Hälpe, ju
1. Hilfe: 1.1 deer is neen Hälpe foar: 1.1.1 das ist nicht zu verhindern. 1.1.2 die Sache ist hoffnungslos 1.2 hie koom mie tou Hälpe : er kam mir zu Hilfe. 2. medizinische Behandlung: hie häd jäärsene fon sin Huusdokter Hälpe kriegen: er ist gestern von seinem Hausarzt behandelt worden.
hälpe iek hälpe, du hälpst, hie/ju hälpt, wie hälpe; holp, holpen; holpen; hälp! hälpet!
1. helfen: hie holp sin Babe bee/ de Oarbaid ap t Fäild : er half seinem Vater bei der Feldarbeit. 2. nutzen: dät häd deer nit goud holpen : das hat nicht sonderlich genutzt. 3. (+ sik) sich ernähren; sein Auskommen haben: 3.1 hie kon sik goud hälpe : er kann sich gut ernähren, seinen Lebensunterhalt verdienen. 3.2 hie hälpt sik mäd ‘‘n Huushollerske : er kommt mithilfe einer Haushälterin zurecht. 3.3 iek kon mie goud hälpe : ich komme gut klar. 4. betreuen: ju hälpt do litje Bäidene in dä‘n Bäidenstuun : sie betreut die kleinen Kinder im Kindergarten. 5. erinnern: iek häbe him deerap holpen : ich habe ihn daran erinnert. 6. ändern: deer is niks an tou hälpen : daran ist nichts zu ändern; die Sache ist hoffnungslos.
skälle (a) iek skäl, du skääst, hie/ju skäl, wie skällen; skuul, skuust, skuul, skulen; skuuld/ skould ; Imp. fehlt
1. sollen: 1.1 skäl iek die hälpe? : soll ich dir helfen? 1.2 dut Lound hied al loange plouged wäch?ide skould/skuuld : dieses Land hätte schon längst gepflügt werden sollen. 1.3 dät hied so weze skuuld : das hätte so kommen müssen. um die Zukunft schlechthin auszudrücken: iek skäl et mäiden dwo: ich werde es morgen tun. als modales Hilfsverb von Wahrscheinlichkeit: hie skäl wäch?il goud ankemen weze : er wird wohl gut angekommen sein. 4. das Präteritum skuul als Konditionalform: 4.1 wan iek et kude, dan skuul iek et ook noch dwo : wenn ich es könnte, dann würde ich es auch noch tun. 4.2 iek skuul et nit toanke : ich würde es nicht denken; ich glaube es kaum. 5. (bei einer Absprache) sollte: wie skulen uus bee/ dä‘n Boanhoaf drepe : wir sollten uns beim Bahnhof treffen. 6. Möglichkeit: 6.1 dät skäl ‘‘n Úre wezen häbe : das wird (möglicherweise) eine Stunde gewesen sein. 6.2 wäch?l skuul him dät tou kweden häbe? : wer sollte/würde ihm das gesagt haben? 7. um den Willen eines anderen als des Satzgegenstandes auszudrücken: hie meende, iek skuul him Besäike : er meinte, ich sollte ihn besuchen. 8. in Vorschriften: 8.1 du skääst nit stele : du sollst nicht stehlen. 8.2 du skuust beter appaasje : du solltest besser aufpassen. 8.3 Mäme ropt, du skuust ‘‘n Boskup moakje : Mutter ruft, du solltest eine Besorgung machen. 9. in Zusagen, Versprechen, hinterher betrachtet: dät wuud him toukweden, hie skuul sien oaine Heemlound boalde wiersjo : es wurde ihm zugesagt, er würde seine eigene Heimat bald wieder sehen. 10. für eine Handlung, die gerade geschehen soll: die Such skuul juust oufiere : der Such sollte gerade abfahren. 11. zur Bezeichnung der Tatsache, dass etwas stets zu erwarten ist: 11.1 et skäl aaltied riene, wan wie uutfiere wollen : es regnet immer, wenn wir ausfahren wollen. 11.2 hie skäl neen fjuntelk Woud kwede, wan wie deer sunt : er wird nie ein freundliches Wort sagen, wenn wir da sind. 12. um eine Schlussfolgerung von Wahrscheinlichkeit auszudrücken: man skuul mene, dät et nu däin waas : man würde meinen, dass es jetzt zu Ende wäch?re. 13. (in Fragen) um Unschlüssigkeit, Unentschlossenheit auszudrücken oder wo anscheinend um Rat gebeten wird: wäch?t skuul iek dwo? – Skuul iek mie nu äntskede of leter? : was sollte ich tun? – Sollte ich mich jetzt entscheiden oder später? 14. Ausdruck einer Hoffnung: hie meende, dät wie kume skulen : er meinte, dass wir kommen sollten. 15. müssen: dät hied so weze skuuld : das hätte so kommen müssen. [afrs. skela]
miste iek miste, du mistest, hie/ju mistet, wie miste; mistte, mistten; mist; miste! mistet!
