See, do Seeë, ju
1. See, Meer: 1.1 hie is ap de See blieuwen: er ist mit seinem Schiff untergegangen. 1.2 in See stete : in See stechen. [afrs. sê]
Säi, ju
See, Meer: hie is ap de Säi blieuwen: er ist mit seinem Schiff auf dem Meer untergegangen. → See
bäteblieuwe
1. zurückbleiben; nicht nachkommen. 2. auf See verunglücken oder in einer Schlacht fallen.
Diekskäip, -e, dät
Schaf, das auf einem See oder Flussdeich weidet.
faddenje
zur See fahren.
Seedook, die
1. Seenebel; auf See auftretender Nebel. 2. Bodennebel.
Lound, dät
1. Land im Gegensatz zur See: 1.1 an Lound blieuwe: an Land bleiben; nicht mehr zur See fahren. 1.2 ap t Lound: auf dem Lande. 1.3 nu häbe iek liek Lound: jetzt bin ich schuldenfrei; ohne andere Belastungen oder Verpflichtungen. 1.4 nu sunt wie liek Lound : jetzt sind wir quitt. 2. kultivierbares Land; Ackerboden: 2.1 ‘‘n Buur duurt sien Lound nit ferwoarloozje : ein Bauer darf seine Äcker nicht verkommen lassen. 2.2 uur Lound un Ljude drege/brange : an die große Glocke hängen, hinausposaunen. 3. Weide, Weideland: do Bäiste wollen bee/ dusse Druuchte nit in t Lound blieuwe : die Kühe wollen bei dieser Trockenheit nicht auf der Weide bleiben. 4. das Land als Wohnort eines Volkes; Nation. 5. Ländereien, Grundbesitz: wie häbe Lound un Pound fon uus Bääsjebabe äärwed : wir haben Ländereien von unserem Großvater geerbt. 6. ländliche Region im Gegensatz zur Stadt: as hie aller wude, look hie ap t Lound : als er älter wurde, zog er aufs Land. 7. Gegend, Region: Hier tou Lounde wäch?dt dät Brood noch säärm boaken : in dieser Region backen die Leute immer noch ihr Brot selbst.
Mudderäil, -e, die
1. Aal aus einem Graben oder Sumpf. 2. kleiner Aal, der aus der See kommt und im Frühjahr gefangen wird.
wookje
tauen: dät Íes ap dät Meer fangt oun tou wookjen: das Eis auf dem See fängt an zu tauen.
stete iek stete, du statst, hie/ju stat, wie stete; stiet/statte, stieten/statten; steten/stat; stete! stetet!
1. stoßen: 1.1 (+ sik) sik fóar de Tonen stete : unsicher gehen. 1.2 (Pferd) sich aufbäumen: die Houngst stat : das Pferd bäumt sich auf. 1.3 an de Wäze stete : an die Wiege stoßen; anfangen zu wiegen. 2. stecken: 2.1 hie statte dä‘n Bräif in de Taaske : er steckte den Brief in die Tasche. 2.2 hie statte dät Bouk unner dät Diskleken : er steckte das Buch unter das Tischtuch. 3. stoßen: do konnen die neen Luus fon ju Trappe stete : die können dir nicht das Geringste anhaben. 4. (Wind) stoßweise wehen: 4.1 die Wiend statte/stiet uur dä‘n Diek : der Wind wehte stoßweise über den Deich. 4.2 die Wiend stat in dä‘n Skossteen oun : ein plötzlicher Windstoß dringt in den Schornstein ein. 5. auf etwas ankommen: 5.1 et stat nit uum een Úre : es kommt auf eine Stunde nicht an. 5.2 et stat uum dä‘n Besluut fon do uur Buren : es kommt auf den Beschluss der anderen Bauern an. 6. stechen; einen stechenden Schmerz verursachen: 6.1 et stat mie in dä‘n Rääch : der Schmerz sticht mir/mich in den Rücken. 6.2 die Buuk stat mie : der Bauch schmerzt mir. 6.3 in See stete : in See stechen. 6.4 ju Ieme häd mie stat : die Biene had mich gestochen. 6.5 iek häbe stetende Piene in do Bene : ich habe einen stechenden Schmerz in den Beinen. 7. (+ sik) sich ärgern: deer häbe iek mie läip an stat : ich habe mich sehr darüber geärgert. 8. seelisch verletzen, weh tun: et häd him stat, as ju dät kwaad : es hat ihm wehgetan, als sie das sagte. 9. zufällig auf etwas kommen: toumoal bä‘n iek ap din Nome stat: plötzlich bin ich auf deinen Namen gekommen. 10. (Tier) stößig sein; dazu neigend, mit den Hörnern anzugreifen: dusse Skeepbuk stat: dieser Schafbock ist stößig. 11. stochern: wieruum moast du aaltied in dien Íeten stete?: warum musst du immer in deinem Essen stochern?
