Rouk, -e, die
1. Krähe: 1.1 et is so heet, do Rouke fale fon Hatte/Druuchte uut do Bome: es ist so heiß, die Krähen fallen wegen der Hitze/Trockenheit aus den Bäumen. 1.2 (Spöttische Bemerkung an jemanden, der besonders schlecht angezogen ist) paas ap, dät do Rouke mäd die nit deerdöärgunge: pass auf, dass die Krähen mit dir nicht wegfliegen, 2. Nebelkrähe. 3. Rabe. 4. Dohle. 5. Saatkrähe.
Roawe, -n, die
Rabe: hie stäält as ‘n Roawe: er stiehlt wie ein Rabe. (Das übliche Wort ist Rouk.)
apstopje
1. (Tier) ausstopfen: 1.1 ‘‘n Foaks apstopje : einen Fuchs ausstopfen. 1.2. hie waas so stieuw, as wan hie apstopped waas : er war so steif, als wenn er ausgestopft wäch?re. 1.3 hie hied ‘n apstoppeden Rouk ap sin Skrieuwdisk stounden: er hatte eine ausgestopfte Krähe auf seinem Schreibtisch stehen.
Kräie, -n, ju
Krähe. [engl. crow ] → Rouk Kräier, -e, die: schreiendes Kind.
ouskjote
1. abschießen: ‘‘n Ruur ouskjote : ein Gewehr abschießen. ‘‘n Hart ouskjote : einen Hirsch erlegen. 1.3 du moast Gluk häbe, wan du ‘n Rouk ouskjote wolt: du musst Glück haben, wenn du eine Krähe abschießen willst. 2. (Land) steil hinuntergehen; abschüssig sein: ju Slootkaante skjut ou: der Grabenrand geht steil hinunter.
Wield
1. (Pferd) scheu: die Houngst wuud Wield : das Pferd wurde scheu. 2. brach, unbebaut: hie liet dät Lound Wield läze : er ließ das Land brach liegen. 3. (Tier, Vogel) wild, nicht zahm. 4. (Mensch) wild; nicht im Zaume zu halten, allzu übermütig, ausgelassen: 4.1 ju is so Wield as ‘‘n Rouk : sie ist so wild wie eine Krähe. 4.2 in t wielde wäch?ch : ungehemmt, hemmungslos. 4.3 hie boalt in t wielde wäch?ch : er redet dummes Zeug. 4.4 sien Bäidene woakse in t wielde wäch?ch ap : seine Kinder wachsen wild heran.
roukloos
1. rücksichtslos, verantwortungslos. 2. leichtsinnig, nachlässig, unachtsam, unvorsichtig. 3. plötzlich: 3.1 hie is roukloos tou t Huus uutkemen : er ist plötzlich aus dem Haus herausgekommen. 3.2 ju is roukloos stuurwen : sie ist plötzlich, unerwartet gestorben. 4. vorschnell, übereilt, unüberlegt: jo häbe dät aal roukloos besleten : sie haben das alles übereilt beschlossen. verwegen, tollkühn.
Rouklozigaid, ju
1. Rücksichtslosigkeit, Verantwortungslosigkeit. 2. Leichtsinn.
Hatte, ju
1. Hitze: 1.1 bee/ dusse Hatte smoaket dät woorme Íeten nit: bei dieser Hitze schmeckt das warme Essen nicht. 1.2 do Rouke fale fon Hatte/Druuchte uut do Bome: wegen der Hitze/der Trockenheit fallen die Krähen aus den Bäumen. Eifer: ju Hatte is deero(a)we : der Eifer hat nachgelassen.
Wien, -e, die
1. Wein: 1.1 in ju Fransentied häbe do Suldoaten Rouke in Wien seden: in der Franzosenzeit haben die Soldaten Krähen in Wein gekocht. 1.2 wielden Wien: rankendes Gewächs.
Ule, -n, ju
1. Eule: 1.1 hie sit deer as ‘n Ule twiske do Rouke: er sitzt da wie eine Eule zwischen den Krähen (= er wird von allen Seiten verspottet, angegriffen). 1.2 deer häd ‘n Ule seten: es gab eine herbe Enttäuschung.
swoormje
1. schwärmen; sich im Schwarm bewegen. 2. sich schwärmend irgendwohin bewegen: do Rouke swoormeden tou do Bome uut : die Krähen schwärmten aus den Bäumen heraus.
Druuchte, ju
Dürre, Trockenheit: do Rouke fale fon Druuchte uut do Bome: die Krähen fallen infolge der Trockenheit aus den Bäumen.
ferroukloozje
1. (+ sik) sich (vor allem nach einer schweren Krankheit) vernachlässigen; auf die Gesundheit nicht aufpassen; ungesund leben. 2. unbesonnen, rücksichtslos behandeln: hie ferrouklozet sien Houngste : er vernachlässigt seine Pferde. 3. verwahrlosen lassen; verfallen lassen: wo kon die Mon sien Ooldenhuus so ferroukloozje? : wie kann der Mann sein Elternhaus so verwahrlosen lassen?
Soaltrouk, -e, die
1. Nebelkrähe; Krähe mit grauem Gefieder auf dem Rücken und auf der Unterseite. 2. Saatkrähe, Ackerkrähe.
Säidrouk, -e, die
Saatkrähe.
Krouke, -n, ju
Sensengriff. [engl. crook ]
Brouk, -e, die
mit Bäumen und Gesträuch bewachsenes Sumpfland.
bänterje
1. hetzen; schnell laufen, eilen (is): hie bänterde truch Busk un Brouk : er eilte durch Wald und Sumpfland. 2. wild, kopflos umherlaufen, umherirren (is): wäch?t is dät foar ‘‘n Bänterjen mäd jou bee! : was ist das für ein Umherirren mit euch beiden! 3. schuften, schwer arbeiten, häufig ohne erkennbaren Erfolg: wie bänterden dä‘n hele Dai, man et broachte niks : wir schufteten den ganzen Tag, aber es brachte nichts.