1. missen, entbehren, verzichten auf: wie kuden dien Hälpe nit miste: wir konnten auf deine Hilfe nicht verzichten. 2. abgeben, freigeben: do Wuchtere ap dä‘n Bräidwoain wielen/wülen niks miste: die Mädchen auf dem Brautwagen wollten nichts abgeben.
ougunge
1. abgehen, weggehen; sich zu Fuß entfernen: lät him mäd dä‘n Loon ougunge : lass ihn mit dem Lohn weggehen. 2. fehlen, vermisst werden: 2.1 min Suun gungt mie node ou : ich vermisse meinen Sohn sehr. 2.2 die Hingst geen him stuur ou : er trennte sich ungerne von dem Hengst. 2.3 dät Jeeld is mie stuur ougeen : ich habe das Geld ungerne ausgegeben. 3. in Rente gehen: hie gungt in Säptämber ou : er geht im September in Rente. 4. abzweigen: Hier gungt ju Sträite ou : hier zweigt die Straße ab. 5. als Kunde(‘n) fortbleiben: him sunt ‘‘n Masse Ljudene ougeen : er hat viele Kunden verloren. 6. entgehen: deer is mie niks fon ju Pretenje ougeen : von der Predigt ist mir nichts entgangen. 7. (Schiff, Such) abfahren: dät Skip is al ädder ougeen : das Schiff ist schon früh abgefahren. 8. (Kleider) sich abnutzen: do Klodere gunge moal ou : die Kleider nutzen sich irgendwann mal ab. 9. auf etwas verzichten; etwas aufgeben: 9.1 wie sunt fon do Swiene ougeen un häbe uus ap do Bäiste laid : wir haben die Schweinezucht aufgegeben und haben uns auf die Rinderzucht verlegt. 9.2 wie mouten fon sien Hälpe ougunge : wir müssen auf seine Hilfe verzichten. 10. sterben; aus dem Leben scheiden: hie is uus ädder ougeen : er ist uns früh verstorben. 11. (Tier) verenden: two Faargere sunt uus jäärsene ougeen : zwei Ferkel sind uns gestern verendet. 12. (Mond) abnehmen: et is nu oungungende Moune : es ist jetzt abnehmender Mond.
Paad, do Poade, dät
1. Pfad: 1.1 fon t gjuchte Paad ouroakje / oukume: auf Abwege geraten. 1.2 ap t Paad brange: ins Gespräch einbeziehen, bringen. 1.3 hie is fuul bee/ t Paad: er ist viel unterwegs. 1.4 ap t Paad gunge: eine Fußreise antreten. 1.5 hie kon dät Paad nit hoolde: er kann die Richtung nicht einhalten. 1.6 ap dät gjuchte Paad hälpe: auf den richtigen Weg helfen/bringen. 1.7 et gungt bee/ do juust bee/ t Paad bieloangs : sie können sich gerade noch helfen. 1.8 fon t Paad oawe/owe weze : auf Irrwege geraten sein. 1.9 hie häd dät Paad deerwai : er geht oft dahin. 1.10 du bääst fon t Paad ou : 1.10.1 du bist vom Pfade abgekommen. 1.10.2 du bist verrückt. 1.11 hie hoaldt dät Paad woorm : er ist immer unterwegs. 1.12 hie hoaldt dät Paad deerwai woorm : er geht häufig dahin. 1.13 ‘‘n Paad apskäppe : einen Pfad mit einer Schaufel ebnen. 1.14 dät gjuchte Paad wieze : den richtigen Weg zeigen. 1.15 wäch?t bee/ t Paad brange : eine Neuigkeit unter die Leute bringen, verbreiten. 2. der waagerechte Teil des schrägen Ufers eines Kanals oder eines Grabens.
