Tusk, -e, die
1. Zahn: 1.1 dät Woater lapt/lopt mie uum do Tuske: das Wasser läuft mir im Munde zusammen. 1.2 do Tuske wieze: die Zähne zeigen; angriffslustig werden. 1.3 him däd naan Tusk moor seer: ihm tut kein Zahn mehr weh (= er ist schon lange tot). 1.4 mäd loange Tuske íete: lustlos essen. 1.5 do eerste Tuske: die Milchzähne.
Oge, -ne, dät
1. Auge: 1.1 uut do Ogene kume, woakse: erwachsen werden und dadurch nicht mehr erkennbar sein. 1.2 dät is wäch?t foar t Oge: das ist eine Augenweide. 1.3 deer moast du ‘‘n Oge ap dwo : du musst ihn/sie/es im Auge behalten. 1.4 dät is bloot foar t Oge : das ist nur für das Auge; das ist nur zum Schein. 1.5 dät stat him in t Ooch : das gefällt ihm. 1.6 fóar sien sjoonde Ogene : in seiner Gegenwart. 1.7 die oolde Mon häd noch goude Ogene : der alte Mann hat noch gute Augen. 1.8 iek mout ‘‘n Oge ap him hoolde/slo : ich muss auf ihn aufpassen. 1.9 in t Oge hoolde : im Auge behalten. 1.10 in t Oge nieme : ins Auge fassen. 1.11 ‘‘n Wucht ‘‘n Oge tousmiete : ein Mädchen verliebt ansehen. 1.12 Ogene as ‘‘n Buterfät : große Augen. 1.13 tjuk unner do Ogene : mit angeschwollenen Ringen unter den Augen. 1.14 hie häd do Ogene fóar dä‘n Kop : er hat hervorstehende Augen. 1.15 iek häbe deer neen Oge ap/foar : ich kann es nicht beurteilen. 1.16 die Ring faalt aan in t Oge : der Ring ist schö‘n. 1.17 et is mie juustso, as wan iek et noch fóar do Ogene häbe : das kommt mir vor, als wenn ich es noch vor Augen habe. 1.18 hie häd deer ‘‘n Oge ap : er interessiert sich dafür. 1.19 hie häd et aal in t Oge : er kann alles übersehen, in seinen Zusammenhängen erfassen. 1.20 iek häbe die in t Oge : ich halte ein Auge auf dich. 1.21 Oge uum Oge un Tusk uum Tusk : Auge um Auge und Zahn um Zahn. 2. Grübchen in einer Kartoffel. 3. Öse: Hoaken un Ogene : Haken und Ösen.
uuthaue
1. ausschlagen: hie häd dä‘n Käärdel ‘‘n Tusk uuthauen : er hat dem Burschen einen Zahn ausgeschlagen. 2. herausschlagen (Nagel): ‘‘n Spieker uuthaue : einen Nagel herausschlagen. 3. einsetzen: die Kat häd do Krallen juun dä‘n Huund deer uuthauen : die Katze hat die Krallen gegen den Hund eingesetzt. 4. durch Schlagen löschen: hie häd dät Fjuur mäd ‘‘n Bäizem uuthauen : er hat das Feuer durch Schläge mit einem Besen gelöscht. 5. sich unüberlegt äußern: wan Hier wäch?t in dä‘n Kop skjut, dan haut ju dät so uut : wenn ihr etwas einfällt, dann äußert sie sich ohne Überlegung.
tuskesläi
mit trockenem Mund.
tuskeloos
zahnlos.
tuskelje
flüstern, tuscheln: do bee Wuchtere tuskelje aaltied mädeenuur : die beiden Mädchen tuscheln immer miteinander.
Tuskeknapperjen, dät
Zähneknirschen: jie kume in dät eeuwige Fjuur, wier Huuljen un Tuskeknapperjen is!: ihr kommt in das ewige Feuer, wo Heulen und Zähneknirschen ist/sind!
Tuskebäärsel, -e, die
Zahnbürste.
Tuskebieter, -e, die
ein Ring aus Elfenbein, auf den die Säuglinge beißen, wenn die Zähne durchkommen. [engl. teething ring ]
Tuskedokter, -e, die
Zahnarzt.
Tuskebeend, -e, die
Kette, die um den Hals getragen wird, um das Zahnen bei Säuglingen zu fördern. [gron. piounkralen ]
Tuskepiene, ju
1. Zahnschmerzen. 2. Schmerzen in den Vorderzähnen im Gegensatz zu Käizepiene, die sich auf Schmerzen in den Mahloder Backenzähnen bezieht.
Tuskewete, ju
Mais. [gron. törkske waaite : türkischer Weizen]
Groaidum, dät
Triebkraft, Wachsfähigkeit, Wachstum: deer sit Groaidum in de Tuskewete: der Mais wäch?chst schnell.
wikselje
1. wechseln: 1.1 Jeeld wikselje : Geld wechseln. 1.2 do Tuske wikselje : (Kind) die erwachsenen Zähne bekommen. sich verändern (is): aal wikselt; niks blift dätsälge : alles wechselt; nichts bleibt dasselbe. (Wetter) umschlagen (is): dät Weder wikselt : das Wett schlägt um.
uuntjudelk
1. undeutlich, unverständlich: die oolde Mon hied neen Tuske un boalde so uuntjudelk : der alte Mann hatte keine Zähne und redete so unverständlich. 2. unklar, nicht gut wahrnehmbar, nicht scharf umrissen: iek kuud Hiere uuntjudelke Skrift nit leze : ich konnte ihre unklare Schrift nicht lesen.
