jo
1. sie (Plural): 1.1 jo häbe et däin : sie haben es getan. 1.2 jo wieren dät : sie waren es. 1.3 jo häbe neen Jeeld : sie haben kein Geld.
jo
1. unbedingt, absolut: 1.1 jo nit : auf keinen Fall. 1.2 du doarst jo nit deerwai gunge : du darfst unter keinen Umständen dahin gehen. 1.3 du moast dät jo dwo : das musst du unbedingt tun.
ferjete iek ferjete (mie), du ferjätst (die), hie/ju ferjät (sik), wie ferjete (uus), jie ferjete (jou), jo ferjete (sik); ferjiet, ferjieten; ferjeten; ferjät/ferjete! ferjetet!
1. vergessen: iek ferjete die dät nit : ich werde mich noch an dir rächen. 2. sik ferjete : sich vergessen, besonders beim Spielen oder Arbeiten. (Das sfrs. Verb ferjete kann man mit oder ohne sik + ap verwenden: iek häbe sin Nome ferjeten/iek häbe mie ap sin Nome ferjeten: ich habe seinen Namen vergessen.)
him (b) Dativ- und Akkusativform (neben ze) von jo
1. sie, die vor allem nach Präpositionen verwendet wird: 2.1 iek häbe do Bäidene blouked, un iek häbe him wäch?t Bumse/Bumze skoankt : ich habe die Kinder gesehen, und ich habe ihnen einige Bonbons geschenkt. 2.2 wie hieden neen Tied, mäd him tou balen : wir hatten keine Zeit, mit ihnen zu reden. 2.3 wanner drege do Skäipe de maaste Wulle? – Wan die Rom him/ze springt : wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Schafbock sie bespringt.
kwälle (a) /  kwille et kwält/kwilt, jo kwälle/kwille; kwoal, kwoalen; is kwoalen
1. quellen: 1.1 an dusse Stede kwilt/kwält dät hete Woater twiske do Stene uut ju Äide : an dieser Stelle quillt das heiße Wasser zwischen den Steinen aus der Erde heraus. 1.2 do Tronen kwoalen Hier tou do Ogene uut : die Tränen quollen ihr aus den Augen. 2. (Teig) aufgehen: deer sit nit genouch Bierme in dä‘n Dee, dan hie wol nit kwälle : der Teig hat zu wenig Hefe, denn er will nicht aufgehen.
smäite et smät, jo smäite; smätte, smätten; smät
1. auf der Haut brennend schmerzen, vor allem bei Hautabschürfungen: mien Fäite smäite, Wier iek uur do ruge Stene ronnen/lepen bä‘n : meine Füße schmerzen brennend, wo ich über die rauen Steine gelaufen bin. 2. noch schmerzen, auch wenn das Schlimmste vorbei ist: ju jope Wuunde is ferheeld, man ju Stede smät noch : die tiefe Wunde ist verheilt, aber die Stelle brennt noch schmerzlich. 3. wund sein: dät Bäiden smät bäte do Ore : das Kind ist wund hinter den Ohren.
wolle iek wol, du wolt, hie/ju wol, wie wollen, jie wollen, jo wollen; iek wiel/wüül, du wielt/ wüült, hie wiel/wüül, wie wielen/wülen; wäild / wöild
1. wollen: 1.1 iek wiel dät nit kwede : ich wollte/würde das nicht sagen. 1.2 dät is so mäd do Supere – eerste wollen jo, un dan mouten jo : das ist so mit den Säufern – erst wollen sie, und dann müssen sie. 1.3 die nit wol, die houget nit; die nit uurs wol, die skäl nit uurs : wer nicht will, der braucht nicht; wer nicht anders will, der soll nicht anders. 1.4 wo wol hie noch ätterkume, wan hie kroank is? : wie will er noch nachkommen, wenn er krank ist? 1.5 et wol nit riene : es regnet nicht, obwohl es seit längerer Zeit danach aussieht. 1.6 dät hied iek jädden sjo wäch?ild : das hätte ich gerne sehen wollen. 1.7 hie weet , wäch?t hie wol : er weiß, was er will. 1.8 hie hied et wäch?il dwo wäch?ild : er hätte es wohl tun wollen. 1.9 hie wol aal wäch?t brange un kumt daach nit tou Sköät : er will immer etwas leisten und kommt doch nicht zum Zuge/zum Schuss. 2. ändern: deer konnen wie niks an wolle : wir können nichts daran ändern. vorankommen: dusse Oarbaid wol nit : diese Arbeit kommt nicht voran.
