Saterfriesisches Wörterbuch
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Sude, dät

1. Süden: 1.1 ätter t Sude wai: in Richtung Süden; südwärts. 1.2 die Wiend sit in t Sude: der Wind weht aus dem Süden.

fljoge iek fljoge, du fljugst, hie/ju fljugt, wie fljoge; flooch, flogen; is/häd flain; fljug! fljoget!

1. fliegen (is): et is so woorm fon t Winter, dät do maaste Fugele nit ätter t Sude waifljoge : es ist so warm diesen Winter, dass die meisten Vögel nicht nach dem Süden hinfliegen. 2. prallen; mit lautem Geräusch auf etwas auftreffen (is): hie flooch mäd dä‘n Kop fóaruut juun dä‘n Boom : er prallte mit dem Kopf voraus gegen den Baum. 3. mit einem Luftfahrzeug befördert werden (is): ju is jäärsene ätter Mallorca wai flain : sie ist gestern nach Mallorca geflogen. 4. ein Luftfahrzeug steuern: uus Suun häd ‘‘n F-16 bee/ do Suldoaten flain : unser Sohn hat ein F-16 bei der Luftwaffe geflogen.

in

1. in: 1.1 hie gungt nu in Tjoonst : er geht jetzt in Dienst. 1.2 hie häd et in de Moage : er hat Magenschmerzen. 1.3 in dut Huus hälpt dät Wucht Hiere Mäme bee/ t Boaken : in diesem Haus hilft die Tochter ihrer Mutter beim Backen. 1.4 hie is in dien Oaler : er ist ungefähr so alt wie du. 1.5 in t Aaste, in t Wääste, in t Noude, in t Sude : im Osten, im Westen, im Norden, im Süden. 2. in... hinein: die Buur geen in dät Skäin oun : der Bauer ging in die Scheune hinein.

tou... ien

1. in... herein/hinein: 1.1 die Wiend wait tou dä‘n Skossteen ien : der Wind weht in den Schornstein herein. 1.2 hie geen tou t Huus ien : er ging ins Haus hinein. 2. in Richtung: tou dät Sude, dät Noude, dät Aaste, dät Wääste ien : in Richtung Süden, Norden, Osten, Westen.

sudelje

Schnaps per Glas über den Ladentisch verkaufen.

sudelk

südlich: die Wiend is sudelk : der Wind weht aus dem Süden.

Öäzelapperäi, -en, ju

Sudelei.

Gegräimsel, -e, dät

Sudelei.

gläärje

1. schmieren, sudeln mit etwas Fettigem, Nassem oder Dreckigem; verdrecken lassen: 1.1 jo gläärden Hier so wäch?t herume, dät du die dät nit moor ounkiekje kuust : sie schmierten hier so herum, dass du dir das nicht mehr ansehen konntest. 1.2 do Bäidene gläärje mäd Hiere ieten : die Kinder schmieren mit ihrem Essen.

Suderkaante, -n, ju

Südseite.

sudersiede (a)

an der Südseite von: südersiede ju Mure : an der Südseite (von) der Mauer.

Sudersiede (b), ju

Südseite, Sonnenseite.

Sudereende, die

der südliche Teil eines Gebäudes.

Sudeltält, -e, dät

Zelt auf Jahrmärkten, in dem Schnaps glasweise verkauft wird.

Suderdeel, dät

südlicher Teil: dät Suderdeel fon dä‘n Aprit is ful fon Sleke: der südliche Teil der Auffahrt ist voller Schlaglöcher.

Sudewiend, -e, die

Südwind.

Smeerderäi, -en, ju

1. Geschmiere, Sudelei. 2. dreckige Tätigkeit. 3. unordentliche Wirtschaft.

Gräimer, -e, die

Pfuscher, Sudeler, Kleckerer.

gräime

1. schmutzen, sudeln, schmieren; mit den Fingern dreckig machen: do Bäidene gräime mäd dät ieten : die Kinder sudeln beim Essen. 2. in Dreck und Schlamm spielen.

suddelje

schmieren, sudeln.

klaie (a) iek klaie, du klaast, hie/ju klaat, wie klaie; klade, kladen; klaad; klai! klaiet!

1. kleckern, schmutzen; schmieren, sudeln: die oolde Mon klaat mäd sien ieten as ‘‘n littik Bäiden : der alte Mann kleckert mit seinem Essen wie ein kleines Kind. 2. streicheln, kraueln: du moast ju Ku klaie, dät ju stounden blift : du musst die Ku streicheln, damit sie stehen bleibt. 3. kratzen, scheuern: hie klaat sik ap dä‘n Kop, as wan hie Luze hiede : er kratzt sich auf dem Kopf, als wenn er Läuse hätte. 4. (Kinder) im Dreck spielen; schmieren: wäch?t klaast du deer herume? : was schmierst du da herum?

gruutje

1. schmieren, sudeln. 2. (+ sik) sich schlecht, oberflächlich waschen: du koast die nit bloot gruutje un dan ätter de Säärke wailope : du kannst dich nicht bloß oberflächlich waschen und dann zur Kirche hinlaufen.

öäzje (a)

1. nachlässig und/oder verschwenderisch mit etwas umgehen, aasen: 1.1 hie öäzet mäd sien Göitjen umetou : er behandelt seine Kleider schlecht. 1.2 hie öäzet mäd sien Jeeld : er verschwendet sein Geld. 2. (Kinder) im Schmutz wühlen. 3. pfuschen: hie öäzet stoadich mäd sien Reeuwen herume : er pfuscht ständig mit seinen Werkzeugen herum. 4. sudeln, schmieren: ju öäzet mäd ju skene Wäske herume : sie sudelt mit der sauberen Wäsche herum.

Gräimeräi , ju

1. dreckige Arbeit; dreckige Tätigkeit. 2. Pfuscherei, Sudelei.

smere

1. schmieren, abschmieren: 1.1 dä‘n Woain ousmere : den Wagen abschmieren. 1.2 dät lapt, as wan et smeerd is : das läuft wie geschmiert. 2. bestechen: do Duwoanen in t fiere Aaste moast du oafte smere : die Zollbeamten im Fernen Osten musst du häufig bestechen. 3. kleckern, sudeln: die oolde Mon skomet sik, dät hie bee/ t ieten so smeert : der alte Mann schämt sich, dass er beim Essen so kleckert. 4. dreckig werden (is): wiete Klodere smere gau : weiße Kleider werden schnell dreckig. 5. jemandem einen Schlag, eine Ohrfeige verpassen: iek häbe him aan smeerd : ich habe ihm einen Schlag versetzt.