Plezier , dät
Vergnügen, Spaß, Freude, Gefallen: uut Plezier hälpe : unentgeltlich mithelfen. [frz. plaisir]
Wierk (a) , -e, dät
1. Arbeit: 1.1 tou Wierk gunge : an die Arbeit gehen. 1.2 iek wol die bee/ dut Wierk hälpe : ich will dir bei dieser Arbeit helfen. umelopend Wierk : Beschäftigung bald hier, bald dort. 2. Liebesbeziehung, Liebschaft: 2.1 dät is ‘n groot Wierk mäd do bee: die beiden sind ineinander verliebt. 2.2 dät is ‘n kloor Wierk mäd do bee: sie sind miteinander verlobt. 3. Wäsche: dät fiene Wierk: die feine Wäsche. 4. wertlose Gegenstände, Kram, Zeug, Krempel: 4.1 du koast fersäike, dät hele Wierk tou ferkoopjen, man deer skääst du boalde niks foar kriege: du kannst versuchen, den ganzen Kram zu verkaufen, aber du wirst kaum etwas dafür bekommen. 4.2 iek mai dät koolde Wierk nit jädden íete/drinke: ich mag das kalte Zeug nicht gerne essen/trinken. 4.3 uunnuts Wierk: wertloses Zeug. 5. Habseligkeiten; persönliche Habe: 5.1 hie pakket sien Wierk touhope: er packt seine Habseligkeiten zusammen. 5.2 ätter sin Dood häbe wie sien hele Wierk an de Säärke skoankt: nach seinem Tod haben wir seine ganze persönlich Habe der Kirche geschenkt. 5.3 jo häbe dät Wierk mädeenuur deeld: sie haben den Besitz miteinander geteilt. 6. Kleidung, Anzug, Kostüm: dien ‘näie Wierk stoant die goud: dein neuer Anzug steht dir gut. 7. Medikament, Medizin: dut Wierk häd mien sere Been heeld: dieses Medikament hat mein wundes Bein geheilt. 8. Fabrik. 9. Tat, Werk: 9.1 ‘n goud Wierk dwo: ein gutes Werk tun. 9.2 fóar kloor Wierk stale: vor vollendete Tatsachen stellen. 9.3 wie wollen deer ‘n Wierk fon moakje: wir wollen zur Tat schreiten. 9.4 roar Wierk: unangenehme Sache; Unannehmlichkeit. 10. Hof, Betrieb, Anwesen: dien oaine Wierk: dein eigener Hof. 11. Beitrag: iek häbe mien Wierk tou dusse Seke däin: ich habe meinen Beitrag zu dieser Angelegenheit geleistet.
smeekje
1. anflehen, flehen: ju smekede uus uum Hälpe : sie flehte uns um Hilfe an. 2. schmeicheln; sich anbiedern: 2.1 hie fäilt sik gesmeked : er fühlt sich geschmeichelt. 2.2 iek kon et nit uutstounde, wo ju dä‘n Boas smeket : ich kann es nicht ausstehen, wie sie sich beim Chef anbiedert. 3. heucheln.
tonkje
1. danken: 1.1 iek tonkje die foar dien Hälpe : ich danke dir für deine Hilfe. 1.2 iek tonkje : ich danke, ich lehne das Angebotene ab. 2. verzichten: deer tonkje iek foar : ich verzichte darauf.
toubitoacht
1. zugedacht; für jemanden bestimmt, vorgesehen: dut Jeeld waas uus Möie toubitoacht : dieses Geld war für unsere Tante bestimmt. 2. angemessen: fieuw Jier Fegefjuur wieren Hier toubitoacht : fünf Jahre Fegefeuer wäch?ren für sie angemessen. 3. schuldig: iek bä‘n him ju Hälpe noch toubitoacht : ich bin ihm die Hilfe noch schuldig. 4. gewünscht, gegönnt: 4.1 toubitoacht weze : wünschen, gönnen. 4.2 so ‘‘n Melöär waas iek him nit toubitoacht : so ein Unglück hätte ich ihm nicht gewünscht. 4.3 dät bä‘n iek him wäch?il/wül toubitoacht : das gönne ich ihm. 4.4 dät bä‘n iek die toubitoacht : das gönne ich dir. 5. vergönnt: so fuul Tied waas mie nit toubitoacht : so viel Zeit war mir nicht vergönnt.
unnerhoolde
1. unterhalten, in Stand halten: hie is tou oold, uum so ‘‘n Huus tou unnerhoolden : er ist zu alt, um ein solches Haus in Stand zu halten. 2. pflegen, versorgen: hie kon sik säärm nit moor hälpe; jo mouten him unnerhoolde : er kann sich selbst nicht mehr helfen; sie müssen ihn pflegen. 3. finanziell unterstützen. aufrechterhalten: toulääst kuud ju neen Stjuur moor unnerhoolde : zuletzt konnte sie keine Ordnung mehr aufrechterhalten.