Disk, -e, die
1. Tisch: 1.1 mee an Disk sitte: auswärts in Stellung sein und dort mit im Hause wohnen. 1.2 ap dä‘n Disk kriege: zur Sprache bringen; etwas aufs Tapet kriegen. 1.3 deer gungt fuul uur dä‘n Disk: dort wird viel verkauft, mit viel verhandelt. 1.4 deer kumt goud wäch?t ap dä‘n Disk: dort wird reichlich und gut gegessen. deer rakt et ‘‘n gouden Disk : (Privathaushalt, Gaststätte) dort ist das Essen schmackhaft. jo konnen sik juunsiedich ap dä‘n Disk kiekje : sie wohnen gleich nebeneinander oder einander gegenüber. 1.7 aan uur dä‘n Disk luke: jemanden betrügen. 2. Dreschblock, Dreschwalze.
enefóaruur (b) + sik
sich gegenseitig, einander: 1.1 jo häbe sik enefóaruur sloain : sie haben sich gegenseitig geschlagen. 1.2 jo kuden sik enefóaruur nit ferstounde : sie konnten einander nicht verstehen.
ferdrege
1. leiden, vertragen: iek kon dät fatte ieten nit ferdrege : ich kann das fette Essen nicht vertragen. 1.2 Fisk is licht tou ferdregen: Fisch ist leicht zu vertragen. 2. ertragen, erdulden, aushalten: wäch?l kon dät stoadige Hallaamjen ferdrege?: wer kann das ständige Lärmen ertragen? 3. (+ sik ): sich versöhnen; sich vertragen; einen Streit beilegen: jo kriege sik in de Wulle, man do ferdrege sik aaltied wier: sie kriegen sich in die Haare, aber sie vertragen sich immer wieder.
hougje (nit)
1. brauchen (nicht): 1.1 du hougest deer nit waitougungen : du brauchst nicht dahin zu gehen. 1.2 dät hougest du nit tou wieten : das brauchst du nicht zu wissen. 1.3 (Im Perfekt und Plusquamperfekt entfällt das tou): jo hougeden neen Huus tou bauen : sie brauchten kein Haus zu bauen, aber jo häbe neen Huus baue houged : sie haben kein Haus zu bauen brauchen. 1.4 hie hied nit ätter Huus kume houged : er hatte nicht nach Hause zu kommen brauchen. 1.5 deer hougest du nit foar tou suurgjen : dafür brauchst du nicht zu sorgen. 1.6 dät hied nit weze houged : das hätte nicht zu sein brauchen. 1.7 ju hied nit meespielje houged : sie hatte nicht mitzuspielen brauchen.
kändigje
1. verkünd(ig)en, ansagen; ein Brautpaar aufbieten: jo sunt kändiged wuden : dät betjudt, dät die Pastoor fon dä‘n Preetstoul bekoandmoaked häd, dät jo hilkje wollen : sie sind verkündet worden: das bedeutet, dass der Pastor von der Kanzel bekannt gemacht hat, dass sie heiraten wollen. 2. kündigen: 2.1 hie häd mie dät Jeeld kändiged : er hat mir das Geld gekündigt (= ich muss ihm das Geld sofort zurückzahlen). 2.2 dä‘n Hierder kändigje : dem Mieter kündigen.
lope iek lope, du lapst/lopst, hie/ ju lapt/lopt, wie lope; liep/ron, liepen/ronnen; is lepen/ronnen; loop! lopet!
