Saterfriesisches Wörterbuch
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Bute

1. draußen: 1.1 hie sit Bute fóar dät Skäin tou rookjen : er sitzt draußen vor der Scheune und raucht. 1.2 fon bute(n) koast du dät nit sjo : von draußen kannst du das nicht sehen. 1.3 (Getreide) Bute stounde : noch auf dem Felde stehen: uus Roage stoant noch Bute : unser Roggen steht noch draußen auf dem Felde, ist noch nicht eingefahren. 1.4 Bute slo : außer sich geraten; wahnsinnig werden: hie slacht Bute, wan hie dät sjucht : er wird verrückt, wenn er das sieht. 1.5 ätter bute(n) bale : hinauskomplimentieren.

stounde iek stounde, du stoanst, hie/ju stoant, wie stounde; iek stuud/stude, du stuust, hie/ju stuud/stude; steen; blieuw stounden! blieuwet stounden!

1. stehen; sich in aufrechter Haltung befinden: 1.1 (nach langem Stehen) iek stounde mie do Bene in t Lieuw : ich stehe mir die Beine in den Leib. 1.2 ap stoundenden Fout : sofort; stehenden Fußes. 1.3 mäd de Floaine ap de Tille stounde : mit dem Flegel auf dem Steg stehen (= leicht beleidigt sein). 1.4 du stoanst deer fain ape : du siehst gut aus auf dem Foto, Bild. 1.5 hie kuud nit toun Stounden kume : er konnte nicht zum Stehen kommen. 1.6 stoundend Koardel : stehendes Getreide im Gegensatz zu läzend Koardel : liegendes Getreide. 2. sich an einer bestimmten Stelle befinden: 2.1 do Tuwwelke stounde ap t Fjuur : die Kartoffeln stehen auf dem Feuer. wan du din Bräi nit apiete koast, dan wollen wie him stounde läite , bit du wier Smoacht hääst: wenn du deinen Brei nicht aufessen kannst, dann wollen wir ihn stehen lassen, bist du wieder Hunger hast. 2.3 die Roage stoant noch bute: der Roggen steht noch auf dem Felde. 2.4 sien Lieden stoant mie noch kloor fóar do Ogene: sein Leiden steht mir noch deutlich vor den Augen. 2.5 ju Sunne stoant hooch an dä‘n Hemel : die Sonne steht hoch am Himmel. 3. (Kulturpflanzen) in einem bestimmten Stand des Wachstums sein: ju Wete stoant goud : der Weizen wäch?chst gut. 4. als Bauwerk vorhanden sein: do Huze stounde Mon an Mon : die Häuser stehen gleich nebeneinander. (+ sik) in einem bestimmten Verhältnis zueinander sein: jo stounde sik nit goud : sie können nicht gut miteinander; sie sind keine Freunde. beteuern: ju stoant ap Hiere Uunskeeld : sie beteuert ihre Unschuld. 7. beschäftigt sein; im Dienst sein: die junge Koaster stoant in Romelse, die Pastoor in Strukelje : der junge Lehrer ist in Ramsloh im Dienst, der Pfarrer in Stücklingen. 8. (Kleidungsstück) passen: dät Klood stoant die goud : das Kleid steht dir gut. 9. (+ sik) in bestimmten finanziellen Verhältnissen stehen: hie stoant sik goud : er hat ein gutes Auskommen. 10. hervortreten, hervorquellen: dät Woater stuud mie twiske do Tonen : das Wasser quoll mir zwischen den Zehen hervor. 11. beharren, bestehen: hie stoant ap sien Menenge : er beharrt auf seiner Meinung. 12. (Kuh) trächtig werden: ju Ku häd nit steen : die Kuh ist nicht trächtig geworden. 13. (Wasser) nicht fließend: stoundend Woater : stehendes Wasser. 14. mäd stoundenden Woain fiere : mit einem Wagen voll Getreide vom Feld in die Scheune fahren und sofort mit einem leeren Wagen zurückkommen, sodass immer ein Wagen zur Beladung auf dem offenen Feld steht, wäch?hrend der volle Wagen in der Scheune ausgeladen wird. 15. deer stoant aan ap : auf dieses Ereignis muss ein Schnaps getrunken werden.

epen stounde

offen stehen.

rund

1. rings; im Kreise; rundherum: rund uum uus tou : rings um uns herum. rund uum ju Säärke (tou) stounde Bome : rings um die Kirche (herum) stehen Bäume.

