Wurm (a) , -e, die
1. Wurm: 1.1 wan do Bäidene blaue Kringele unner do Ogene häbe, is dät ‘‘n Teken fon Wurme : wenn die Kinder blaue Kringel unter den Augen haben, ist das ein Zeichen von Würmern. 1.2 deer sit ‘‘n Wurm oane : es sitzt ein Wurm drin (die Sache ist nicht ganz sauber). 2. Milbe. 3. Motte: deer sit die Wurm in t Göitjen : es sitzt eine Motte in der Kleidung.
Wurm (b) , -e, dät
kleines, bedauernswertes Kind: dät litje Wurm häd degeloang nit sääd kriegen : das kleine Wurm hat tagelang nicht genug zu essen bekommen.
Bloud, -ere, die/dät
1. armes, bedauernswertes Geschöpf; armer Schlucker; armer Tropf, auch oft scherzhaft: die äärme Bloud, hie beduurt mie: der arme Mensch, er tut mir leid. 2. Trottel; völlich unbeholfener Mensch; Einfaltspinsel, Stümper. Prügelknabe, Sündenbock. 4. unschuldiges Kind; kleines Wurm: 4.1 dät litje Bloud waas boalde fersmoachted : das arme Wurm war fast verhungert. 4.2 litje Bloud : Kosename für einen Säugling.
wurmstikkich
wurmstichig.
wurmsteetsk
wurmstichig.
wurmerch
wurmstichig.
wurmsk
wurmstichig.
wurmje
wurmen: dät wurmet mie : das erfüllt mich mit Groll, Missmut.
ferwurmd
wurmstichig: ferwurmd Holt : wurmstichiges Holz.
Wurmsteek, -steke, die
Wurmstich
Wurmgat, -goate, dät
1. Wurmloch. 2. Holzwurmloch. 3. Mottenloch im Stoff.
Wurmlok, -kere, dät
Wurmloch; Loch in Leinen, Baumwolle, Strickzeug, Kleidung.
Budde, -n, ju
Pödder; Würmerknäuel zum Aalfangen. → Äilebudde
Moade, -n, ju
1. Made, wurmähnliche Insektenlarve: 1.1 die Skinke is ferduurwen; hie sit fuller Moaden: der Schinken ist verdorben; er wimmelt von Maden. 1.2 him häbe do Moaden al ape: er ist schon länger tot.
wurmstääksk
→ wurmsteetsk
Wurmstääk
→ Wurmsteek
Wurmpulwer, dät
Mottenpulver.
Wurmkouke, -n, die
Mittel gegen Würmer bei Kindern.
Wurmmeel, dät
Holzwurmmehl.
anfuuld
1. angefault. 2. wurmstichig.
Buddestok, -ke, die
Angelrute, an deren Schnur der Würmerknäuel zum Fangen von Aalen hängt.
Oamel, -e, die
1. Engerling; kleines Würmchen im Stängel des Hafers, das Älchenkrätze verursacht. 2. Tipulalarve, Schnakenlarve: do Oamele sitte läip in t Lound : Schnakenlarven liegen unter der Grasnarbe und fressen die Gräser an.
Ongelbudde, ju
Angelgerät, das aus einer Leine besteht, an der nach unten hin ein Klumpen an Fäden aufgereihter Würmer mit einem Stück Blei als Gewicht befestigt ist.
anstete
1. anstoßen. 2. anstechen: do Ap(p)ele sunt fon do Wurme anstat : die Äpfel sind wurmstichig. 3. anzapfen: ‘‘n Fät Bjoor anstete : ein Fass Bier anzapfen. 4. kurz husten. 5. anlässlich eines besonderen Ereignisses sich gegenseitig zuprosten: wie häbe ap sien ‘näie Stede anstat/ansteten : wir haben auf seine neue Stelle angestoßen.
fon
1. von; gibt einen räumlichen Ausgangspunkt an: 1.1 fon mie, die, sik, uus, jou, sik uut : meinerseits, deinerseits, seinerseits/ihrerseits, unsererseits, eurerseits, ihrerseits. 1.2 fon Huus gunge : das Haus verlassen. 1.3 fon bäten : von hinten. 1.4 wie lope fon Romelse ätter Strukelje in ‘‘n hoolwe Úre : wir laufen von Ramsloh nach Strücklingen in einer halben Stunde. 2. zur Bezeichnung von Herkunft, Ursprung oder Stoff: 2.1 die Hoalsdouk fon Siede waas wisse juur : der Seidenschal war gewiss teuer. 2.2 min Fädder kumt fon Oamde : mein Vetter kommt von/aus Emden. 2.3 fon Stoats Siede : seitens des Staates. 2.4 fon sin Foar häd hie dät Lound äärwd : von seinem Vater hat er das Land geerbt. 3. zur Bezeichnung eines zeitlichen Ausgangspunkts: 3.1 dusse Ljude kanne iek fon mien Bäidenstied ap an : diese Leute kenne ich seit meiner Kindheit. 3.2 fon Sundai an : von Sonntag an, ab Sonntag. 4. zur Bezeichnung der gegenwärtigen oder vergangenen Jahreszeit: fon t Winter, Sumer, Häärst, Foarjier : diesen/vergangenen Winter, Sommer, Herbst, Frühling. 5. zur Bezeichnung der Ursache für ein Ereignis: hie is fon Nood wäch?chronnen : er ist vor Angst weggelaufen. 6. zur Bezeichnung der Menge, von der der genannte Teil stammt: twäin fon do Deelniemere sunt ap t Skip kroank wuden : zwei der Teilnehmer sind auf dem Schiff krank geworden. 7. gibt das für das genannte Einzelstück oder die genannte Person Typische an: iek beduurje do äärme Bloudere fon Bäidene : ich bedaure die armen Würmer von Kindern. 8. gibt den Zustand der Trennung oder Loslösung an: do Takken fon dä‘n Boom Sniede : die Äste von dem Baum schneiden. 9. nach mene, kwede vor jee, noa oder wäch?il/wül : kumt hie mäiden bee/ uus? : kommt er morgen zu uns? – iek mene fon wäch?il, fon jee : ich meine wohl, ich meine ja. 10. in festen Verbindungen: 10.1 dät häbe iek nooit fon die beweerd : das habe ich nie von dir behauptet. 10.2 iek kon bloot fon dä‘n Mon kwede, hie skuul uus uut dä‘n Wai gunge : ich kann nur von dem Mann sagen, er sollte uns aus dem Wege gehen.