Saterfriesisches Wörterbuch
  Info

1. na ja (Äußerung von Zögerung): jä, man iek mene, dät kuud uurs oulope : na ja, aber ich meine, das könnte anders ablaufen. 2. na gut (Äußerung von Hinnahme): jä, wan et nit uurs kon : na gut, wenn es nicht anders geht.

ja

ja, doch.

je

ja (unbetont – weist auf Bekanntes oder Selbstverständliches hin): du wierst je ook die eempelde, die dä‘n Nome fon dät Stuk wiste : du warst ja auch der Einzige, der den Namen des Stückes wusste.

jee

1. ja: 1.1 hie häd (fon) jee kweden : er hat ja gesagt. 1.2 Jee moast du kwede, un Noa moast du bale : Ja musst du sagen, und Nein musst du reden.

gau

1. schnell, eilig: 1.1 gau bääteenuur kemen jo tou ju Dore ien : schnell hintereinander kamen sie zur Tür herein. 1.2 gau moakje : schnell machen. 1.3 hie kwädt noch wäch?il/wül gau fon jee : er sagt ziemlich schnell ja. 1.4 so gau as et gungt : so schnell wie es geht, so schnell wie möglich. 2. öfters, häufig: 2.1 oolde Huunde sunt gau fertroald : alte Hunde sind häufig verdreht, verschroben. 2.2 ju kumt gau bee/ uus ap Besäik : sie kommt häufig zu uns auf Besuch. 3. plötzlich: so kon deer gau ‘‘n Melöär kume : es kann plötzlich ein Unglück passieren.

kriege iek kriege, du krichst, hie/ju kricht, wie kriege; kreech, kregen; kriegen; krich! krieget!

1. bekommen, erhalten. 2. fassen, packen: ju kreech him bee/ do Hiere : sie fasste ihn an den Haaren. 3. nehmen: krich die noch ‘‘n Stuk Kouke! : nimm dir noch ein Stück Kuchen! 4. zustande bringen, schaffen: dät wollen wie wäch?il kriege , kwaad die Affekoat; do meende hie dät Jeeld : das werden wir wohl kriegen, sagte der Rechtsanwalt; da meinte er das Geld. 5. bringen: wie wollen do Houngste in dä‘n Staal kriege : wir wollen die Pferde in den Stall bringen. 6. holen: koast du do Oaiere uut t Nääst kriege? : kannst du die Eier aus dem Nest holen? 7. einfangen: uus Houngst wol sik nit kriege läite : unser Pferd lässt sich nicht einfangen. 8. einstellen: foar dusse Oarbaid mout iek noch twäin Mon kriege : für diese Arbeit muss ich noch zwei Mann einstellen. 9. gebären: ju häd wäch?t Litjes kriegen : sie hat ein Kind geboren. 10. tun: deer häbe iek niks mäd tou kriegen : damit habe ich nichts zu tun. 11. sich leisten: hie kon dät je so kriege : er kann sich das ja leisten.

uutslo

1. ausschlagen. schimmelig werden; verschimmeln (is): die Sies slacht uut: der Käse wird schimmelig. (Mauer) von Salpeter feucht und weiß werden (is/häd): do Muren slo uut : die Mauern werden weiß und feucht. 4. (+ sik) Gefallen finden an: wo kuud ‘‘n Wucht as du sik mäd so ‘‘n Käärdel uutslo? : wie konnte ein Mädchen wie du an einem solchen Typen Gefallen finden? 5. (Uhr) aufhören zu ticken. 6. sich mit etwas Schwierigem eingehend beschäftigen; sich mit jemandem oder etwas herumschlagen: hie mout sik mäd de Rottenploge in dä‘n Swienstaal uutslo : er muss sich mit der Rattenplage im Schweinestall beschäftigen. 7. (Baum) ausschlagen, Knospen treiben und Laub ansetzen (is/häd). 8. verdienen; einen Gewinn erzielen: 8.1 deer koast du niks bee/ uutslo : du verdienst ja nichts daran. 8.2 hie häd deer goud wäch?t bee/ uutsloain : er hat einen hohen Gewinn dabei erzielt. 9. (Ware) verkaufen. 10. fest zuschlagen, indem man weit ausholt.

ze (b)

1. jo (Nom.) / him (Dat./Akk.), ze (Akk.): sunt do Koastere al deer? : sind die Lehrer schon da? – jee, iek häbe him/ze blouked , un iek wol mäd him bale : ja, ich habe sie gesehen, und ich will mit ihnen reden. 2. ze bezeichnet Dinge, die man nicht ausdrücklich nennen möchte: hie häd ze nit aal : er hat nicht alle Tassen im Schrank.

jäästfräi

gastfreundlich.

jammerskoade

jammerschade.

jauelhaftich

1. empfindlich, zimperlich. 2. jämmerlich. 3. quengelnd: ‘‘n jauelhaftich Bäiden : ein quengelndes Kind.

jakhoalzich

(Kleidungsstück) schlotterig, nicht eng anschließend; zu weit: din Pullower is tou jakhoalzich : dein Pullower ist zu schlotterig.

jankhaftich

sehnsüchtig, sehnsuchtsvoll, verlangend.

jäärsene

gestern: hie is nit fon jäärsene : er ist nicht von gestern; er ist erfahren, schlau. [engl. yesterday]

jakhoalzje

heftig nach etwas verlangen.

jammerliek

jämmerlich.

jachterje

1. schnell und wild laufen. 2. herumtollen. 3. immer unterwegs sein. 4. jagend verfolgen; hektisch nachjagen.

jabbelje

babbeln, besonders auf vorlaute Art. [engl. jabber]

jällich

(Holzmöbel, Holztüren) verzogen, krumm.

jammerje

jammern. Jammerlappe, -‘n, die : Jämmerling.

jäntich

1. klein, zierlich: ‘‘n jäntich Wucht : ein zierliches Mädchen. 2. von der passenden Größe: wie wollen kiekje, of dät Klood jäntich is : wir wollen sehen, ob das Kleid richtig passt. 3. leicht zu handhaben: dät is ‘‘n jäntige Tuunskiere : die Gartenschere ist leicht zu handhaben.

jauelich

drängelig, quengelig.

jachtje

hetzen, jagen, scharf verfolgen: wie jachteden dä‘n Ienbreker, man hie is uus uutwieken : wir verfolgten den Einbrecher, aber er ist uns ausgewichen.

jädden

1. gern: 1.1 iek mai dät Wucht jädden Liede : ich mag das Mädchen gerne leiden. 1.2 nit jädden : ungern. 1.3 uus Wäänt gungt jädden ätter de Skoule wai : unser Junge geht gern zur Schule.

jaderje

(Kuh) ein angeschwollenes Euter bekommen als Zeichen, dass das Kalb bald kommen wird.