Saterfriesisches Wörterbuch
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truch

1. durch: 1.1 in eens truch : ununterbrochen; in einer Tour, in einem Such. 1.2 truch un truch : völlich, vollkommen, durchaus; ganz und gar: ju waas truch un truch owe : sie war vollkommen erschöpft. 1.3 wie kanne him truch un truch : wir kennen alle Aspekte seines Wesens. 1.4 do Koastere wieren truch un truch deerfon uurtjuged : die Lehrer waren durchaus davon überzeugt. [engl. through]

truch

1. durch. 2. hindurch: 2.1 dä‘n hele Sumer truch : den ganzen Sommer hindurch. 2.2 ju hele Wiek truch : die ganze Woche hindurch.

Boukete, ju

1. Buchweizen: 1.1 twäärs/liek truch ju Boukete: ohne Umwege; ohne Umschweife. 1.2 hie lopt twäärs truch ju Boukete: er geht, läuft immer geradeaus; er macht keine Umwege. hie gungt twäärs truch ju Boukete: er vertritt energisch und ohne Umschweife seine Meinung. in de Boukete skiete: wegen einer vorehelichen Schwangerschaft heiraten müssen. 1.5 wüülde Boukete: Windenknöterich.

Skuursäk, -ke, die

1. Sack, der Sägespäne, Kleie oder Fichtennadeln enthält: 1.1 hie mout truch dä‘n Skuursäk: 1.1.1 er muss aufgemöbelt, aufgepäppelt werden. 1.1.2 er muss scharf zurechtgewiesen werden. 1.2 hie sit in dä‘n Skuursäk: es geht ihm wirtschaftlich oder gesundheitlich nicht gut. 1.3 hie is truch dä‘n Skuursäk kemen: er hat harte Zeiten durchgemacht.

aaldät

1. alledem: mäd aaldät kregen wie dä‘n Woain nit tou dä‘n Sloot uut : mit alledem holten wir den Wagen nicht aus dem Graben heraus. 2. trotzdem: wie wielen/wülen him hälpe, un wie häbe et ook däin; man mäd aaldät kuud hie dät Supen nit toureke : wir wollten ihm helfen, und wir haben es auch getan; aber er konnte das Saufen trotzdem nicht aufgeben. 3. truch/mäd aaldät : wegen alledem: truch aaldät häd hie sien Buräi verloren : wegen alledem hat er seinen Bauernhof verloren.

apbiende

1. Samenpflanzen in Bündel und Büschel binden und trocknen: Bonen apbiende: Bohnen zusammenbinden. dät Koardel mout fluks apbuunden wäch?ide: das Korn muss sofort zusammengebunden werden. 2. aufbinden, hochbinden: 2.1 ju boont hiere loange Rok ap, uum truch dät Woater tou waadjen: sie band ihren langen Rock auf, um durch das Wasser zu waten. 2.2 wie häbe him ju Bukse apbuunden: wir haben ihm eine Tracht Prügel verpasst. 3. vorlügen, vormachen, weismachen: 3.1 din Noaber häd die Wier wäch?t apbuunden : dein Nachbar hat dir wieder etwas vorgelogen. 3.2 hie wol mie wäch?t apbiende : er will mich auf den Arm nehmen.

apoarbai(d)je

1. reparieren, heilmachen; wieder instandsetzen: die Stoul mout apoarbaided wäch?ide : der Stuhl muss repariert werden. 2. (+ sik) sich hocharbeiten: jo häbe sik truch Fliet un Uutduur apoarbaided : sie haben sich durch Fleiß und Ausdauer hochgearbeitet.

apsköärje

1. aufreißen: ju sköärde dä‘n Bräif gau ap : sie riss den Brief schnell auf. 2. bersten (is): die Boom is truch dä‘n Froast apsköärd : der Baum ist durch den Frost geborsten.

apskoartje

1. kürzer machen, kürzen: dät Klood mout apskoarted wäch?ide : das Kleid muss gekürzt werden. 2. schürzen: ju skoartede Hiere loange Rok ap, as ju truch dät/dä‘n Poul wadede : sie schürzte ihren langen Rock auf, als sie durch den Tümpel watete.

apweekje

1. weich werden (is): an dusse Stede is ju Gruunde truch dä‘n Froast apweked : an dieser Stelle ist der Boden durch den Frost weich geworden. 2. durch Feuchtigkeit weich machen: die Rien weket ju Gräid ap : der Regen macht den Rasen weich.

