Saterfriesisches Wörterbuch
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Kniebel (a) , -e, die

1. Knie: 1.1 ap do Kniebele sitte gunge : sich hinknien; niederknien. 1.2 ju gungt fóar Hiere Muur ap do Kniebele : sie hat Angst vor ihrer Mutter. 1.3 in do Kniebele sakje : umfallen.

Kniebel (b), -e, die

Verwandtschaftsgrad. [nl. evenknie ]

beegje

1. biegen: 1.1 hie is so stäärk, hie kon ‘‘n Houfiezen mäd sien blote Hounde beegje : er ist so stark, er kann ein Hufeisen mit den bloßen Händen biegen. 1.2 beged iezen : gebogenes Eisen; Schmiedeeisen. 2. beugen: hie is so stieuw in do Liede, hie kon dä‘n Kniebel in ju Säärke nit moor beegje : er ist so steif in den Gliedern, er kann das Knie in der Kirche nicht mehr beugen. 3. (+ sik) sich bücken: hie moaste sik beegje, uum ju Kipse hoochtoutillen : er musste sich bücken, um die Mütze aufzuheben.

Bucht, -e, ju

1. Krümmung, Biegung: 1.1 ju Bucht uum dä‘n Íerm häbe: Macht besitzen; das Sagen haben; erfolgreich sein. 1.2 ju Bucht fon dä‘n Kniebel: die Kniekehle.

rappe

1. (+ sik) sich rühren; sich rasch bewegen; sich beeilen: 1.1 wie mouten uus rappe, wan wie meefiere wollen : wir müssen uns beeilen, wenn wir mitfahren wollen. 1.2 iek kuud mie noch rappe noch röögje : ich konnte mich weder bewegen noch rühren. 2. erwähnen: hie häd min Nome nooit räpt : er hat meinen Namen nie erwähnt. 3. raffen, reißen: ju Burinske räpt dät Jood tou dät Bloumendan uut : die Bäuerin reißt das Unkraut aus dem Blumenbeet heraus. 4. abschürfen: iek häbe mie de Häid an min Kniebel räpt : ich habe die Haut an meinem Knie abgeschürft.

kniebelje

1. mit eingeknickten Knien schwerfällig und träge laufen; humpeln: 1.1 deer kniebelt hie ätter Huus wai : da humpelt er nach Hause. 2. mit angezogenen Knien laufen, besonders wenn man eine schwere Last trägt oder ein Boot treidelt. 3. unordentlich laufen, indem man die Knie in die Höhe zieht.

Kniebelbukse, -n, ju

Kniehose.

Kniebelgjome, -n, die

Knieriemen des Schusters.

Kniebelponne, -n, ju

Kniescheibe.

Kniebelstuk, -ke, dät

Lappen auf der Kniestelle eines Hosenbeins oder Strumpfes.

Kniebelhoze, -n, ju

Kniestrumpf.

Kniebelhom, -me, die

Kniekehle.

Kniebeltau, -e , dät

Treidelleine; Zugseil am Treidelpfad; Leine, mit dem man ein Schiff den Kanal entlangzieht.

apröäkelje

1. anfachen: dät Fjuur mout fóar ju Bräitied apröäkeld wäch?ide : das Feuer muss vor dem Frühstück angefacht werden. 2. aufkratzen: mien Kniebelponne is Wier apröäkeld un blädt stäärk : meine Kniescheibe ist wieder aufgekratzt und blutet stark. 3. Unangenehmes erneut erörtern, besonders in böser Absicht: du moast dät Oolde nit Wier apröäkelje : du musst die unangenehme Vergangenheit nicht wieder erwähnen. 4. mit Gewalt aufwecken.

waislo

1. hinschlagen; auf eine bestimmte Stelle schlagen. 2. hinfallen, hinstürzen (is): iek bä‘n ap dät Íes waisloain, un mien Kniebelponne is beseerd : ich bin auf dem Eis gestürzt, und meine Kniescheibe ist verletzt. 3. in Ohnmacht fallen und dabei zusammenbrechen (is): hie sluuch ap de Sträite loang wai : er wurde auf der Straße ohnmächtig und brach zusammen.

truchskuurje

durchscheuern: mien Bukse is an do Kniebele truchskuurd : meine Hose ist an den Knien durchgescheuert.

uutbeterje

1. ausbessern, kleinere Schäden reparieren: ju Woge mout uutbeterd wäch?ide : die Wand muss ausgebessert werden. 2. flicken: do Kniebele fon ju Bukse mouten uutbeterd wäch?ide : die Knie der Hose müssen geflickt werden. 3. (Haus) renovieren.

trilje

1. beben, zittern: 1.1 ju trilt fon Keelde : sie zittert vor Kälte. 1.2 do Bene trilje mie unner dä‘n Buuk : die Beine zittern mir unter dem Bauch. 1.3 iek kuud deer nit juun trilje, so koold waas et: ich zitterte unaufhörlich, so kalt war es. 1.4 do Bäidene trilden fon Nood: die Kinder zitterten vor Angst. 1.5 iek liech ap Bääd tou triljen, wiel iek so dieger Fäiwer hiede: ich lag im Bett und zitterte, weil ich so heftiges Fieber hatte. 1.6 ju trilt as ‘‘n Rääsk in ‘‘n Poul Woater : sie zittert wie eine Binse in einem Teich. 2. schlottern: mien Kniebele trilden, as iek dät Ruur saach : meine Knie schlotterten, als ich das Gewehr sah. 3. vor Kälte oder Schmerz prickeln: (unpersönlich) et trilde mie ap de Häid : es prickelte mir auf der Haut. [engl. thrill]

stoppich

1. schlecht gestopft; verunstaltet durch Stopfen: ju Bukse lät so stoppich uum do Kniebele : die Hose sieht so schlecht gestopft um die Knie aus. 2. (Kleidungsstück) eng und unförmig. 3. (Speise) Verstopfung verursachend: Kola un Soaltstongen sunt stoppich , wan man/men Truchfaal häd : Kola und Salzstangen verursachen Verstopfung, wenn man Durchfall hat.

Moage, -n, ju/die

Magen: ju Moage honget mie ap do Kniebele: der Magen hängt mir auf den Knien (= ich habe entsetzlichen Hunger).

anluke

1. anziehen, anreißen: hie lukt sik fluks alles an : er ist immer leicht beleidigt, nimmt jede Äußerung persönlich. 2. (Preise) anziehen, steigen (is). 3. anwinkeln: do Kniebele anluke : die Knie anwinkeln, anziehen.

Ponne, -n, ju

1. Pfanne: in de Ponne haue: völlich aufreiben; völlich besiegen. 2. Dachpfanne, Dachziegel: 2.1 do Ponnen fersmere: die Zwischenräume zwischen den Pfannen mit Mörtel füllen. 2.2 dät Skäin is mäd Ponnen däkt : die Scheune ist mit Dachpfannen gedeckt. 3. Schädel. 4. Gelenkpfanne, Knochenpfanne. 5. (Kniebel-) Ponne: Kniescheibe. 6. (historisch) Pulverpfanne: fon de Ponne baanje : die Meinung deutlich sagen.

deelkniebelje

niederknien.

Koolwerkniebele, do

X-Beine.