Konne, -n, ju
1. Kanne aus Steingut. 2. Flüssigkeitsmaß von etwas über zwei Liter.
juunkiekje
1. mit den Augen verfolgen, meistens in Verbindung mit nit konne : iek kuud deer nit juun kiekje : ich konnte das Geschehen optisch nicht erfassen, nicht so schnell mit den Augen verfolgen. 2. (+ sik) Ausschau halten nach jemandem oder etwas: iek keek mie juun dä‘n Besäik : ich hielt Ausschau nach dem Besuch.
bute(n)tou konne
1. umhin können; etwas vermeiden, unterlassen können, meistens mit Negation: 1.1 iek kuud nit butetou, min oolde Koaster tou besäiken : ich konnte nicht umhin, meinen alten Lehrer zu besuchen. 1.2 deer bute(‘n)toukonne : ohne etwas auskommen können.
juunan konne
1. besiegen; gewinnen gegen: bee/ t Spil wieren do Loruper tou kwästich; wie kuden juun him nit an: beim Spiel waren die Loruper zu mächtich; wir konnten sie nicht besiegen. 2. konkurrieren: do litje Winkele konnen juun do grote Määrkede nit an: die kleinen Läden können mit den großen Märkten nicht konkurrieren.
konne iek kon, du koast, hie/ju kon, wie konnen; kuud/kude, kuust, kuud/kude, wie kuden; kuud; Imp. fehlt
können: hie häd sien Läkse goud kuud : er hat seine Lektion gut gekonnt.
konne + ou + Infinitiv
1. etwas mit Erfolg vollziehen; irgendeine Tätigkeit ohne Unterbrechung zu Ende bringen: 1.1 dät Antje Wais koast du wäch?il/wül oulope : dieses Stück Weges kannst du wohl zurücklegen. 1.2 iek kon aal do Jeeldstukke nit outälle : ich kann all die Münzen nicht zu Ende zählen.
ferdokterje
1. für ärztliche Behandlung ausgeben: wie häbe ‘‘n Bäält Jeeld ferdoktert : wir haben viel Geld für ärztliche Behandlung ausgegeben. 2. verarzten: hie meent, hie kon sik säärm ferdokterje : er meint, er könne sich selbst verarzten.
Huushollerske, -n, ju
Haushälterin: die Pastoor kloagede, dät sien Huushollerske nit so besunders goud sjode kude: der Pastor klagte, dass seine Haushälterin nicht so besonders gut kochen könne.
sätte (a)
1. setzen, pflanzen: 1.1 Tuwwelke sätte : Kartoffeln pflanzen. 1.2 grote Bome wäch?ide sät, litje Bome wäch?ide ploanted : große Bäume werden gesetzt, kleine Bäume werden gepflanzt. 2. schnell laufen; springen, stürzen (is): 2.1 hie koom deer bäätiensätten : er kam hinterhergelaufen. 2.2 jo kemen tou t Huus uutsätten : sie kamen aus dem Haus herausgestürzt. 3. anberaumen: iek häbe ju Uutflucht ap Sundai sät : ich habe den Ausflug für Sonntag anberaumt. 4. an jemanden glauben; jemandem sein Vertrauen schenken: hie häd ap dät Wucht sät : er hat dem Mädchen sein Vertrauen geschenkt (und meint, dass er sie zur Frau gewinnen könne). 5. (+ sik) sich auflehnen, sich widersetzen: hie sät sik juun sin Foar : er lehnt sich gegen seinen Vater auf. 6. (+ sik) absetzen, sich niederschlagen: dät Sound sät sik in t Woater : der Sand schlägt sich im Wasser nieder. 7. (+ sik) sich sträuben, sich wehren; sich widersetzen: hie sät sik as ‘‘n oold Rääd : er widersetzt sich wie ein altes Rad. 8. (+ sik) sich weigern. 9. (+ sik) sich setzen (volkstümlicher ist sitte gunge). 10. bauen, errichten: jo wollen bäte ju Wede ‘‘n Skäin sätte: sie wollen hinter der Weide eine Scheune bauen. 11. (+ sik ) befallen: ju Kroankhaid sätte sik hier ap do Ogene: die Krankheit befiel ihre Augen. 12. bewerkstelligen, ins Werk setzen: hie häd alles tou sätten un tou lätten: er regelt alles; er hat das Sagen. 12. verwetten: iek sätte deer ‘n Euro juun: ich verwette einen Euro dagegen.
