2 wie wollen aaltied dät Nödigste in Huus häbe : wir wollen immer das Nötigste im Hause haben. 1.3 wie häbe moor Mjuks foar dä‘n Tuun ‘nödich: wir haben mehr Dünger für den Garten ‘nötig. 1.4 wie sunt mäd dät Nödigste fersuurged: wir sind mit den notwendigsten Vorräten versorgt. 2. dringend: so ‘n Rieuwe mouten wie ‘nödich häbe: eine solche Harke brauchen wir dringend. 3. notwendig: skeen Woater is juustso ‘nödich as Brood : sauberes Wasser ist genauso notwendig wie Brot. 4. unbedingt: wie mouten mäd do Íemen ‘nödich ätter ju Krume Häidene wai , dan die Raps blooit : wir müssen mit den Bienen unbedingt in die Krummhörn, denn der Raps blüht.
mul (c)
1. (Brot) zu weich, zu locker: dät Brood is mul : das Brot ist zu weich, nicht durchgebacken. 2. (Erde, Boden) gut durchgepflügt; weich und lose.
Toubiet, -e, die
Zuspeise, Beigericht: bee/ de Soppe häd hie ‘n Sniede Brood as Toubiet kriegen: zur Suppe hat er eine Brotschnitte als Zuspeise bekommen.
wege iek wege, du wächst, hie/ju wächt, wie wege; wuuch, wugen, wain; wäch! weget!
1. wiegen; Gewicht haben: 1.1 hie wuuch twohunnert Puund : er wog zweihundert Pfund. 2. das Gewicht feststellen: 2.1 die Sloachter wuuch dät Flaask : der Schlachter wog das Fleisch. 2.2 hie is wain un foar tou licht befuunden : er ist der Aufgabe nicht gewachsen. 1.2 dät Brood wäch?cht tou min : das Brot ist zu leicht.
wächkriege
1. fortbekommen, entsorgen: wie häbe do Petäljen wäch?chkriegen : wir haben die Flaschen entsorgt. 2. (Fleck) ausmachen, entfernen. 3. Aufforderung zum Essen: krich/ kriegt et wäch?ch! : iss/esst es auf! bedient euch! 4. beziehen: wie kriege uus Brood fon Mullerjan wäch?ch : wir beziehen unser Brot von Mullerjan.
uutboake
(Backware) völlich gar backen: goud uutboaken Brood : gut ausgebackenes Brot.
uurstrieke (b)
1. über den Rand eines Gefäßes fließen: dät Woater in dä‘n Ommer strikt uur : das Wasser im Eimer fließt über. 2. (Wasserlauf) über die Ufer treten: ju Äi streek an dusse Stede uur : die Sater-Ems trat an dieser Stelle über die Ufer. 3. gersteln; mit Wasser überstreichen: dät uun(ge)boakene Brood mäd Woater uurstrieke : das ungebackene Brot mit Wasser überstreichen.