nai (a)

1. nahe: 1.1 hie is mie tou nai an de Ere kemen : er hat mich gekränkt, beleidigt. 1.2 hie kumt nemens tou nai : 1.2.1 er ist sehr friedfertig, sehr umsichtig. 1.2.2 er ist sehr nachsichtig; er belästigt niemanden. 1.3 nai bee/ëenuur : nahe beieinander. 1.4 nai bäätien : dicht hinterher. wie stounde uus nai : wir stehen uns nahe. uus Muur is nai bee/ säkstich : unsere Mutter ist fast sechzig. [engl. nigh, afrs. nei ]

oustounde

1. abstehen; entfernt sein: die Boom stoant fjauer Meter fon dät Huus ou : der Boom ist vier Meter von dem Haus entfernt. 2. schenken, übergeben: hie stuud dät Huus an sin jungste Bruur ou : er schenkte seinem jüngsten Bruder das Haus. 3. abwarten: ju Tied oustounde : die Zeit abwarten. 4. (Lebensmittel) nicht auf dem Feuer stehen: do Tuwwelke stounde al loange ou : die Kartoffeln sind schon längst gekocht und abgegossen. 5. jemanden seinem Schicksal überlassen; jemanden im Stich lassen: sien Brure häbe him ousteen : seine Brüder haben ihn im Stich gelassen. 6. stehend, im Stehen durchhalten: dät Träffen duurde so loange, iek kuud et nit moor oustounde : das Treffen dauerte so lange, ich konnte es nicht mehr im Stehen durchhalten. 7. verzichten auf: hie stuud fon dät Fermugen ou : er verzichtete auf das Vermögen.

Pepier , -e, dät

1. Papier. 2. Urkunde, Dokument: 2.1 dät lapt in do Pepiere : das wird teuer. dät rit/lukt him in do Pepiere : das kostet ihn/ ihm viel Geld, kommt ihm/ihn teuer zu stehen. in do Pepiere stounde : behördlich bekannt sein. 3. schriftlicher Beweis, Bestätigung.

piel (a)

1. aufrecht, gerade, gesträubt: 1.1 do Hiere studen him piel in de Lucht : die Haare standen ihm zu Berge. 1.2 wan aal do Äile, do wie rundumetou iete, fon Twiskenoan kume, dan mouten jo in dät Meer piel stounde : wenn all die Aale, die wir hier rundherum essen, aus dem Zwischenahner Meer stammen, dann müssen sie im Wasser geradestehen.

Prunk, die

1. Prunk, Luxus: tou Prunk stounde: zur Schau stehen; zur Schau gestellt werden. 2. Blüte, Glanz: ful in Prunk : in voller Blüte; in vollem Glanz.

riskap

aufrecht, gerade: wie wieren so wurich, wie kuden nit moor riskap stounde : wir waren so müde, wir konnten nicht mehr aufrecht stehen.

ouhoalje

1. abholen: do bestoalde Weren ouhoalje : die bestellten Waren abholen. 2. stehlen: do Stelere hoalje die dien Rääd ou, wan du et Bute stounde lätst! : die Diebe stehlen dir dein Rad, wenn du es draußen stehen lässt! 3. jemanden zuhause aufsuchen, um ihn mitzunehmen.

Oain (b) , dät

1. Eigentum; zu vollem Rechte besessenes Grundstück: dät is aal sien Oain : das ist alles sein Eigentum. 2. Grund und Boden: iek stounde ap mien Oain : ich stehe auf meinem eigenen Grund und Boden. 3. Habe, Besitz: tou Oain moakje : zu Eigen machen; sich aneignen; in Besitz nehmen. [engl. own]

Saise, -n, ju

1. Sense, Getreidesense: 1.1 bee/ de Saise gript ju linke(r) Hounde fon unnern, ju gjuchte(r) Hounde fon buppen: bei der Sense greift die linke Hand von unten, die rechte Hand von oben. 1.2 mäd de Saise ap de Brääch stounde: mit der Sense auf der Brücke stehen; angriffslustig, aggressiv werden.

Skildwacht, ju

Schildwache: Skildwacht stounde: (Militär) Wache stehen.