1. laufen, rennen: 1.1 hie ron/liep uur de Sträite, uum dät Bouk tou hoaljen : er lief über die Straße, um das Buch zu holen. 1.2 ju häd Hiere Ferkier lope lät : sie hat sich von ihrem Bekannten getrennt. 1.3 ap ‘‘n Sluk lope : jemanden besuchen mit dem Hintergedanken, dass man einen Schnaps bekommt. 1.4 dä‘n Käärdel kon iek nit lopen sjo : ich kann den Mann nicht laufen sehen, kann ihn nicht ausstehen. 1.5 dät aal lapt fon säärm : alles geht wie geschmíert. 1.6 dät lapt in t Jeeld : das läuft ins Geld, wird ein teures Vergnügen. 1.7 dät Määrked is ronnen : der Markt ist zu Ende. dät wol nit lope : das geht nicht zügich voran. deer lapt et Wier : dort ist unaufhörlich Besuch. 1.10 hie lopt fon een ätter uur un frät niks uut: er läuft hin und her und erreicht nichts. 1.11 hie lät alles lope, as et lapt : er passt auf seine Angelegenheiten nicht auf. 1.12 hie lopt deer al loange mäd : er läuft schon lange mit dem Gedanken umher. 1.13 dät is slumpelkerwieze so ronnen, dät wie Besäik uut Bayern kregen : es hat sich zufällig ereignet, dass wir Besuch aus Bayern bekamen. 1.14 wie mouten ju Seke so lope läite : wir können an dieser Angelegenheit nichts ändern. 1.15 jo häbe twintich Mon bee/ t Eedgreeuwen lope lät : sie haben zwanzig Torfarbeiter entlassen. 2. verkehren mit; Kontakt pflegen mit: hie lopt mäd ‘‘n Wucht : er hat eine Freundin. jo lope mädeenuur : sie sind ein Liebespaar. 3. (Flüssigkeit) fließen: 3.1 et waas so wäch?it in Huus, dät dät Woater bee/ de Wogen andeelron : es war dort so nass im Hause, dass das Wasser die Wände hinunterlief. 3.2 lopend Woater : fließendes Wasser. 4. keimen: dät Säid lopt/lapt : die Saat keimt. 5. für etwas allgemein gehalten werden: 5.1 iek weet nit, of hie ‘‘n Suupswien is; man hie lopt/lapt deerfoar : ich weiß nicht, ob er ein Säufer ist; aber er wird allgemein dafür gehalten. 5.2 hie lapt foar ‘‘n Steler : er wird für einen Dieb gehalten. 6. (Artikel) gefragt sein: dut Deel lapt goud : dieser Artikel findet guten Absatz. 7. (Geschäft) erfolgreich, umsatzstark sein: mäd sin Winkel lapt dät goud : sein Geschäft hat einen guten Umsatz. 8. münden auf/in: 8.1 ju Sträite lopt ätter dät Määrked wai : die Straße mündet auf den Marktplatz. 8.2 ju Äi lopt in de Leda oun : die Sater-Ems mündet in die Leda.
weze (a) iek bän, du bääst, hie/ju is, wie sunt; iek waas, du wierst, hie/ju waas, wie wieren; is/häd wezen/weden/ween; wäs! wezet!
1. sein: 1.1 dät is wezen : das ist vorbei. 1.2 dät hied nit weze houged/bruukt : das hätte nicht zu sein brauchen. 1.3 dät mout weze : das muss unbedingt so sein. 1.4 dät skäl weze un weze un wäch?dt daach nit so : der Plan wird lange überlegt, aber er kommt doch nicht zur Ausführung. 1.5 hie is deer wezen : er ist tot. hie kon deer wäch?il/wül weze : 1.6.1 er hat eine gute Existenz, ein gutes Auskommen. 1.6.2 er ist sehr selbstbewusst. 1.7 skäl et weze?: tust du das wirklich? 1.8 iek moate deer jädden weze: es gefiel mir dort; ich mochte gerne dort sein. 2. (es) aushalten: et is tou woorm, Hier kon man nit weze : es ist zu warm, hier kann man es nicht aushalten. 3. zur Bildung der Verlaufsform: weze + an + t + der substantivierte Infinitiv: jo sunt an t Greeuwen in dä‘n Foan: sie sind dabei, im Moor zu graben. [afrs. wesa ]
aal, alle
1. alle, all: 1.1 jo häbe aal noch niks ieten : sie haben alle noch nichts gegessen. 1.2 aal, do deer wieren : die Anwesenden. 2. ganz: aal dät Lound stoant unner Woater : das ganze Land steht unter Wasser. 3. jeder, -e, -es einzelne: alle Dege, alle Mounde : jeden Tag, jeden Monat. 4. alles: 4.1 wie häbe et aal ape : wir haben keinen Vorrat mehr. 4.2 aal touhope : alles zusammengenommen. 4.3 aal, wäch?t iek die fertäld häbe : alles, was ich dir erzählt habe. 4.4 aal Mugelk : alles Mögliche: jo häbe aal Mugelk däin, uum dät Bäiden tou rädjen : sie haben alles Mögliche getan, um das Kind zu retten. 4.5 dät is loange nit aal : das ist längst nicht alles (es kommt noch etwas). 4.6 aal so wäch?t : solche und ähnliche Dinge; derlei Dinge: 4.6.1 aal so wäch?t frete do Broodbukke uut : solche und ähnliche unerlaubte Dinge tun die Halbstarken. 5. dät is aal so wäch?t, of... : es hängt davon ab, ob...: 5.1 dät is aal so wäch?t, of wie deer Tied foar häbe : es hängt davon ab, ob wir Zeit dafür haben. 6. aal sien Bääst : mit ganzer, mit aller Kraft: hie siet in Nood un ruup aal sien Bääst : er war in Not und (er) schrie mit ganzer Kraft, aus Leibeskräften.