ätterhoalje

1. nachholen: ju ferläddene Tied ätterhoalje : die verlorene Zeit nachholen. 2. wieder gutmachen; wettmachen: hie kon nit so gau lope, man dät hoalt hie truch Uutduur wier ätter: er kann nicht so schnell laufen, aber das macht er durch Ausdauer wieder wett.

bäälterch

1. bucklig, holperig, uneben: truch ju Waamte is ju Sträite wäch?t bäälterch wuden : durch die Wärme ist die Straße etwas bucklig geworden. 2. hügelig: bee/ Damme wäch?dt dät Lound wäch?t bäälterch : bei Damme wird das Gelände etwas hügelig.

baanje

1. brennen: 1.1 dät Fjuur baant nu fäller : das Feuer brennt jetzt stärker. 1.2 hie is truch bee Ore baand : er ist durch beide Ohren gebrannt (= er ist gerissen, ein Schlitzohr).

baller(i)ch

1. lebhaft, tatkräftig: hie waas loange kroank, man nu is hie so ballerch as in oolden Tieden : er war lange krank, aber jetzt ist er so tatkräftig wie in alten Zeiten. 2. polterig, polternd: juust wan iek släipe wol, lapt hie so ballerch truch t Huus : gerade wenn ich schlafen will, läuft er so polternd durchs Haus. 3. jähzornig. 4. arbeitswütig. 5. temperamentvoll.

bänterje

1. hetzen; schnell laufen, eilen (is): hie bänterde truch Busk un Brouk : er eilte durch Wald und Sumpfland. 2. wild, kopflos umherlaufen, umherirren (is): wäch?t is dät foar ‘‘n Bänterjen mäd jou bee! : was ist das für ein Umherirren mit euch beiden! 3. schuften, schwer arbeiten, häufig ohne erkennbaren Erfolg: wie bänterden dä‘n hele Dai, man et broachte niks : wir schufteten den ganzen Tag, aber es brachte nichts.

biesiede planskje

seitwärts spritzen: wan die Woain truch ju Mudde fierde, dan planskede ju Kete biesiede : wenn der Wagen durch den Schlamm fuhr, dann spritzte der Dreck seitwärts.

begräimje

beschmutzen, bekleckern: hie häd sik sälwen un sien ‘näie Bukse truch un truch begräimed : er hat sich selbst und seine neue Hose durch und durch beschmutzt.

beknappe

1. um etwas bringen: hie häd him uum sien hele Jeeld beknapt : er hat ihn um sein ganzes Geld gebracht. 2. (+ sik) einschränken: wie mouten uus läip beknappe, uum truch ju Tied tou kumen : wir müssen uns sehr einschränken, um durch die Zeit zu kommen. (+ sik) absichtlich auf etwas verzichten; ohne etwas auskommen: hie häd sik uum ‘‘n twäiden Houngst beknapt : er hat auf ein zweites Pferd verzichtet.

beliektekenje

1. zeigen, weisen: iek häbe him dä‘n Wai truch dä‘n Foan beliektekend : ich habe ihm den Weg durch das Moor gewiesen. durch Merkzeichen kennzeichnen; bezeichnen: dät Paad truch dät Holt beliektekenje : den Pfad durch den Wald bezeichnen. 3. ausführlich beschreiben: iek beliektekende him dä‘n Ferloop fon ju Äi : ich beschrieb ihm ausführlich den Verlauf des Flusses.

Broak, dät

Gebüsch, Gestrüpp, Dickicht, vor allem in der Wendung truch Busk un Broak: durch dick und dünn.

brunzje

schmollen, maulen: ju lapt/lopt truch t Huus tou brunzjen : sie läuft durch das Haus und schmollt.

bukje

sich bücken; sich (hin) beugen; sich nach vorne beugen: du moast die bukje; dan kumst du truch dä‘n Boge : du musst dich bücken; dann kommst du durch den Bogen.

Burenstede, -n, ju

Bauernstelle, Kleinbauernhof: hie häd ‘n hele Burenstede truch dä‘n Hoals joaged un do träi Mästen fon ‘n Skip: er hat eine ganze Bauernstelle und die drei Masten eines Schiffes versoffen.

deertruchskauje, deer... truchskauje

dadurchschauen, hindurchschauen: kuust du deer truch dät Finster truchskauje? : konntest du da durch das Fenster hindurchschauen?

dele

1. teilen. 2. teilen, dividieren: fjauer deeld truch two is two : vier geteilt durch zwei ist zwei. 3. (+ sik) sich teilen: die Dom deelt sik an dusse Stede : der Weg teilt sich an dieser Stelle.