Saterfriesisches Wörterbuch
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Hol

1. mit weiten Maschen: ‘‘n hollen Säk : ein weitmaschig gewebter Sack. 2. spärlich; dunn gesät: 2.1 die Roage stoant Hol : der Roggen ist spärlich. 2.2 do Tuwwelke sunt man Hol apkemen : die Kartoffeln sind nur spärlich herausgekommen. 3. durchsichtig: die Douk, dät Goud is Hol : das Tuch, der Stoff ist durchsichtig. 4. eine konkave Öffnung bildend: in de holle Hounde : in der hohlen Hand. 5. wüst, stürmisch: Hol häärgunge : wüst hergehen. 6. (Wind) böig: ‘‘n hollen Wiend : ein mit starken Böen einhergehender Wind; ein Wind, der hörbar durch die Bäume rauscht. 7. hohl, inwendig, leer: ‘‘n hollen Boom : ein hohler Baum. 8. unfruchtbar: holle Íeren, holle Äkkere : unfruchtbare Ähren, unfruchtbare Äcker. 9. löcherig: dät Täk is so Hol, deer konnen do Fugele truchfljoge sunder antouhoolden : das Dach ist so löcherig, da können die Vögel hindurchfliegen ohne anzuhalten. 10. locker aneinander sitzend: do Eedsoden sitte Hol aneenuur : die Torfsoden sitzen locker aneinander. 11. trocken: ‘‘n hollen Host : trockener Husten. 12. unterhöhlt: ‘‘n holle Stede in ju Gräid : eine unterhöhlte Stelle im Rasen.

Hol!

1. wenn man jemandem etwas überreicht: 1.1 Hol! : sieh her und nimm!: 1.2 Hol! Hier hääst du ‘‘n läkkern Appel : Sieh her und nimm! Hier hast du einen schmackhaften Apfel! (Diese Form erinnert an das englische behold! oder an das französische tiens!)

Hol, do Hole, dät

Bau, Höhle, Loch. [afrs. hol ]

Sträite, -n, ju

1. Straße: 1.1 stump an de Sträite: direkt an der Straße. 1.2 hoold dien Mäite un fier dien Sträite: halte dein Maß und fahre deine Straße. (Entspricht dem nd. hol dien Moat un foar dien Stroat. )

holkoarsterch/holkoarstich

(Brot) mit hohlen Stellen unter der Brotkrume; nicht durchgebacken: holkoarstich Brood : (Brot) teigig, nicht gut ausgebacken, weil sich die Kruste von der Krume löst.

holichferslieten

halbverschlissen.

holichbliekje

Saterfriesisch und Plattdeutsch durcheinanderreden.

holichhaftich

minderwertig: dät holichhaftige Koardel : das minderwertige Korn.

holichslieten

halb verschlissen, halb verbraucht: ‘‘n holichslietenen Woain : ein halb verbrauchter Wagen.

holichwoaksen

1. halbwüchsig; halb erwachsen, noch nicht erwachsen: ‘‘n holichwoaksen Wucht : ein halb erwachsenes Mädchen; (veraltet) Backfisch. 2. jugendlich: dät holichwoaksene Foulk : die Jugendlichen.

holichboaken

1. halb gar. 2. unvollkommen, minderwertig. 3. unschuldig, harmlos. [engl. half-baked]

holichwais

halbwegs.

holloundsk

niederländisch.

holtmeger

knochendürr.

holterch

holzig: do Reeuwen smoakje holterch : die Rüben schmecken holzig.

hologed

hohläugig: hie lät heel fersmoachted un hologed : er sieht ganz verhungert und hohläugig aus.

holten

1. hölzern; aus Holz: 1.1 ‘‘n holtenen Plouch uut oolde Tieden : ein hölzerner Pflug aus alten Zeiten. 1.2 ‘‘n holten Been : ein Holzbein. unbeholfen, ungelenk, tolpatschig; ungeschickt, täppisch: 2.1 ‘‘n holtenen Koaster : ein unbeholfener Lehrer/Küster (= Tolpatsch). 2.2 holten apstiege : auf unbeholfene Weise ein Pferd besteigen. 2.3 ju oarbaidet so holten, wan ju in dä‘n Tuun is : sie arbeitet so ungeschickt, wenn sie im Garten ist. 2.4 hie is so holten, hie kon naan Spieker in de Butere haue : er ist so ungeschickt, er kann keinen Nagel in die Butter einschlagen. 2.5 hie pakket dä‘n Homer so holten oun : er geht ganz ungeschickt mit dem Hammer um. 2.6 ‘‘n holtenen Kloas : ein ungeschickter Dienstbote. gehemmt, schüchtern: hie is wäch?t holten in sien Balen : er ist etwas gehemmt, wenn er redet.

holtje

holzen, Bäume fällen und zu Brennholz zerschlagen.

holje

höhlen.

Troite, -n, ju

Holzschlägel in Form eines unten eingekerbten Kuchenholzes mit gekrümmtem Stiel zur Flachsbearbeitung; hölzerne Flachsbreche.

Trippe, -n, die / ju

1. Holzpantoffel/Holzpantine mit Holzsohlen und einem Stück Leder über den Spann. 2. Fuß des Kalbes. 3. Holzschuh mit einem Oberteil aus Leder. 4. Pferdeholzschuh für die Arbeit im Moor.

Brikke, -n, ju

1. Holzoder Eisenbretter unter den Füßen der Pferde im Moor; Pferdeholzschuh → Brikhosk. 2. Zwirnrolle.

Saisekiel, -e, die

hölzerner Keil zum Stützen des Sensenbaums beim Dengeln.

Polle, -s, die

Holzklotz als Unterstützungspunkt für eine Hebestange, wenn man z. B. einen großen Stein aus der Erde heben will.

Hollenbround , dät

Hollenbrand – saterfriesische Ortschaft bei Ramsloh.