uum
1. um... herum: 1.1 wie sieten uum dä‘n Disk : wir saßen um den Tisch herum. 1.2 deer lapt aan bee/ him uum t Huus : er hat nicht alle Tassen im Schrank. 1.3 hie ron uum dä‘n Tuun (umetou) : er lief um den Garten herum. 2. genaue Zeitangabe: uum tjoon Úre : um zehn Uhr. 3. ungefähr: hie is uum do säkstich : er ist ungefähr sechzig Jahre alt. 4. gegen, für: 4.1 uum dä‘n Dood nit! : absolut nicht! 4.2 Ooch uum Ooch : Auge um Auge. 5. um: 5.1 hie kummert sik nargends uum : er kümmert sich um nichts. 5.2. iek bä‘n deer dul uum : ich bin deswegen böse. 6. zwecks; zum Zwecke der/des..: 6.1 iek fräigje uum Hälpe : ich bitte um Hilfe. 6.2 hie däd et deeruum : er tut es deswegen. 7. (Drückt einen Verlust aus.) hie is uum (dä‘n) Hoals kemen : er ist ums Leben gekommen. 8. vorbei, zu Ende: sien Tied is ume : seine Zeit ist zu Ende. 9. um... willen: hie häd dät Wucht uum dät Jeeld hilked. er hat das Mädchen um des Geldes willen geheiratet. 10. über: wie häbe uum sin Houd laached : wir haben über seinen Hut gelacht. 11. wegen: 11.1 wie sunt uum dä‘n Fierdai in Huus blieuwen : wir sind wegen des Feiertags zu Hause geblieben. 11.2 jo häbe sik uum dät Jeeld in de Wulle kriegen : sie haben sich wegen des Geldes zerstritten. 11.3 uum dä‘n Rien is hie in Huus blieuwen : wegen des Regens ist er zu Haus geblieben. 12. auf: hie häd niks uum t Lieuw : er hat nichts auf dem Leib.
uurs
1. anders: 1.1 uurs aan : jemand anders. 1.2 uurs ume : 1.2.1 umgekehrt; anders herum. 1.2.2 (verhüllend) homosexuell, schwul: et is striedich, of die Oolde Fritz uurs ume waas of nit : es ist umstritten, ob der Alte Fritz vom anderen Ufer war oder nicht. 1.3 uurs wäch?ide : 1.3.1. eine andere Gemütslage, einen anderen Gemütszustand erleben. 1.3.2. aufgemuntert werden: wan iek Sluk drinke, dan wäch?ide iek fout uurs : wenn ich Schnaps trinke, dann werde ich sofort aufgemuntert. 1.4 uurs wäch?l : (abfällig) sonst jemand, sonst wer; irgend ein Fremder. 1.5 deertruch kumt et uurs : dadurch verändert sich die Sache. 1.6 hie wol aaltied wäch?t uurs : er erhebt immer Einwände. 1.7 uurs aan : jemand anders. 1.8 dät is heel wäch?t uurs : das ist ganz was anderes. 2. betroffen, bestürzt sein: ju wuud uurs, as ju fon sin Dood tou wieten kreech : sie war bestürzt, als sie von seinem Tod erfuhr. 2. früher: hie häd uurs neen Hälpe fon sien Foulk heeuwed : er hat früher keine Hilfe von seiner Familie gehabt. 3. gewöhnlich: uurs is hie goud toufree : er ist gewöhnlich ganz gesund. 4. außerdem, sonst: wolt du uurs noch wäch?t? : willst du sonst noch etwas? 5. übrigens, allerdings: fertjoond hääst du dät uurs nit : verdient hast du das allerdings nicht.
wachtje
1. warten. 2. erwarten, abwarten: hie häd Tied; hie kon dä‘n Besluut am bäästen wachtje : er hat Zeit; er kann den Beschluss am besten abwarten. 3. Zeit für etwas haben: iek wol die jädden hälpe, man iek kon et nit wachtje : ich will dir gerne helfen, aber ich habe keine Zeit dafür.
aaldät
1. alledem: mäd aaldät kregen wie dä‘n Woain nit tou dä‘n Sloot uut : mit alledem holten wir den Wagen nicht aus dem Graben heraus. 2. trotzdem: wie wielen/wülen him hälpe, un wie häbe et ook däin; man mäd aaldät kuud hie dät Supen nit toureke : wir wollten ihm helfen, und wir haben es auch getan; aber er konnte das Saufen trotzdem nicht aufgeben. 3. truch/mäd aaldät : wegen alledem: truch aaldät häd hie sien Buräi verloren : wegen alledem hat er seinen Bauernhof verloren.
ienstale
1. einstellen, anheuern: 1.1 die Buur stoalt noch een Fauene ien : der Bauer stellt noch ein Dienstmädchen ein. 1.2 hääst du do ‘näie Tjoonste al ienstoald? : hast du das neue Personal schon eingestellt? 2. sich innerlich und/ oder durch entsprechendes Verhalten auf etwas vorbereiten: wie stoalden uus deerap ien, dät uus kroanke Bruur uus nit hälpe kude : wir stellten uns darauf ein, dass unser kranker Bruder uns nicht helfen konnte. 3. sich wiederfinden: dät stoalt sik Wier ien : das findet sich wieder.
