Saterfriesisches Wörterbuch
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Tume, -n, die

1. Daumen: 1.1 uur dä‘n Tume wäch?ch: schätzungsweise. 1.2 hie hoaldt dä‘n Tume ap de Knippe: er ist knauserig. 1.3 uur dä‘n Tume drinke: aus der Flasche trinken. 2. Zoll, veraltete Längeneinheit unterschiedlicher Größe (2,3 bis 3 cm): 2.1 twäin Tume breed: zwei Zoll breit. 2.2 Twäintuumsspieker, Träituumsspieker,... Tjoontuumsspieker : Zweizollnagel, Dreizollnagel,... Zehnzollnagel.

immertou

ständig: ju boalt immertou; du krichst deer naan Tume twiske: sie redet ständig; du kriegst keinen Daumen dazwischen.

Knippe, -n, ju

1. Geldbörse, Brieftasche: 1.1 jo gunge mie aaltied bee/ de Knippe: sie gehen mir immer an die Geldbörse. 1.2 ju Knippe luke: die Geldbörse hervorholen; bezahlen. 1.3 hie is in de Knippe kroank: er ist bankrott; bei ihm ist nichts zu holen. 1.4 hie hoaldt dä‘n Tume ap de Knippe: er ist knauserig. 1.5 zerdrücken, zerquetschen: Luze knippe: Läuse zerquetschen.

päälje

abschätzen, eichen, visieren: uur dä‘n Tume päälje : grob abschätzen.

saabje

1. saugen, lutschen, nuckeln: dät Bäiden sabet noch ap dä‘n Tume : das Kind lutscht noch am Daumen. 2. saabje läite : stillen: mien Suster liet Hiere litje Suun säks Mounde loang saabje : meine Schwester stillte ihren kleinen Sohn sechs Monate lang.

stripje

mit Daumen und Zeigefinger melken, vor allem bei Färsen: ‘‘n Räier mout man mäd Tume un Luzeknapper mölke : eine Färse muss man mit Daumen und Zeigefinger melken.

uunbisuurged

unbesorgt: sin Babe hied ‘‘n Masse bäte dä‘n Tume, un hie kon uunbisuurged deerfon lieuwje : sein Vater hatte eine Menge Geld hinter dem Daumen (hatte ein großes Vermögen), und er kann unbesorgt davon leben.

tumebreed

daumenbreit.

tumelje

1. taumeln, schwanken, purzeln: as ju de träde Hurde bäte sik hiede, begon ju tou tumeljen : als sie die dritte Hürde hinter sich hatte, fing sie an zu taumeln. 2. irgendwohin schwanken, straucheln (is): hie tumelde fon Wurigaid juun ‘‘n ekenen Boom : er schwankte vor Müdigkeit gegen eine Eiche.

Tumebratte, ju

Daumenbreite: die Soom waas uum ‘n Tumebratte tou kuut: der Saum war um eine Daumenbreite zu kurz.

Tumel, die

Taumel; Schwindelgefühl, Gefühl des Schwankens.

Hone, -n, die

1. Hahn: 1.1 die Hone ap dä‘n Säärktouden: der Hahn auf dem Kirchturm. 1.2 hie tumelt deerwai as ‘n Hone sunder Kop: er taumelt dahin wie ein Hahn ohne Kopf. 1.3 hie stoalde sik an as die Hone twiske do Hannen: er stellte sich an wie der Hahn zwischen den Hennen. 2. Gewehrhahn. 3. Wasserhahn, Kran.

knede iek knede, du knadst, hie/ju knadt, wie knede; knatte, knatten; knat/kneden; knat/ knede! knedet!

kneten: man mout do Tumen bruke, wan man dä‘n Dee knat : man muss die Daumen gebrauchen, wenn man den Teig knetet. [ae. cnedan]

oaintümelk

eigentümlich.

fertumeld

verstört, ratlos, verwirrt.

betümelk

knapp, spärlich: do Oaiere sunt in ju Paaskentied wäch?t betümelk : die Eier sind in der Osterzeit etwas knapp.

Oainer, -e, die

Inhaber, Besitzer, Eigentümer. [engl. owner ]

Rubbeklopper, -e, die

1. Seehundjäger. 2. Wüstling; rauer, ungestümer Mensch.

Kestüüm, -tüme, dät

Kostüm.