dan
1. darauf, danach: jo droanken ‘‘n Bjoor mädeenuur, man dan häbe jo sik in de Wulle kriegen : sie tranken ein Bier miteinander, aber danach haben sie sich in die Haare gekriegt. 2. unter diesen Umständen; in diesem Falle: dan is der niks an tou feruurjen, wan ju dät so sjucht : in diesem Falle ist nicht daran zu ändern, wenn sie das so sieht. 3. außerdem, ferner: dan wieren deer noch fjauer Dregunere bee/ : außerdem waren noch vier Polizisten dabei. 4. späterhin; zu einem späteren Zeitpunkt: dan skällen do uur Bäidene meespielje konne : späterhin werden die anderen Kinder mitspielen können.
wied (färe, wíedste)
1. weit: 1.1 bee/ wieden : bei weitem. 1.2 fon wieden : von weitem. 1.3 wied räggels toanke konne : weit zurück denken können (= ein gutes Gedächtnis haben). 1.4 wied un sied : weit und breit. 1.5 wied uut fertälle : weitschweifig erzählen 1.6 wied ume : mit einem großen Umweg verbunden: ju Foart ätter La Rochelle wai is wied ume : die Fahrt nach La Rochelle ist mit einem großen Umweg verbunden. wie kuden min Fädder ook noch Besäike, man dät is wied ume : wir könnten meinen Vetter auch noch besuchen, aber das ist ein großer Umweg. wied uuthöälje : weitläufig erzählen. 1.9 wied wäch?ch(e) / wai: weit entfernt. 1.10 iek waas nit besepen, man iek waas deer nit wied fon ou: ich war nicht betrunken, aber ich war nicht weit davon entfernt. 1.11 hie waas bee/ wieden die Bääste: er war bei weitem der Beste. 1.12 wie kuden dä‘n Bround fon wieden ruke: wir konnten den Brand von weitem riechen. 1.13 ju häd et wied tou wäch?t broacht: sie hat beruflich viel Erfolg gehabt. 1.14 sien Huus is am wiedsten/ap t wiedste fon ju Säärke owe : sein Haus ist am weitesten von der Kirche entfernt. [engl. wide]
kojjie (= konnen jie)
können sie
koawie (= konnen wie)
können wir
kon wie (= konnen wie)
können wir.
Konner, -e, die
Könner, Fachmann: dät is ‘n Konner in sien Oarbaid: das ist ein Fachmann in seinem Beruf.
Konnen, dät
Fähigkeit, Können: sien Konnen kumt nit wied häär: er kann nicht viel, ist unbegabt.
Wietenskup , ju
1. Fachkenntnis, fachmännisches Können. 2. (Handwerker) Können, Kunstfertigkeit, handwerkliches Geschick: uum so ‘‘n Skap tou moakjen, deer heert Wietenskup tou : es gehört handwerkliches Geschick dazu, einen solchen Schrank zu fertigen. 3. Wissenschaft.
ankonne
1. sich gegen jemanden oder etwas durchsetzen: hie kuud juun sin Bruur nit an : er konnte sich gegen seinen Bruder nicht durchsetzen. 2. bewältigen: hie kon ju Oarbaid wäch?il an : er kann die Arbeit wohl bewältigen. 3. sich verlassen auf: du koast ap sien Hälpe an : du kannst dich auf seine Hilfe verlassen. 4. ‘nötig haben: hie kon sien Jeeld wäch?il/wül an : er hat viel Geld ‘nötig. 5. jemandem überlegen sein, jemanden besiegen können: iek häbe neen Nood fóar him; iek kon him wäch?il an : ich habe keine Angst vor ihm; ich bin ihm überlegen.
apkonne
1. aufessen, austrinken können: hie kon ‘‘n hele Petälje Sluk toumoal ap : er kann eine ganze Flasche Korn auf einmal austrinken. 2. (Geld) ausgeben, bis zur Pleite verschwenden können: 2.1 jo konnen Hiere grote Fermugen goar nit ap : sie können ihr großes Vermögen gar nicht ausgeben. 2.2 hie kon sien Jeeld wäch?il ap : er ist verschwenderisch, gibt sein Geld gerne aus.
