Fräige, -n, ju
Frage. [afrs. frêge ]. (Die häufig irrtümlich verwendete Form Froage ist nd.)
apsmiete
1. aufwerfen; in die Höhe werfen: ju wroute smit Äide ap : der Maulwurf wirft Erde auf. 2. Gewinn bringen: sin oolde Winkel smit nit fuul ap : sein alter Laden bringt nicht viel Gewinn. 3. als Ernteertrag liefern: 3.1 dät ene Spaal smit moor ap as dät uur : das eine Ackerstück liefert einen größeren Ernteertrag als das andere. 3.2 wo fuul smit dut Lound ap? : wie ertragreich ist dieses Land? 4. aufhäufen, aufschütten: deer häbe jo fersoacht, ‘‘n Diek an ju Äi aptousmieten : da haben sie versucht, einen Deich an der Sater-Ems aufzuschütten. 5. zur Sprache, zur Diskussion bringen: ju Fräige apsmiete : die Frage zur Diskussion bringen.
behutsk/behotsk
1. behutsam; vorsichtig, aufpassend, sorgsam: ju gungt heel behutsk mäd do litje Bäidene ume : sie geht ganz behutsam mit den kleinen Kindern um. 2. rücksichtsvoll: ‘‘n behutske Fräige : eine rücksichtsvolle Frage. 3. geheimnisvoll tuend; hintergründig: ‘‘n behutsken Mon : ein Geheimniskrämer.
bejeedje
bejahen: iek mout dien Fräige bejeedje : ich muss deine Frage bejahen.
ferputsje
1. verputzen; mit Putz oder Mörtel versehen: ju Bätersiede fon dät Huus häbe do Muurljude noch nit ferputsed : die Rückseite des Hauses haben die Maurer noch nicht verputzt. 2. bewältigen, erledigen: wie häbe ju Oarbaid in two Úren ferputsed : wir haben die Arbeit in zwei Stunden erledigt. 3. schnell aufessen: fieuw Karbonaden bee/ een Mäiltied ferputset hie! : fünf Koteletts bei einer Mahlzeit isst er ruck, zuck auf! 4. grob abfertigen: iek wüül noch ‘‘n Fräige an dä‘n Dreguner stale, man hie häd mie ferputsed: ich wollte noch eine Frage an den Polizisten stellen, aber er hat mich grob abgefertigt.
Fräigeräi, -en, ju
lästiges und wiederholtes Fragen.
Fräiger, -e, die
Frager.
oufräigje
1. abfragen: 1.1 koast du mie mien Läkse oufräigje? : kannst du mir meine Lektion abfragen? 1.2 die Koaster fräigede do Skoulbäidene do franske Woude ou : der Lehrer fragte die Kinder/den Kindern die französischen Vokabeln ab. 1.3 aan dät Hoamd fon dä‘n Íers/ dät Lieuw oufräigje : einem das Hemd von dem Hintern/Leib abfragen: 2. Geld für eine Arbeit verlangen: iek fräigede him twintich Euro foar ju Oarbaid ou : ich verlangte zwanzig Euro für die Arbeit. 3. erfragen: iek fräigede him do Nomen fon do Deelniemere ou : ich erfragte von ihm die Namen der Teilnehmer.
skitterch
1. unter Durchfall leidend: ju Ku is noch skitterch : die Kuh hat noch Durchfall. 2. dreckig, ungepflegt und ungewaschen: du koast nit mäd so skitterge Hounde bee/ Disk gunge : du kannst nicht mit solchen dreckigen Händen an den Tisch gehen. 3. regnerisch, schlecht, unbeständig: skitterch Weder : unbeständiges Wetter. höhnisch: skitterch laachje : höhnisch lachen. (Schaf, Rind) mit Mist in der Wolle oder in den Haaren: 6. unbedeutend: skitterge Fräigen/ Froagen : unbedeutende Fragen. 7. elend, übel: et gungt uus Mäme skitterch : es geht unserer Mutter übel.
wät (a)
1. was: 1.1 wäch?t moakest du hier? : was machst du hier? 1.2 iek fräigede him, wäch?t hie in de Taaske hiede : ich fragte ihn, was er in der Tasche hätte. 1.3 wäch?t foar ‘‘n Stoul waas dät? : was für ein Stuhl war das? wäch?t is dät foar aan? : was für ein Typ ist das? wäch?t skäl et? : was soll ‘s? 1.6 jo wieten nit, wäch?t jo dwo skällen: sie wissen nicht, was sie tun sollen. 2. wie: wäch?t fluch!: wie schö‘n!
of (a)
1. ob: 1.1 iek weet nit, of hie al ounkemen is : ich weiß nicht, ob er schon angekommen ist. 1.2 iek fräigede him, of sin Foar of sin Fädder dät Skap timmerd hiede : ich fragte ihn, ob sein Vater oder sein Vetter den Schrank gezimmert habe.
