glowelk
gläubig: hie is so glowelk, dät hie insen in t Jier ätter de Säärke waigungt : er ist so gläubig, dass er einmal im Jahr in die Kirche geht.
Glowe, die
1. Glaube: 1.1 in dä‘n Glowe weze: meinen; sich einbilden: 1.2 hie waas in dä‘n Glowe, dät wie dät nit dwo wielen : er meinte, dass wir das nicht tun wollten.
Ljude(ne), do
1. Menschen, Leute: 1.1 litje Ljudene: Menschen niederen Standes, aus einfachen Familienverhältnissen. 1.2 dät däd ju bloot foar do Ljude: das tut sie nur zum Schein, um anzugeben. 1.3 grote Ljude : Erwachsene. 1.4 dät sunt Ljudene as jie un wie : das sind Leute wie ihr und wir. 1.5 sin Glowe unner do Ljude brange : seinen Glauben unter die Leute bringen, verbreiten. 1.6 Koopljude, Timmerljude, Wieuwljude, Monljude : Kaufleute, Zimmerleute, Frauen, Männer.
ienstounde
1. einstehen, eintreten für; verbürgen, garantieren; geradestehen: 1.1 hie stoant deerfoar ien, dät alles betoald wäch?dt : er garantiert, dass alles bezahlt wird. 1.2 hie stoant foar sin Glowe ien : er tritt für seinen Glauben ein. 1.3 foar do Skeelden fon uus Foar stounde wie ien : für die Schulden unseres Vaters stehen wir gerade. 2. bekennen, gestehen: hie häd iensteen, dät hie et däin häd : er hat gestanden, dass er es getan hat.
oufale
1. abfallen: do Bledere fale fon do Bome ou : die Blätter fallen von den Bäumen ab. 2. dahinsiechen, dahinkränkeln: uus Babe faalt älke Dai moor ou : unser Vater kränkelt immer mehr dahin. 3. altersschwach werden: mäd fieuwunsogentich begon Willi outoufalen : mit fünfundsiebzig fing Willi an, altersschwach zu werden. 4. infolge einer Krankheit abmagern. sich von jemandem oder etwas lossagen; sich jemandem oder einer Sache gegenüber abtrünnig werden: hie is fon sin Glowe oufalen : er hat sich von seinem Glauben losgesagt. 6. vom Amt des Priesters zurücktreten: hie is ‘‘n oufalenen Pastoor : er ist ein abtrünniger Priester. 7. eine Neigung, ein Gefälle aufweisen: an dusse Stede faalt dät Lound ou : an dieser Stelle weist das Land ein Gefälle auf. 8. wegsterben; durch den Tod der Familie verloren gehen: et is trurich, dät uus Bääsje uus oufalen is : es ist traurig, dass wir unsere Oma verloren haben.
apkume
1. aufkommen, entstehen: deer kumt wäch?t Näies ap : es kommt etwas Neues auf. 2. aufstehen, hochkommen; auf die Beine kommen: 2.1 die besepene Käärdel kuud nit allännich apkume : der Besoffene konnte nicht allein auf die Beine kommen. 2.2 dät Swien liech deer un kuud nit apkume : das Schwein lag da und konnte nicht hochkommen. 3. die Kosten übernehmen für jemanden; jemanden unterstützen: 3.1 iek kume foar mien Bäidensbäidene ap : ich übernehme die Kosten für meine Enkelkinder. 3.2 ju mout foar sik säärm apkume : sie muss sich selbst unterstützen. 4. sich für jemanden, etwas einsetzen: hie kumt foar sin Glowe ap : er setzt sich für seinen Glauben ein. 5. (Pockenimpfung) anschlagen: sunt bee/ die do Pokken apkemen? : hat bei dir die Pockenimpfung angeschlagen? 6. (Sonne, Mond): aufgehen: ju Moune, ju Sunne kumt ap : der Mond, die Sonne geht auf. 7. (Unwetter) heraufziehen, aufziehen; im Anzug sein: deer kumt ‘‘n Uunweder ap : ein Unwetter zieht (her) auf. 8. aufgegessen werden: dät Brood skäl gau apkume : das Brot wird schnell aufgegessen werden. 9. aufgehen, aufkeimen: ju Wete koom goud ap : der Weizen keimte gut auf. 10. aufstehen: as iek apkoom, skeen ju Sunne al : als ich aufstand, schien die Sonne schon. 11. aufwachsen: hie is in Auerk apkemen : er ist in Aurich aufgewachsen. 12. für etwas verantwortlich sein, für etwas Sorge tragen: hie mout deerfoar apkume: er muss dafür Sorge tragen. 13. in Mode kommen, in Gebrauch kommen: as do Koakmaskienen apkemen, häbe do Ljudene nit moor an t epene Fjuur seden : als die Herde mit Holzfeuerung in Gebrauch kamen, haben die Leute nicht mehr über dem offenen Feuer gekocht. 14. (Mond) zunehmen: ju Moune is in t Apkumen : der Mond nimmt zu. 15. sich erheben: deer kumt Stoarm ap : ein Sturm erhebt sich. 16. (Wind) an Geschwindigkeit zunehmen: 16.1 die Wiend kumt ap : der Wind nimmt an Geschwindigkeit zu. 16.2 ‘‘n apkumenden Wiend : ein an Geschwindigkeit ständig zunehmender Wind. 17. (Flut) steigen: ju Floud kumt ap : die Flut steigt.
bekanne
1. bekennen; offen zugeben; eingestehen: hie häd sien läipste Sänden noch nit bekoand : er hat seine schlimmsten Sünden noch nicht eingestanden. 2. Zeugnis für den Glauben ablegen: hie häd sin Glowe bekoand : er hat seinen Glauben bekannt. 3. im Vertrauen erzählen: dät häd hie mie al bekoand; dät skuul nemens wiete : das hat er mir schon im Vertrauen erzählt; das sollte niemand wissen.