Sleek, do Sleke, die

1. Schlag: 1.1 Sleek ap Sleek: Schlag auf Schlag; immer wieder. 1.2 fout ap Sleek: sofort. 1.3 fon dä‘n Sleek ou: (Uhr) aus dem Takt; nicht richtiggehend. 1.4 die koolde Sleek: der Blitz. 1.5 mäd aan Sleek: plötzlich. 1.6 ‘‘n fälen Sleek : ein gewaltiger Schlag, Klaps, Stoß. 1.7 Sleek unner Woater : Seitenhieb. 2. Rasse: hie häd ‘‘n goud(en) Sleek Bäiste : er hat eine gute Rinderrasse. 3. Charakter, Art: 3.1 hie is ‘‘n heel uur Sleek as sin Babe : er ist charakterlich ganz anders als sein Vater. 3.2 jo sunt fon aan Sleek : sie sind von gleicher Art, haben den gleichen Charakter. 4. Schlaganfall: ju häd sik fon dä‘n Sleek noch nit ferhoald : sie hat sich von dem Schlaganfall noch nicht erholt. 5. Gewohnheit: uus Babe hied aaltied so ‘‘n Sleek, dät hie sik do Hounde wuusk, eer hie bedede : unser Papa hatte die Gewohnheit, dass er sich immer die Hände wusch, bevor er betete. 6. Takt beim Dreschen, Mähen oder Musizieren: 6.1 bee/ t Mjoon of bee/ t Täärsken kon hie dä‘n Sleek nit hoolde : beim Mähen oder beim Dreschen kann er den Takt nicht halten. 6.2 hie häd mie fon dä‘n Sleek broacht : er hat mich aus dem Takt gebracht. 7. Gewitterschlag, Donnerschlag: 7.1 iek kuud dä‘n Sleek in t Skäin noch fäile : ich konnte den Donnerschlag in der Scheune noch spüren. 7.2 ‘‘n ferheeldenen Sleek : ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. 8. Schimmer, Hauch, Spur: 8.1 hie häd ‘‘n Sleek fon sin Foar oukriegen : er artet seinem Vater nach. 8.2 hie is nit so fertroald as sin Babe, man hie häd deer ‘‘n Sleek fon ou : er ist nicht so spleenig wie sein Vater, aber er hat doch etwas von dem Alten geerbt. 9. Schicksalsschlag, Missgeschick, Pech: et waas ‘‘n Sleek foar sien Fammielje, dät hie so ädder stuurwen is : es war ein Schicksalsschlag für seine Familie, dass er so früh verstorben ist. 10. Schlinge: ‘‘n Sleek in t Tau moakje : eine Schlinge ins Tau machen. 11. Portion Brei, Grütze oder Reis: dou mie deer noch ‘‘n Sleek ap! : tue mir noch eine Portion auf den Teller! 12. Missbildung: die Houngst häd ‘‘n Sleek in dä‘n Rääch : das Pferd hat einen Holhrücken. 13. Schlagloch: deer sunt ‘‘n Masse Sleke in dä‘n Dom : der Weg hat eine Menge Schlaglöcher. 14. dumpfer Schlag; Prall: hie fäl mäd aan Sleek deel : er fiel mit einem dumpfen Schlag hin. 15. Formschönheit: deer is naan Sleek of Fonsuun an dät Klood : das Kleid hat keine schöne Form. 16. Anstand, Schliff: deer is naan Sleek of Fonsuun an dä‘n Käärdel : er ist grob. 17. Erfahrung, Gewandtheit: hie häd Sleek fon Eedgreeuwen : er ist ein erfahrener Torfgräber. 18. Glockenschlag: ju Klokke is fon dä‘n Sleek ou : die Uhr schlägt die falsche Stunde, schlägt zu oft oder zu wenig. 19. Stapel Torfsoden oder Ziegelsteine: do Eedsoden stounde in Sleek : die Torfsoden sind ordentlich aufgestapelt. 20. Schlag beim Kartenspiel: iek bä‘n an Sleek : ich muss auskommen. 21. unbestimmtes Maß, unbestimmte Größe, unbestimmter Preis; Tick, Nuance: dät kuud ook ‘‘n Sleek gratter, jurrer, moor weze : das könnte einen Tick größer, teurer, mehr sein. 22. Windung: du moast fjauer Sleke uum dä‘n Peel dwo : du sollst vier Windungen um den Pfahl tun.

