Saterfriesisches Wörterbuch
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fange iek fange, du fangst, hie/ju fangt, wie fange; fäng/fing/fangde, fängen/fingen/fangden; fangen; fang(e)! fanget!

fangen: bee/ Grummellucht koast du goud Äile fange : bei Gewitterluft kann man gut Aale fangen. [afrs. fâ, fangia]

fonge iek fonge, du fongst, hie/ju fongt, wie fonge

fäng, fängen; fongen; fong! fonget! : fangen. → fange

ljoge iek ljoge, du ljugst, hie/ju ljugt, wie ljoge; looch, logen; lain; ljug! ljoget!

lügen: foate mie nit Wier oun tou ljogen! : fange nicht wieder an zu lügen!

ounfoatje

1. anfassen: hie is bee/ do Suldoaten wezen, man hie foatet ljauer ‘‘n Buutje oun as ‘‘n Ruur : er ist beim Militär gewesen, aber er fasst lieber ein Butterbrot an als ein Gewehr. 2. anfangen, beginnen (is): 2.1 hie foatede jäärsene deermäd oun, dät hele Späk in Repen tou snieden : er fing gestern damit an, den ganzen Speck in Streifen zu schneiden. 2.2 foate mie nit Wier oun tou ljogen! : fange mir nicht wieder an zu lügen!

Buuk, do Buke, die

1. Bauch, Magen: 1.1 dä‘n Buuk ful slo: den Bauch vollschlagen; sehr viel essen. 1.2 ap dä‘n Buuk läze un mäd dä‘n Íers Fljogen fange : auf dem Bauch liegen und mit dem Hintern Fliegen fangen (= lieber gar nichts tun). 1.3 een up dä‘n Buuk un een up dä‘n Struuk : von armen Menschen, die nur zwei Hemden besitzen. 2. Bauch einer Flasche, eines Topfes oder einer Kanne.

Grummellucht, ju

1. Gewitterluft: bee/ Grummellucht koast du goud Äile fange: bei Gewitterluft kann man gut Aale fangen.

iendruugje

1. eintrocknen: ju gräine Fawe an de Dore is iendruged : die grüne Farbe an der Tür ist eingetrocknet. 2. verdorren: do Bikbäien fange oun ientoudruugjen : die Heidelbeeren fangen an zu verdorren.

näästelje

(Vogel) nisten; ein Nest bauen: do Spräien fange oun tou ‘näästeljen : die Stare fangen an zu nisten.

pafje

1. hörbar Pfeife rauchen; paffen. 2. mit Pistole oder Gewehr schießen: bee/ do Wärskuppe fange do aal ädder oun tou pafjen : bei den Hochzeiten fangen sie alle früh an mit Pistolen oder Gewehren zu schießen.

so n/suk (Sg.); sukke (Pl.)

1. (mit zählbaren Substantiven) so ein; solch: 1.1 so ‘‘n Bräid/Käärdel/Bäiden moate iek goar nit häbe : so eine/eine solche Braut, so einen/ einen solchen Ehemann, so ein/ein solches Kind möchte ich gar nicht haben. 1.2 (mit Stoffnamen und sonstigen nicht zählbaren Substantiven): sukken Wien, sukke Moalk, suk Woater wol iek nit drinke : solchen Wein, solche Milch, solches Water will ich nicht trinken. 1.3 so ‘n/suk Weder wol iek nit noch insen belieuwje : so ein Wetter will ich nicht noch einmal erleben. 1.4 so ‘‘n groten Äil koast du nit alle Dege fange : solch einen großen Aal kannst du nicht alle Tage fangen. 2. jemand wie: wie wollen nooit so ‘‘n Hitler Wier häbe : wir wollen nie jemanden wie Hitler wieder haben.

Fangiezen, -e, dät

Fangeisen; Falle für Kleinwild.

snoukje

fangen, greifen.

Fangenskup, ju

Gefangenschaft. [afrs. fangenskip ]

Fangen, dät

Kinderspiel.

striekje

1. (Wilderer) mit/in einer Schlinge oder Schnur fangen: 1.1 Dröizelken, Kransfugele striekje : Drosseln, Krammetsvögel mit einer Schlinge fangen. 1.2 hie häd twintich Hoazen strieked, man dan häbe jo him deerbie kriegen : er hat zwanzig Hasen mit einer Schlinge gefangen, aber dann haben sie ihn dabei erwischt.

outikje

(Kinderspiel) beim Fangen, Haschen ticken.

Haud, -e, dät

1. Haupt, Kopf. 2. Balken an einem Werkzeug: Rieuwehaud: Rechenbalken. 3. Sperre aus Pfählen, Brettern und Holzbündeln, um Schlamm zu fangen; Uferbefestigung, Uferschutz. [afrs. hâved, engl. head; nl. hoofd ]

Fräistede, -n, ju

Freistätte beim Fangen (Kinderspiel).

Fljogenglääs, -gleze, dät

Fliegenglas; Vorrichtung zum Fangen von Fliegen.

Buddestok, -ke, die

Angelrute, an deren Schnur der Würmerknäuel zum Fangen von Aalen hängt.

mäite iek mäite, du mätst, hie/ju mät, wie mäite; mätte, mätten; mät; mät/mäite! mäitet!

1. zufällig treffen, begegnen: iek habe/ bä‘n him bee/ de Wärskup mät : ich bin ihm bei der Hochzeit begegnet. 2. entgegengehen, um zu treffen: iek skäl him an dä‘n Krjuuswai mäite : ich werde ihm entgegengehen und ihn an der Kreuzung treffen. 3. (im Lauf) aufhalten: 3.1 do Bäiste mäite : die Kühe aufhalten und zum Umkehren zwingen. 3.2 dät Swien ron wäch?ch, un iek kuud et nit mäite : das Schwein lief fort, und ich konnte es nicht aufhalten. 3.3 die hoochste Diek kuud dät Woater nit mäite : der höchste Deich konnte das Wasser nicht aufhalten. 4. abwehren, verhindern, vereiteln: 4.1 wie häbe ju Haueräi mät : wir haben die Schlägerei verhindert. 5. jemandem hemmend entgegentreten; jemanden von einem Vorhaben, einem Plan abhalten: 5.1 ju wiel/wüül snoagens alleen deerwai fiere, man iek häbe Hier mät : sie wollte in der Nacht allein dahin fahren, aber ich habe sie davon abgehalten. 5.2 jo fängen oun, do Bäidene tou hauen, man iek häbe ze mät : sie fingen an, die Kinder zu schlagen, aber ich bin ihnen entgegengetreten.

Oai, -ere, dät

1. Ei: 1.1 Oaiere säike: die Eier aus den Nestern holen. 1.2 ju behondelt dät jungste Bäiden as ‘n räi Oai: sie behandelt das jüngste Kind wie ein rohes Ei. 1.3 Tik, fuul Oai!: Tick, faules Ei! (ein Ausruf beim Fangen spielen). 1.4 dät Oaiwiet wäch?dt sloain. das Eiweiß wird geschlagen. 2. (vulgär) Hoden.

Snouk, -e, die

1. Hecht: ‘n Snouk fangen: mit nassen Füßen nach Hause kommen. 2. magerer Mensch. jemand mit einem langen Hals: Hier kumt die oolde Snouk mäd sin loange Hoals : da kommt der alte Hecht mit seinem langen Hals.

Häket, -e, die

Hecht: hie is an Häkete fangen: er döst, nickt ein. → Snouk

wierounfange

wiederanfangen.