Äit, dät
1. Essen: jo lieten uus deer stounde – sunner/sunder Äit of Wäit : sie ließen uns dort stehen– ohne Essen oder Trinken. 2. Frass. [afrs. êt]
Älboge, -n, die
Ellenbogen: jo dwo, as wan jo bit tou do Älbogen in Jeeld sieten: sie tun, als wenn sie bis zu den Ellenbogen in Geld säßen.
aldaach
allerdings, freilich: iek wiste aldaach wäch?il, dät jo dä‘n Uurfaal nit uurlieuwed hieden : ich wusste allerdings wohl, dass sie dä‘n Überfall nicht überlebt hatten.
anbale
1. andrehen: iek häbe mie dät Wierks anbale läiten/lät : ich habe mir das Ding andrehen lassen. 2. ansprechen: iek häbe him ap dä‘n Hondel anboald : ich habe ihn auf den Handel angesprochen. 3. jemanden zu etwas überreden; jemandem etwas einreden: jo häbe him deertou anboald : sie haben ihn dazu überredet. 4. etwas anpreisen, empfehlen; etwas schmackhaft machen: iek häbe him ap dä‘n Houngst anboald, man hie geen deer nit ap ien : ich habe ihm das Pferd angepriesen, aber er ging nicht darauf ein. 5. opponieren, gegen etwas reden: juun wäch?t anbale : 5.1 iek moaste deer so loange juun anbale, dät iek ju Tunge druuch in dä‘n Hoals hiede : ich musste so lange dagegen reden, dass ich die Zunge trocken im Halse hatte. 6. zur Sprache bringen: hie boalde dät lude Geskreeuw fon do Skoulbäidene an : er sprach das laute Geschrei der Schulkinder an.
Anloop, -lope, die
1. Anlauf: hie noom fóar dä‘n Sproang ‘n gouden Anloop: er nahm vor dem Sprung einen guten Anlauf. 2. Besuch: jo häbe fuul Anloop: sie haben viel Besuch. 3. Versuch: hie häd ‘n poor Moal ‘n Anloop bee/ dät Wucht heelden: er hat ein paar Mal versucht, das Mädchen zu umwerben.
anlope
1. anlaufen. 2. zu Schaden kommen; ein Missgeschick erleiden: jo sunt mäd Hiere Ploan anronnen : sie haben mit ihrem Plan ein Missgeschick erlitten. 3. durch ein Liebesverhältnis schwanger werden: dät äärme Wucht is mäd ‘‘n Wäänt anronnen : das arme Mädchen ist von einem Jungen geschwängert worden.
ansätte
1. für wehrfähig erklären: hie is ansät wuden : er ist für wehrfähig erklärt worden. 2. eine Wirkung haben, wirken: die Rien sät nit an : der Regen hat keine Wirkung. 3. mischen, anrühren: Ponkoukedee ansätte : Pfannkuchenteig anrühren. 4. anfügen, anbauen: jo häbe ‘‘n poor Meter an dät Skäin ansät : sie haben ein paar Meter an die Scheune angebaut. 5. Knospen, Fruchtknoten ansetzen: do Bonen häbe ansät : die Bohnen haben Knospen angesetzt. 6. antreiben, anspornen: jo häbe do junge Ljudene tou dusse Oarbaid ansät : sie haben die jungen Leute zu dieser Arbeit angespornt. 7. (Steuer) einstufen: hie is hager ansät wuden : er ist (steuerlich) höher eingestuft worden.
