Saterfriesisches Wörterbuch
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Sap, -pe, die/dät

Baumoder Pflanzensaft.

sappelje

babbeln.

saptiel

1. liebenswürdig, umgänglich. 2. kultiviert. 3. nachgiebig, einsichtig. 4. ruhig, gemächlich. 5. zurückhaltend, bescheiden. 6. übergenau, pingelig. [frz. subtil]

Säptämber, die

September.

Sapkouke, -n, die

Lakritze in Drahtform.

Sapdouk, -e, die

Schnuller, Lutscher; ein in ein Tuch gewickeltes Stück Zucker als Lutscher für Säuglinge.

deerap, deer... ap

1. darauf: 1.1 deerap sitte : 1.1.1 die Folge von etwas sein: ju Stroafe sit deerap : die Strafe ist die Folge davon. 1.1.2 sofort hinterher sein: hie sit deerap as die Djuwel bäte ‘‘n Sele : er ist da hinterher, wie der Teufel hinter einer Seele. 1.2 deerap uut weze : sich um etwas bemühen; auf etwas aus sein. 2. (in Verbindung mit einem Tagesoder Monatsnamen) folgend, ‘nächst-: Moundai deerap : am folgenden Montag; Säptämber deerap : im ‘nächsten September.

fäästsätte

1. festsetzen, anberaumen, bestimmen: wie mouten ‘‘n Tied fäästsätte : wir müssen eine Zeit festsetzen, anberaumen. 2. festsetzen; gefangen nehmen. 3. (+ sik) sich nicht bewegen; sich nicht entfernen: die Wiend sät sik in t Noudwääste fääst : der Wind setzt sich im Nordwesten fest. 4. sich endgültig irgendwo niederlassen. 5. anordnen: die Boas fon dä‘n Seelter Buund häd fäästsät, dat wie in Säptämber bee/ëenuur kume : der Vorsitzende des saterfriesischen Heimatvereins hat angeordnet, dass wir im September tagen. 6. festlegen: do ‘näie Stjuren wuden fäästsät : die neuen Steuern wurden festgelegt. 7. eine bestimmte Zeit für etwas ansetzen: wie mouten fluks ‘‘n paasjenden Eeuwend foar de Bjorenge fäästsätte : wir müssen sofort einen passenden Abend für die Feier ansetzen.

kluumsk

1. fröstelnd, frierend. 2. kälteempfindlich. 3. nasskalt: Eende Säptämber fangt dät kluumske Weder oun : Ende September fängt das nasskalte Wetter an.

ougunge

1. abgehen, weggehen; sich zu Fuß entfernen: lät him mäd dä‘n Loon ougunge : lass ihn mit dem Lohn weggehen. 2. fehlen, vermisst werden: 2.1 min Suun gungt mie node ou : ich vermisse meinen Sohn sehr. 2.2 die Hingst geen him stuur ou : er trennte sich ungerne von dem Hengst. 2.3 dät Jeeld is mie stuur ougeen : ich habe das Geld ungerne ausgegeben. 3. in Rente gehen: hie gungt in Säptämber ou : er geht im September in Rente. 4. abzweigen: Hier gungt ju Sträite ou : hier zweigt die Straße ab. 5. als Kunde(‘n) fortbleiben: him sunt ‘‘n Masse Ljudene ougeen : er hat viele Kunden verloren. 6. entgehen: deer is mie niks fon ju Pretenje ougeen : von der Predigt ist mir nichts entgangen. 7. (Schiff, Such) abfahren: dät Skip is al ädder ougeen : das Schiff ist schon früh abgefahren. 8. (Kleider) sich abnutzen: do Klodere gunge moal ou : die Kleider nutzen sich irgendwann mal ab. 9. auf etwas verzichten; etwas aufgeben: 9.1 wie sunt fon do Swiene ougeen un häbe uus ap do Bäiste laid : wir haben die Schweinezucht aufgegeben und haben uns auf die Rinderzucht verlegt. 9.2 wie mouten fon sien Hälpe ougunge : wir müssen auf seine Hilfe verzichten. 10. sterben; aus dem Leben scheiden: hie is uus ädder ougeen : er ist uns früh verstorben. 11. (Tier) verenden: two Faargere sunt uus jäärsene ougeen : zwei Ferkel sind uns gestern verendet. 12. (Mond) abnehmen: et is nu oungungende Moune : es ist jetzt abnehmender Mond.

riep

1. reif. 2. (Mädchen) mannbar: dät Wucht is so riep as Plumen in Säptämber : das Mädchen ist so reif wie Pflaumen im September. (Geschwür) reif zum Aufgehen: dät Stainswäl wäch?dt riep : das Furunkel wird reif und lässt sich herausdrücken. 4. kurz vor dem Tod: hie is boalde riep : er wird bald sterben. 5. straffällig, überführt: nu is die oolde Skooijer riep : jetzt ist der alte Ganove überführt.

sipsapje

glucksen: dät Woater sipsappet mie in do Skoue : das Wasser gluckst mir in den Schuhen.

Hongsteköätel, -e, die

Rossapfel.

Hangsteköätel, -e, die

Rossapfel, Pferdeapfel: wan neen Hangsteköätele ap t Íes läze, gungt naan Jöäde ap Sköäwele: wenn keine Rossäpfel auf dem Eis liegen, geht kein Jude auf Schlittschuhe. (Eher ein Beweis für Klugheit als für Feigheit.)

Krop, -pe, die

1. Kropf; Auswuchs am Halse infolge Jodmangels. 2. Adamsapfel. 3. Kropf eines Vogels. 4. Pflugschar. 5. Baumkrone. 6. kleines Gefäß zum Füttern der Hühner.

truchsieuwje

durchsieben, durchseihen: die Appelsap is nu truchsieuwed un kloor : der Apfelsaft ist jetzt durchgeseiht und klar.

sieuwje

1. sieben, sichten: Meel, Koardel sieuwje : Mehl, Korn sieben. 2. durchseihen: Appelsap sieuwje, bit/bät hie kloor is : Apfelsaft durchseihen, bis er klar ist.

aptille

1. anheben, aufheben, hochheben: min Bääsjebabe waas as junge Käärdel so stäärk, hie kuud ‘‘n Burenwoain aptille : mein Großvater war als junger Mann so stark, er konnte einen Ackerwagen aufheben. 2. deutlich hervortreten lassen; mit etwas angeben, prunken: hie tilt sien faine Huusap : er prunkt mit seinem großen Haus.

Broai (b) , die/ju

1. Selbsterwärmung, Schwelung von Heu, Düngern, die zu einem Brand führen kann: 1.1 dät Ho kumt in dä‘n/de Broai : das Heu fängt an zu schwelen. 2. Gärung: die Appelsap is in de Broai : der Apfelsaft gerät in Gärung.