Goud, dät
1. Nutzen, Gut: 1.1 iek mout eerdelk kwede, dät iek fon sien Hälpe neen Goud heeuwed häbe: ich muss sagen, dass ich von seiner Hilfe keinen Nutzen gehabt habe. 1.2 jie sunt oold genouch, uum dä‘n Unnerskeed twiske Goud un Sljucht tou wieten: ihr seid alt genug, um den Unterschied zwischen gut und schlecht zu wissen. 2. Einkünfte. 3. Stoff, Kleiderstoff: waasken Goud : Wäsche (engl. dry goods). 4. Medikament(e), Arzneimittel, Heilmittel: 4.1 hie skäl dät Goud iennieme : er soll die Medizin einnehmen. 4.2 dät Goud fon dä‘n Dokter smoaket öäzich : die Medizin vom Arzt schmeckt ekelhaft. 4.3 die Dokter roate mie dät Goud, un boalde geen et mie beter : der Arzt gab mir das Heilmittel, und bald ging es mir besser. 5. Ware: jo ferkoopje bloot dät bääste Goud : sie verkaufen nur die beste Ware. 6. (in abwertendem Sinne) die Familie von, die Verwandtschaft von, die Kinder von: iek wol fon dät Goud fon Schmidts niks wiete : ich will von Schmidts und ihrem Anhang nichts wissen.
fräigje
1. fragen: 1.1 deer fräigje iek niks ätter : ich kümmere mich nicht darum. 1.2 deer wäch?dt nit ätter fräiged : es gibt keine Nachfrage danach. 2. bitten: iek fräigje uum Hälpe : ich bitte um Hilfe.
fouthälpe
fördern, weiterhelfen, unterstützen: iek hälpe die jädden fout : ich helfe dir gerne weiter.
bitter (bitterder, bitterste)
1. herb: die Wien fon ju Mosel is mie tou bitter : der Wein von der Mosel ist mir zu herb. 2. bitter: 2.1 dät skäl die bitter apstete : das wird dir bittert aufstoßen (= das wirst du bereuen). 2.2 dät Foanwoater smoakede nit bitter : das Moorwasser schmeckte nicht bitter. 3. (als Verstärkung): uus Hälpe skääst du bitter nodich/‘nödich häbe : unsere Hilfe wirst du bitter ‘nötig haben.
betjoonje
1. bedienen: hie kon sik nit moor hälpe; hie mout betjoond wäch?ide : er kann sich nicht mehr helfen; er muss bedient werden. 2. beim Kartenspielen Farbe bekennen. 3. einem Kranken die Letzte Ölung geben, die Sterbesakramente spenden: hie is betjoond wuden : er hat die Sterbesakramente, die Letzte Ölung empfangen.
anweze
1. ansprechen: iek bä‘n him deeruum anwezen: ich habe ihn darauf angesprochen. 2. um etwas bitten: iek waas him uum Jeeld, uum Hälpe an: ich bat ihn um Geld, um Hilfe. 3. wichtig, wertvoll, von Bedeutung sein: deer is niks fon an: es ist nichts von Bedeutung.
anrekenje
1. anrechnen: hie häd mie tou min Tied anrekend : er hat mir zu wenig Zeit angerechnet. 2. würdigen, anerkennen: dien Hälpe wäch?dt die goar nit anrekend : deine Hilfe wird gar nicht gewürdigt.
ankonne
1. sich gegen jemanden oder etwas durchsetzen: hie kuud juun sin Bruur nit an : er konnte sich gegen seinen Bruder nicht durchsetzen. 2. bewältigen: hie kon ju Oarbaid wäch?il an : er kann die Arbeit wohl bewältigen. 3. sich verlassen auf: du koast ap sien Hälpe an : du kannst dich auf seine Hilfe verlassen. 4. ‘nötig haben: hie kon sien Jeeld wäch?il/wül an : er hat viel Geld ‘nötig. 5. jemandem überlegen sein, jemanden besiegen können: iek häbe neen Nood fóar him; iek kon him wäch?il an : ich habe keine Angst vor ihm; ich bin ihm überlegen.