tichtfrjoze
zufrieren: dät Meer is tichtfäärzen : der See ist zugefroren.
uumstounde
1. (Person(en)) umstehen, umringen, umgeben: 1.1 moor Moanskene umstuden dä‘n Beseerde : mehrere Menschen umstanden den Verletzten. 1.2 ekene Bome uumstounde dät Meer : Eichen umgeben den See.
uurswieuwje
überschweben: ju Seemeeske uurswieuwede dät Meer : die Möwe überschwebte den See.
wailuke
1. hinziehen: wie loken dä‘n Houngst ätter dä‘n Troach wai : wir zogen das Pferd zum Troch hin. 2. an einen bestimmten Ort ziehen (is): wie skällen ätter Flänsburich wailuke : wir werden nach Flensburg hinziehen. 3. in die Länge ziehen: ju loange Pretenje fon dä‘n lutterske Pastoor look dä‘n Säärktjoonst wai : die lange Predigt des evangelischen Pastors zog den Gottesdienst in die Länge. 4. (+ sik) sich weit erstrecken: die Dook look sik uur dät Meer wai : der Nebel erstreckte sich weit über den See.
woogje (b)
(Wasser) sich wellenartig bewegen: ju See wogede unner dä‘n stoadige Wiend : die See wogte unter dem ständigen Wind.
Lommigaid, ju
1. Lahmheit, Gehschwäche. 2. Trägheit, Mattigkeit. → Lomigaid Londjer/Löndjer, -e, die : Utender Schimpfname für die Ramsloher; bedeutet wahrscheinlich „Landmann“ im Gegensatz zu den zur See fahrenden Utendjern.
kulskje
1. (dünne Flüssigkeit) glucksen, schwappen: dät Woater kulskede him in do Skoue : das Wasser gluckste ihm in den Schuhen. 2. planschen: do Bäidene kulskeden in t Meer : die Kinder planschten im See. 3. eine Flüssigkeit verschütten: 3.1 du hääst Wien kulsked : du hast Wein verschüttet. 3.2 hie häd ju Moalkkanne uur dä‘n Kop smieten un ju Moalk kulsked : er hat die Milchkanne umgeworfen und die Milch verschüttet.
deerbie, deer... bie
1. teilnehmend, an etwas beteiligt sein: 1.1 bee/ dät Eedgreeuwen waas hie deer mee bee/ : am Torfgraben war er mit beteiligt. 1.2 deer blift hie äärm bee/ : bei dieser Tätigkeit, Existenz wird er arm bleiben. 1.3 hie waas deer ook mee bee/ : er war auch anwesend, auch beteiligt. 2. in der Nähe; nahe bei einer Sache: die Boom is umefalen, un ju Ladere liech deerbie : der Baum ist umgefallen, und die Leiter lag in der Nähe. 3. bei dieser Sache, bei dieser Angelegenheit: die Wiend waas ousakked, un iek häbe mie deer niks bee/ toacht : der Wind war abgeflaut, und ich habe mir nichts dabei gedacht. 4. hinzu: ju Tied ap See häbe iek deerbierekend : die Zeit auf See habe ich hinzugerechnet. 5. gleichzeitich, wäch?hrenddessen, im Verlaufe von: hie is ook noch deerbie, do Kuffere tou pakjen : er ist auch noch dabei, die Koffer zu packen. 6. außerdem: deer is noch wäch?t bee/ passierd : außerdem ist noch etwas passiert.
ouläze (b)
1. ablegen: (Schiff) in See gehen; abfahren: dät Skip häd oulaid : das Schiff ist in See gegangen. 2. verzichten: hie häd sien Boantje oulaid : er hat auf seinen Posten verzichtet. 3. aufgeben: du moast dien roare Töäge ouläze : du musst deine komischen Mätzchen aufgeben. 4. schwören: ‘‘n Eed ouläze : einen Eid schwören. 5. ausziehen: lai dien Moantel ou : ziehe deinen Mantel aus. 6. hinlegen: ju laide ju Kiste ap dä‘n Disk ou : sie legte die Kiste auf den Tisch hin.
seeuwends
abends: knu seeuwends : neulich an einem Abend.
seeuwerje
geifern, sabbern.
seerdwo
1. wehtun: 1.1 min Fout däd mie seer : mein Fuß tut mir weh. 1.2 sich selbst wehtun; sich ins eigene Fleisch schneiden: mäd sukke Woude dääst du die sälwen seer : mit solchen Worten schneidest du dir ins eigene Fleisch. 2. kränken, beleidigen. 3. leidtun: et däd mie seer, dät iek dät kweden häbe : es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe.
seelje
mit einem Seil festbinden.
seemje
säumen: ‘‘n Diskleken seemje : ein Tischtuch säumen.
seepje
abseifen: as uus Mäme so kroank waas, häbe iek Hier älke Dai dä‘n Rääch seped : als unsere Mutter so krank war, habe ich ihr jeden Tag den Rücken abgeseift.