gewe
1. gesund, kräftig; annehmbar; fehlerlos: 1.1 die Houngst is heel gewe : das Pferd ist ganz gesund und kräftig. 1.2 hie häd ‘‘n gewe Gesuundigaid : er ist kerngesund. 1.3 hie is noch nit gewe : er ist noch nicht gesund. 2. gut erhalten; unbeschädigt: do Ap(p)ele sunt noch gewe : die Äpfel sind noch nicht angefault. 3. fettsüchtig, dick, korpulent: dät is die ‘‘n Gewen Wäänt : das ist ein korpulenter Bursche. 4. unverletzt, unversehrt: ju Märe is ätter dät Uungluk gewe blieuwen : die Stute ist nach dem Unfall unversehrt geblieben. 5. (Gebiss) gut erhalten: sien Tuske sunt noch gewe : er hat seine eigenen Zähne noch.
gnasterje
1. (Zähne) knirschen: ap/mäd do Tuske gnasterje : mit den Zähnen knirschen. 2. knistern: dät Fjuur gnastert in dä‘n Ougend : das Feuer knistert im Ofen.
goud (beter, bääste)
1. gut: 1.1 dät died him goud! : das geschah ihm gerade recht! 1.2 ju däd fuul Goudes : sie tut viel Gutes. 1.2 uus Bääsje is deer noch goud bee/ : unsere Oma ist noch gesund und rüstig. 1.3 goud toupaas : gesund, wohlauf. 1.4 goud wäch?t : viel. 1.4.1: hie häd goud wäch?t Jeeld bätelät : er hat viel Geld hinterlassen. 1.4.2 jie mouten deer goud wäch?t foar dwo : um das zu erreichen müsst ihr schwer arbeiten. 1.5 sik in t Goude enigje : sich im Guten einigen. 1.5.1 wan et nit in t Goude gungt, dan in t Läipe : wenn es nicht im Guten geht, dann im Bösen. 1.6 genug, hinreichend: dät Göitjen is goud druuch : die Wäsche ist trocken genug. 1.7 die Stried is toun Gouden uutgeen : der Streit ist friedlich ausgegangen. 1.8 leicht, ohne Hindernisse: 1.8.1 dä‘n Äkker uutmeten kon hie goud dwo : er hat Zeit und Gelegenheit den Acker auszumessen. 1.8.2 dä‘n Winkel koast du goud uurnieme : den Laden kannst du leicht übernehmen. 1.9 foar goud befiende : gutheißen. 1.10 foar goud hoolde : für angebracht halten. 1.11 gesund, nicht krank, gut erhalten: do Tuske sunt noch goud : die Zähne sind noch in Ordnung. 1.12 gut; mehr als: ‘‘n goude Ketiersure : mehr als eine Viertelstunde. 1.13 hie is deer goud foar : er kann es wohl bezahlen. (engl. he’s good for it.) 1.14 hie häd deer ‘‘n Gouden sitten : er ist betrunken. 1.15 hie is goar nit goud : er ist sehr krank. 1.16 hie stoant sik goud : er hat ein gutes Auskommen. 1.17 genau, klar: iek häbe dät Melöär goud kumen blouked : ich habe das Unglück klar kommen sehen. ‘nützlich sein: dät häd nit goud däin : das hat nicht sonderlichen geholfen, war nicht ‘nützlich. goude Noacht mädeenuur : gute Nacht miteinander. 1.20 gouden Dai: guten Tag. 1.21 gouden Mäiden mädeenuur: guten Morgen miteinander. 1.22 Goudes dwo : wohltätig sein. 1.23 goud gunge : ohne Unglück ablaufen. 1.23.1 dät is juust goud geen : die erwarteten unangenehmen Folgen traten nicht ein. 1.24 nach Gutdünken tun: wäch?t dwo, so as man dät foar goud hoaldt : etwas tun, wie man das für gut hält. 1.25 goud wäch?ide : glücken, gelingen.
klapperje
klappern: mäd do Tuske klapperje : mit den Zähnen klappern.
knaakje
1. knarren: 1.1 oolde, knaakjende Woaine konnen loange lope : alte, knarrende Wagen können lange laufen (= trotz Altersbeschwerden kann der Mensch lange leben). dät Íes knaket, wan wie deerap sköäwelje : das Eis knarrt, wenn wir darauf Schlittschuh laufen. 2. knacken: hie knakede ju Nute mäd sien Tuske : er knackte die Nuss mit den Zähnen. 3. knirschen: die Snee knakede unner mien Hoske : der Schnee knirschte unter meinen Holzschuhen.
knapperje
1. klappern: hie knapperde mäd do Tuske : er klapperte mit den Zähnen. knirschen. 3. knistern.
knasterje
knirschen: ap do Tuske knasterje : mit den Zähnen knirschen.
kunsilk
1. künstlich: kunsilke Tuske : dritte Zähne; Zahnprothese. 2. kunstvoll, kunstfertig, kunstreich; geschickt: ‘‘n kunsilke Laampe : eine kunstvolle Lampe.
purje
1. stochern: 1.1 du moast nit in dien Tuske purje : du sollst nicht in deinen Zähnen stochern. 1.2 du skääst din Bräi iete un nit deeroane purje : du sollst deinen Brei essen und nicht darin stochern. 2. in der Nase bohren; popeln. 3. graben, stechen: wie purreden mäd ‘‘n Spoade ‘‘n groten Steen tou dä‘n Gruund uut : wir stachen mit einem Spaten einen großen Stein aus dem Boden heraus. → pudje