stil

1. still, bewegungslos: 1.1 stil läze, stil sitte, stil stounde : still liegen, still stehen, still sitzen. 1.2 jee stiller, jee beter, kwaad dät oolde Wieuw, do siet ju mäd dä‘n Íers in do Baannekele : je stiller, desto besser, sagte die alte Frau, da saß sie mit dem Hintern in den Brennnesseln. 1.3 stil weze : schweigend danken vor dem Essen. 2. windstill, ruhig: 2.1 stil Weder : windstilles Wetter. 2.2 Wier et stil is, is goud Heeuwer säidjen : wo es windstill ist, kann man gut Hafer säen. 3. geheim: dät kon man nit stil hoolde : das kann man nicht geheim halten. 4. geknickt, niedergeschlagen: hie is wäch?t stil, siet dät him die Hondel juunronnen is : er ist etwas niedergeschlagen, seit ihm der Handel misslungen ist. 5. ruhig: 5.1 stil in Huus blieuwe : ruhig zu Hause bleiben. 5.2 stil ap Bääd läze : wegen Krankheit bettlägerig sein. 5.3 wäch?s stil! : sei ruhig! 6. schweigsam: dät is ‘‘n stillen Wäänt : das ist ein schweigsamer Bursche. 7. ohne Feierlichkeiten: do bee hilkeden stil : die beiden heirateten ohne Feierlichkeiten.

oain (a)

1. vertraulich: 1.1 hie is ouwiezend; deer koast du nit oain mäd wäch?ide : er ist abweisend; du kannst nicht vertraulich mit ihm werden. 1.2 du moast mäd do Ljude nit so oain wäch?ide : du sollst mit den Leuten nicht so vertraulich werden. 1.3 iek kon nit mäd him oain wäch?ide : ich kann mich in seiner Gegenwart nicht wohl fühlen, mich nicht unbefangen benehmen. 1.4 do dwo gjucht oain : die benehmen sich recht vertraulich. 2. eigensinnig, launisch. 3. empfindlich, pimpelich, wehleidig. 4. eigen: 4.1 mien oaine Huus : mein eigenes Haus. 4.2 oain wäch?ide : sich einleben; heimisch werden. 4.3 sin oaine Mon wäch?ide : sein eigener Mann werden; selbstständig werden. 4.4 hie häd wäch?t Oaines (= hie häd ‘n oain Huus): er hat ein eigenes Haus. 4.5 iek stounde ap mien Oaine : ich stehe auf meinem eigenen Grund und Boden. 5. leiblich: dät is mien oaine Suster : das ist meine leibliche Schwester. 6. herzlich: min Unkel waas heel oain mäd uus : mein Onkel war sehr herzlich mit uns. 7. vertraut, bekannt: dät waas mie aal läip oain tou : das war mir sehr vertraut, sehr bekannt.

Mon, do Monljude, die

1. Mann: 1.1 die maaste Mon: 1.1.1 die meisten Menschen. 1.1.2 die Mehrheit. 1.2 Mon an Mon : nahe beieinander: do Huze stounde Mon an Mon : die Häuser stehen nahe beieinander. 1.3 iek bä‘n min oaine Mon : ich bin mein eigener Herr. 1.4 Mon O Mon! : Ausruf des Staunens. 1.5 dät sunt mie tou fuul Mon : sie sind mir zahlenmäßig zu stark. 1.6 die minste Mon : 1.6.1 die wenigsten. 1.6.2 die Minderheit. 1.7 dät Wucht kumt an dä‘n Mon : das Mädchen wird heiraten. 1.8 die litje Mon : 1.8.1. der Kleinbauer. der einfache Mann, der nicht viel verdient. der geringe Stand: die litje Mon mout dät uutsuurje : der geringe Stand muss das ausbaden. kiek ljauer ap dä‘n litje Mon : merke dir, dass es Menschen gibt, die schlechter daran sind als du selbst. 1.9 mäd alle Mon: vollzählig. 1.10 die Mon mout die Boas in Huus blieuwe: der Mann muss der Herr im Hause bleiben. 2. Person: wie wieren mäd twintich Mon bee/ dät Spil: wir waren mit zwanzig Personen bei dem Spiel. 3. Ehemann: 3.1 Mons Muur is die Djuwel in Huus: die Mutter des Ehemannes ist der Teufel im Haus. 3.2 wo hat Hiere Mon? : wie heißt ihr Ehemann?