apnieme
1. vom Boden zu sich heraufnehmen: wie nomen do Gläässplittere gau ap : wir nahmen die Glassplitter schnell auf. 2. (Gardinen, Damenkleid) aufnehmen, kürzen. 3. (Nebenfluss) aufnehmen, Raum gewähren: ju Leda nimt ju Äi ap : die Leda nimmt die SaterEms auf. 4. (+ sik) zum Sprung ansetzen: hie noom sik fon dä‘n Boolke ap un sproang gjucht wied : er setzte vom Balken aus zum Sprung an und sprang recht weit. 5. empfangen: do froamde Bäidene wuden fjuntelk apnumen : die fremden Kinder wurden freundlich empfangen. 6. aufnehmen: ju loange Päie nimt ju Kete ap : der lange Damenunterrock nimmt den Schmutz auf. 7. aufwischen, scheuern: iek mout ju Köäkene noch apnieme : ich muss die Küche noch scheuern. 8. aufschreiben, schriftlich festhalten: dät Infäntoor apnieme : das Inventar aufschreiben. 9. annehmen, akzeptieren: dät Fernsehen is gau apnumen wuden : das Fernsehen ist schnell angenommen worden. 10. fotografieren: iek häbe do Bäidene boalde älke Wiek apnumen, as jo litjet wieren : ich habe die Kinder fast jede Woche fotografiert, als sie klein waren. 11. auf etwas, womit man konfrontiert ist, reagieren: hie häd et goud apnumen : er wurde deswegen nicht böse. 12. sich mit jemandem messen können: 12.1 iek nieme et mäd him ap : ich trete gegen ihn an. 12.2 iek nieme et mäd die ap : ich fordere dich heraus. 13. leihen, borgen: iek häbe dät Jeeld apnumen : ich habe mir das Geld geliehen. 14. gewinnen: Säid apnieme : Saat gewinnen. 15. sich ansehen: iek häbe alles goud apnumen : ich habe mir alles gut angesehen. 16. aufstellen, aufsetzen: dät Eed wäch?dt apnumen : der Torf wird vom Boden aufgenommen und in ringförmige Haufen gesetzt.
ätterdrege
1. nachtragen, nachträglich bringen. 2. die Kleider der älteren Geschwister weitertragen: ju Bukse is noch goud; du koast Hier ätterdrege : die Hose ist noch gut; du kannst sie weiter tragen. 3. wegen einer Beleidigung nicht verzeihen können: Ljudene, do unner dät Hemelsteken Skorpion ap de Wareld kemen sunt, skällen läip ätterdregend weze : Leute, die unter dem Himmelszeichen Skorpion geboren sind, sollen sehr nachtragend sein.
Bäädlichter, -e, die
Seil oder Strick mit Holzgriff oder Quaste über dem Alkovenbett, mit dem sich alte oder kranke Menschen im Bett aufrichten können.
bäätuutkratsje
1. nach hinten kratzen. 2. trotz schwerer Arbeit keinen Gewinn erzielen können: hie kratset Dai foar Dai bäätuut ; uut sin Bedrieuw wäch?dt niks : Tag für Tag arbeitet er vergeblich; aus seinem Betrieb wird nichts.
behoolde
1. behalten, festhalten; nicht hergeben: 1.1 wie häbe dät Ruur beheelden : wir haben das Gewehr behalten. 1.2 hie kon niks foar sik behoolde : er kann nichts geheim halten. 2. sich an etwas erinnern können; im Gedächtnis behalten: hie kon nit behoolde fon twelich bit tou dä‘n Middai : er kann sich nicht von zwölf bis Mittag an etwas erinnern. 3. für längere Zeit bewahren: hie häd sien goude Lune beheelden : er hat seine gute Laune behalten.
Düwel (b) , -e, die
Dübel; Pflock, Zapfen, mit dessen Hilfe Schrauben, Nägel, oder Haken in einer Wand oder Decke fest verankert werden können: wan du ‘‘n Düwel nimst, dan hoaldt die Spieker : wenn du einen Dübel nimmst, dann hält der Nagel.