Grote Äi, ju
Ems.
Oamse, ju
Ems. → ju grote Äi oandlik → oantlik
skädje
1. schütteln. 2. (+ sik) vor Abscheu zittern, schaudern: iek skädje mie, wan iek do Rotten an ju Ouger fon de Grote Äi sjo : ich zittere vor Abscheu, wenn ich die Ratten am Ufer der Ems sehe. 3. schütten: ju skäddede do druge wiete Bonen ap dä‘n Disk : sie schüttete die trockenen weißen Bohnen auf den Tisch. 4. rütteln: iek heerde Hier an ju Dore skädjen : ich hörte sie an der Tür rütteln.
Skau, -e, ju
Anblick: dät grote Skip ap de Grote Äi häd ‘n flugge Skau ouroat: das große Schiff auf der Ems bot einen schönen Anblick.
toufljote
zufließen: an dusse Stede fljut ju Grote Äi de Noudsee tou : an dieser Stelle fließt die Ems der Nordsee zu.
uutjote
1. ausgießen, weggießen: du koast dä‘n koolde Koafje uutjote: du kannst den kalten Kaffee weggießen. 2. ein Feuer mit Wasser löschen: hie goot dät Fjuur mäd ‘n Ommer Woater uut: er löschte das Feuer mit einem Eimer Wasser. 3. (+ sik ) sich ergießen: an dusse Stede jut sik ju Leda in ju Grote Äi uut: an dieser Stelle ergießt sich die Leda in die Ems.
anspäile
anspülen, heranspülen, anschwemmen: ju Oamze/ju grote Äi häd ‘‘n Lieke anspäild : die Ems hat eine Leiche herangespült.
Woge (b) , -n, ju
Welle: hoge Wogen unner dä‘n Wiend in de Grote Äi : hohe Wellen unter dem Wind in der Ems.
slo iek slo, du slachst, hie/ju slacht, wie slo; sluuch, slugen; sloain; slach! slooët!
1. schlagen; mit Schlägen traktieren: 1.1 do Dregunere grepen dä‘n Ienbreker un slugen him swot un blau: die Polizisten ergriffen den Einbrecher und schlugen ihn schwarz und blau. 1.2 dussen Ploan moast du die uut dä‘n Kop slo: diesen Plan musst du vergessen. 2. machen, bauen, herstellen: 2.1 jo slugen ‘n Brääch uur de Grote Äi: sie bauten eine Brücke über die Ems. 2.2 Ouelje slo: Speiseöl aus Raps durch Herauspressen herstellen. 2.3 Taue slo: das Handwerk eines Seilers ausüben. 2.4 ‘n Krjuus slo: das Zeichen des Kreuzes machen. 3. in der Art, im Wesen, im Aussehen ähneln: 3.1 hie slacht heel ätter/ap sin Babe : er artet ganz seinem Vater nach. 3.2 ju slacht färe : sie ähnelt einem entfernten Verwandten. 4. (+ sik) sich prügeln: wieruum mouten sik do bee Brure aaltied slo? : warum müssen sich die beiden Brüder immer prügeln? 5. besiegen: in oolden Tieden häbe do Seelter do Fräizen bee/ Tjotern sloain : in alten Zeiten haben die Saterfriesen die Ostfriesen bei Detern besiegt. 6. schlingen: ju sluuch sik dä‘n Douk uur de Skullere : sie schlang sich das Tuch über die Schulter.
apdaue
1. auftauen: dät Flaask in dä‘n Ougend apdaue : das Fleisch im Ofen auftauen. 2. sich tauend auflösen (is): 2.1 ju Gruunde daut ap : der Boden taut auf. 2.2 ju grote Äi is ädder apdaud : die Ems ist früh aufgetaut, eisfrei geworden.
dussiede fon
1. diesseits: 1.1 dussiede fon ju Grote Äi : diesseits der Ems. 1.2 (gelegentlich ohne fon) hie woont dussiede Kenoal : er wohnt diesseits des Kanals.
äi
Nachsilbe, mit der man die Mitglieder einer Familie bezeichnet. Bei Familiennamen bezeichnet sie die Familienmitglieder und deren auffälligste Eigenschaften: ju Kroameräi kanne iek goud : die Familie Kramer und deren Eigenschaften kenne ich gut.