strom

1. streng. 2. kräftig, stark: ‘‘n strommen Käärdel : ein kräftiger Mensch. 3. stramm, eng, gespannt: 3.1 ‘‘n stromme Bukse : eine enge Hose. 3.2 iek luke die ju Bukse strom : ich ziehe dir die Hose stramm (= du bekommst eine Tracht Prügel). 3.3 ju Wäskeliene is nit strom : die Wäscheleine ist nicht gespannt. 4. streng, gebieterisch: 4.1 ‘‘n strommen Koaster : ein strenger Lehrer. 4.2 stromme Heren sitte nit loange : strenge Herren bleiben nicht lange an der Macht. 5. scharf, unangenehm: ‘‘n strommen Winter : ein strenger Winter. 6. gerade: strom stounde : gerade stehen. 7. dicht, nahe: 7.1 die Woain stoant strom an ju Sträite : der Wagen steht dicht an der Straße. 7.2 strom aneenuur läze : dicht gedrängt nebeneinander liegen. 8. strengstens: dät häbe iek him strom ferbeden : das habe ich ihm strengstens verboten.

swiddelich

schwindlig: iek wäch?ide swiddelich, wan iek ap de Swichtställenge stounde : mir wird es schwindlig, wenn ich auf der Mühlengalerie stehe.

Timpe, -n, die

1. Ecke, Winkel: 1.1 do Timpen un Kaanten sunt nit skeen: die Ecken und Ränder sind nicht sauber. 1.2 twiske alle Timpen un Hägen häbe wie die soacht: zwischen allen Ecken und Hecken (überall) haben wir dich gesucht. 1.3 Moake, dät du uum dä‘n Timpe kumst! : sieh zu, dass du um die Ecke kommst! 2. Bezirk, Viertel, Gegend. 3. Stück Ackerland, Parzelle: ‘‘n ferwielderden Timpe : ein Stück Land voll von Unkraut und Brennnesseln. 4. Spitze. 5. Richtung: die Wiend wait uut ‘‘n uur Timpe : der Wind weht aus einer anderen Richtung. 6. Strecke: ju is dä‘n hele Timpe ronnen : sie ist die ganze Strecke gelaufen. 7. Versteck beim Versteckspiel: du moast ‘‘n Timpe säike, Wier du die ferstopje koast : du musst eine Ecke suchen, wo du dich verstecken kannst. 8. kurzes Stück, Endchen: 8.1 ‘‘n litjen/kuten Timpe Wust : ein Endchen Wurst. 8.2 jo woonje ‘‘n Timpe tou Drente ien : sie wohnen ein Stück hinter der Grenze in Drenthe. 8.3 tjukke Timpe : das dicke Ende des Eis. 8.4 spitse Timpe : das spitze Ende des Eis. 9. gehöriger Vorrat: wie häbe noch ‘‘n Timpe Späk in de Wieme hongjen : wir haben noch einen gehörigen Vorrat an Speck im Fleischgerüst hängen. 10. Schmollwinkel: hie moaste in dä‘n Timpe stounde : er musste im Schmollwinkel stehen. 11. spitz zulaufendes Stück Land: et is nit mäkkelk, so ‘‘n Timpe tou plougjen/plöigjen : es ist nicht leicht, so ein spitz zulaufendes Stück Land zu pflügen. 12. Zipfel: aan Timpe fon dät Diskleken is ketich : ein Zipfel des Tischtuchs ist schmutzig.

tougjuchtesköäre

sich beherrschen; sich unter Kontrolle halten: wie sköäre uus tougjuchte un stounde strom : wir reißen uns zusammen und stehen stramm.

Traler, -e, die

1. Winde. 2. Kurbel: bee/ alles is wäch?t; bee/ ‘n Sliepsteen is ‘n Traler: bei allen Dingen ist etwas; bei einem Schleifstein ist eine Kurbel. 3. Drehung; Schleudern um die eigene Achse: ätter ‘‘n poor Tralere stounde do Jole stil : nach ein paar Drehungen stehen die Räder still. 4. Drechsler.

Tucht (b) , ju

1. Zucht, Disziplin, Erziehung: do Bäidene in Tucht hoolde : die Kinder in Zucht halten. 1.2 do Rekruten stounde unner hädde Tucht : die Rekruten stehen unter harter Disziplin.

Uunfonsuun, -sune, dät

1. seltsame, plumpe Gestalt. 2. Unförmigkeit. 3. unförmiger Gegenstand: wo koast du so ‘n Uunfonsuun fon ‘n Skap deer stounde läite?: wie kannst du so einen unförmigen Schrank dort stehen lassen?