ap
1. (räumlich – bezeichnet die Lage) auf: wie sieten alle bee ap dä‘n Boank : wir saßen alle beide auf der Bank. 2. (zur Angabe der Richtung) auf: 2.1 dät krichst du aaltied Wier ap t Brood laid : das wird dir immer wieder vorgeworfen. 2.2 die Pot kumt ap t Fjuur : der Topf kommt aufs Feuer. 3. in: do Bäidene ap Bääd brange/moakje : die Kinder ins Bett bringen. in Zeitangaben: 4.1 do Pakete sunt ap dä‘n eerste(‘n) Junie kemen : die Pakete sind am ersten Juni gekommen. 4.2 wie wollen ap Tied deer weze : wir wollen rechtzeitig da sein. 5. (bezeichnet den Abstand) auf: du koast him ap hundert Meter kanne : du kannst ihn auf hundert Meter erkennen. 6. (zur Angabe der Art und Weise) auf: ju boalde mäd uus ap Seeltersk : sie sprach mit uns auf Saterfriesisch. 7. (zur Angabe der Zeitspanne) auf: wie skällen ap langere Tied mäd dä‘n Huusbau tougoang weze : wir werden auf längere Zeit mit dem Hausbau beschäftigt sein. 8. (zur Angabe des Ziels, des Zwecks oder des Wunsches) auf: wie wollen ap dien Gesuundigaid drinke : wir wollen auf deine Gesundheit trinken. 9. (zur Angabe des Grundes) auf: ap ‘‘n häd Woud fon uus Babe häbe wie Wäänte apheelden mäd ‘‘n Slingerlappe ap do Spräien tou skjoten : auf ein hartes Wort von unserem Vater haben wir Jungs aufgehört, mit einer Schleuder auf die Sperlinge zu schießen. 10. nach: jo kregen dät ene Bäiden ap t uur : sie bekamen ein Kind nach dem anderen. 11. (für Kleinstädte, Dörfer, Siedlungen und unkultivierte Landstriche am Rande oder außerhalb des Saterlandes) in: hie woont ap Feen (Rhauderfehn) , ap Klaaster (Bokelesch), ap Hollenerfoan (Hollenermoor), aber in de/inne Bround (Hollenbrand), in Baaljene (Bollingen), in Skäddel (Scharrel) ; in Romelse (Ramsloh) , in/ap Sedelsbierich (Sedelsberg), ap Aasterfeen (Ostrhauderfehn) , ap Wästerfeen (Westrhauderfehn); ap dä‘n hoge Foan (auf dem Hochmoor), ap Näiwaal (Neuwall), ap Färmesound (Fermesand). 12. um zeitliche Nähe auszudrücken: hie lait ap t Stierwen : er liegt im Sterben. 13. in idiomatisch-phraseologischer Abhängigkeit von anderen Wörtern: 13.1 teeuwe ap : warten auf. 13.2 fertrjouje ap : vertrauen auf. 13.3 hoopje ap : hoffen auf. 13.4 stolt ap : stolz auf. 14. zur Bildung des Superlativs: 14.1 wie häbe dä‘n Komer ap t ruuchste ap Stede moaked : wir haben das Zimmer aufs gröbste in Ordnung gebracht. 14.2 do Suldoaten wuden ap t uterste kwäld : die Soldaten wurden aufs äußerste gefoltert. 15. per: do Tuwwelke sunt tjoon Cent jurrer ap t Puund : die Kartoffeln sind zehn Cent teurer per Pfund. 16. in Richtung: ap... an: hie is ap Ooldenburich an: er fährt in Richtung Oldenburg. 17. auf... zu: ap... deel: 17.1 do Huunde kemen ap mie deel: die Hunde kamen auf mich zu. 18. in Richtung: ap... ou: 18.1 wie ronnen ap dä‘n Busk ou: wir liefen in Richtung des Waldes. 19. auf... zu: ap... tou: 19.1 jo furen ap de Määlne tou: sie fuhren auf die Mühle zu. 20. nach: ap... tou : 20.1 iek mout ap Romelse tou : ich muss nach Ramsloh. (Hier geht es meist um ein wichtiges Geschäft, das nur am Zielort erledigt werden kann.) 21. in Richtung auf, nach: ap... wai : 21.1 ap Bremen wai : nach Bremen, auf Bremen hin. 22. an: ap ‘‘n Sundai : an einem Sonntag. 23. bei einer Tätigkeit: ap Boskup : beim Einkaufen. 24. gegen: ap... juun : deer häbe iek niks ap juun : dagegen habe ich nichts.
ap(pe)häbe
1. aufgegessen und/ oder aufgetrunken haben: 1.1 hie häd dä‘n Bräi ap : er hat den Brei aufgegessen. 1.2. du hääst moor ap, as du ferdrege koast : du hast mehr gegessen und getrunken, als du vertragen kannst. 2. gern haben; bevorzugen: hie häd dät maaste mäd dut Wucht appe : er mag dieses Mädchen am meisten. 3. pleite, bankrott sein: hie häd et aal ap : er ist bankrott. 4. viel übrig haben für; mögen: 4.1 jo häbe fuul mäd Hiere Bäidene ap : sie haben viel für ihre Kinder übrig. 4.2 iek häbe mäd dä‘n Käärdel niks ap : ich mag den Mann gar nicht. 5. auf dem Kopf haben: hie wol naan Houd aphäbe: er will keinen Hut auf dem Kopf haben.
apbrumje
auferlegen: jo häbe him ‘‘n Breke fon twintich Euro apbrummed : sie haben ihm eine Geldbuße von zwanzig Euro auferlegt.