Gröte, ju
Größe: hie is fon mien Gröte: er ist von meiner Größe. → Gratte
Grote, do
Erwachsene.
Äi, -en, ju
1. Sater-Ems. 2. Fluss, Wasser. [afrs. ê ]
Omme, ju
1. Atem, Atemluft: 1.1 hie häd ‘n grote Omme: 1.1.1 er hat viel Einfluss. 1.1.2 er ist gleichgültig. 1.1.3 er ist gierig. 1.2 iek bä‘n heel bäte (de) Omme: 1.2.1 ich bin ganz außer Atem. 1.2.2 ich bin sehr in Eile. 1.3 ju Omme is deer ute : er/sie ist tot. 1.4 iek kriege neen Omme moor : ich bekomme keine Atemluft mehr. 1.5 hie häd ‘‘n loange Omme : er ist hartnäckig, besonders im Verhandeln. 1.6 Bute Omme : außer Atem. 1.7 Omme hoalje : Atem holen. 1.8 ju Omme anhoolde : die Luft anhalten. 2. Atemzug: 2.1 hie roate eenmoal ‘‘n Omme fon sik, un dan waas hie dood : er gab noch einen Atemzug von sich, und dann war er tot. 2.2 ju lääste Omme hoolde : den letzten Atemzug aushauchen.
Spriet (b) , -e, die
die Balken vor und hinter der Mühlenkappe, auch die grote un die litje Spriet genannt. [engl. bowsprit]
Woater, dät
1. Wasser: 1.1 unner Woater lope: überschwemmt werden. 1.2 trucht t Woater luke: verprügeln. 1.3 aplopend Woater: Flut. 1.4 dät Grote Woater: das Meer. 1.5 dät waas Woater ap sien Määlne: das war Wasser auf seine Mühle. dät Woater lapt/lopt mie in de Mule touhope : das Wasser läuft mir im Munde zusammen. oulopend Woater : Ebbe. 1.8 unner Woater stounde: überschwemmt sein. 1.9 uur dät Grote Woater gunge: nach Amerika auswandern. Urin: hie kon neen Woater läite : er kann nicht urinieren. 3. Wassersucht: ju häd Woater : sie ist wassersüchtig. 4. Gewässer: ‘‘n groot, stoundend Woater : ein großes, stehendes Gewässer. 5. Strömung: du moast nit juun t Woater swimme : du musst nicht gegen die Strömung schwimmen.
Groot, do Grote, die
alte Währung. [engl. groat ]
Grote God!
Ausruf des Erstaunens.
Grote Knäppel, -e, die
der Schwengel oder das Ortscheit mit ungleicharmigen Hebelarmen, an dem ein Pferdegespann zieht.
Köäkene, -n, ju
Küche: ju grote Köäkene : Wohnraum im Bauernhaus. (Im Winter saß man in der grote Köäkene beim offenen Feuer. Im Sommer saß man in der Bäterköäkene, die an den Stall grenzte.)
Mäme, -n, ju
die eigene Mutter: 1.1 ju litje Mäme: die junge Frau, die Frau des Bauern. 1.2 ju grote Mäme: die Mutter des Bauern. 1.3 fon Mämes Siede: mütterlicherseits.
Toal (a), -e, ju
1. Lehmdiele, Tenne, Dreschdiele: buppe ap de Toal : dem Wohnraum des saterfriesischen Bauernhauses am ‘nächsten. 1.2 unner ap de Toal: in der Nähe des großen Einfahrtstors der Scheune ( Grootdore ). 1.3 litje Toal: die Diele hinter den Kuhställen im Gegensatz zur Dreschdiele ( grote Toal ).
anpurje
1. anstacheln, antreiben, zur Arbeit anspornen: ju grote Fauene purrede bee/ uus do uur Tjoonste an: die große Dienstmagd stachelte bei uns die anderen Dienstboten an. 2. anmahnen: iek moaste him anpurje, dät iek dät Jeeld wierkreech : ich musste ihn anmahnen, damit ich das Geld wiederbekam.