napkopje
1. nicken: ju napkoppede, as iek Hier fräigede, of ju Tied hiede : sie nickte, als ich sie fragte, ob sie Zeit hätte. 2. einnicken (is): uus Babe wäch?dt aller; hie napkoppet aaltied Wier in sin Kroakstoul : unser Vater wird älter; er nickt immer wieder in seinem Lehnstuhl ein.
ferlöös
bauernschlau, pfiffig: hie fräigede deer heel ferlöös umetou : er stellte ganz pfiffig indirekte Fragen. [nl. voor de leus: zum Schein]
Begeer , die
Verlangen, Wunsch, Anliegen: Häärm fräigede dä‘n Wiergunger : „ Wät is din Begeer? “: Häärm fragte den Wiedergänger: „Was ist dein Wunsch?“
uutfräigje
ausfragen; aus reiner Neugier Fragen an jemanden stellen: so fräiget man do Ljudene uut: so fragt man die Leute aus. (Dies sagt man, wenn man keine Antwort geben will).
ätterfräigje
1. nachfragen, sich erkundigen: dät koast du beter leeuwe as waigunge tou ätterfräigjen : das kannst du besser glauben als hingehen, um nachzufragen. 2. sich an jemanden oder etwas kehren; sich um etwas kümmern: 2.1 deer fräiget hie niks ätter : er kümmert sich nicht darum; er stört sich nicht daran. 2.2 hie fräiget nargends wäch?t ätter : er ist ein Draufgänger. noch einmal, wiederholt fragen: iek moaste ätterfräigje, bit hie mie ferstude : ich musste wiederholt fragen, bis er mich verstand.
Hoake, -n, die
1. Haken: 1.1 du moast ‘n Hoake an dä‘n Íers kriege, dät du ju Dore tichtmoakest: du musst einen Haken an den Hintern kriegen, damit du die Tür zumachst. 1.2 Hoake un Nouze: Haken und Öse. 1.3 hie is so ‘näisgierich, hie fräiget die dä‘n Hoake uut dä‘n Íers: er ist so neugierig, er fragt dir den Haken aus dem Arsch (= er ist unverschämt neugierig, stellt ununterbrochen Fragen). 2. Klausel, einschränkende Bestimmung in einem Vertrag: pase ap, deer is ‘n besunderen Hoake in ju Oumoakenge: pass auf, es gibt eine besondere Klausel in der Abmachung. 3. der Haken, an dem man das Schlachttier aufhängt. 4. Umstand, Problem, Hindernis: deer sitte noch wäch?t Hoaken an : es gibt noch einige Probleme.
slok
1. lässig: hie ron deer so slok wai : er lief so lässig dahin: 2. lasch, nachgiebig, gutmütig; mit allem zufrieden: 2.1 hie is so slok; hie fräiget deer nargends wäch?t ätter : er ist so nachgiebig; er kümmert sich um nichts. 2.2 hie is fuuls tou slok; hie mout sik beter truchbiete : er ist viel zu gutmütig; er muss sich besser durchbeißen. 3. nachlässig; ohne jegliche Strenge: min Noaber is tou slok mäd sien Bäidene : mein Nachbar ist zu nachlässig mit seinen Kindern. 4. einfältig: so ‘‘n slokken Käärdel koast du alles fertälle : so einem einfältigen Typen kannst du alles erzählen. 5. betrübt, verlegen. 6. (Haare) glatt und strähnig; völlich ohne Krause.
bombardierje
überhäufen, bedrängen: jo häbe dä‘n äärme Käärdel mäd Fräigen bombardierd : sie haben den armen Mann mit Fragen überhäuft.
bestoarmje
heftig bedrängen; bestürmen: ju häd uus mäd Fräigen (nicht nd. Froagen) bestoarmed : sie hat uns mit Fragen bestürmt.
fräigje
1. fragen: 1.1 deer fräigje iek niks ätter : ich kümmere mich nicht darum. 1.2 deer wäch?dt nit ätter fräiged : es gibt keine Nachfrage danach. 2. bitten: iek fräigje uum Hälpe : ich bitte um Hilfe.
uungefräiged
ungebeten, uneingeladen.
Striedfräige, -n, ju
Streitfrage.
befräigje
1. befragen: iek häbe Hinnerk deeruur befräiged : ich habe Hinnerk darüber befragt. 2. erfragen: wie befräigeden do Nomen fon do Deelniemere : wir erfragten die Namen der Teilnehmer.
anfräigje
1. anfragen, sich erkundigen. 2. anfordern. 3. bitten um; nachsuchen, ansuchen; verlangen, beantragen: 3.1 hie häd al uum ‘‘n Fersättenge anfräiged : er hat schon um eine Versetzung nachgesucht. 3.2 hie häd uum moor fräie Tied anfräiged : er hat einen Antrag um mehr Freizeit gestellt.