Saterfriesisches Wörterbuch
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uut

1. aus: 1.1 hie look dä‘n Kat uut dä‘n Sood : er zog die Katze aus dem Brunnen. 1.2 Hiere Moantel kumt uut t Rode : ihr Mantel ist rötlich, die Grundfarbe ist rot.

Bratte, ju

1. Breite: 1.1 et mout uut de Bratte of uut de Loangte kume: es muss aus der Länge oder aus der Breite kommen (= es muss auf irgendeine Weise ausgespart oder gewonnen werden). die Joager hied ju Bratte fon twäin Soden Eed: der Torfspaten hatte die Breite von zwei Torfsoden.

Hatte, ju

1. Hitze: 1.1 bee/ dusse Hatte smoaket dät woorme Íeten nit: bei dieser Hitze schmeckt das warme Essen nicht. 1.2 do Rouke fale fon Hatte/Druuchte uut do Bome: wegen der Hitze/der Trockenheit fallen die Krähen aus den Bäumen. Eifer: ju Hatte is deero(a)we : der Eifer hat nachgelassen.

Huus, do Huze, dät

1. Haus: 1.1 wie häbe Huus bee/ Huus dät Bäiden soacht: wir haben von Haus zu Haus das Kind gesucht. 1.2 hie häd Huus un Ho(a)f ferspield: er hat Haus und Hof (seinen ganzen Besitz) verspielt. 1.3 wie wieren aal in Huus: wir waren alle zu Hause. 1.4 Huus ap dä‘n Boolke, Ladere in dä‘n Sood: Haus auf dem Dachboden, Leiter im Brunnen. (Teil einer Hochzeitseinladung, die zur völligen Absicherung des Hausrats auffordert, damit alle Familienmitglieder zur Hochzeit gehen können.) 1.5 epen Huus: historisches saterfriesisches Bauernhaus ohne Schornstein. 1.6 fon Huus uut: 1.6.1 von der Familie her. 1.6.2 eigentlich, ursprünglich. 1.6.3 seit jeher; von Natur aus. 1.7 in Huus : zu Hause. 1.8 ätter Huus wai fiere : nach Hause fahren. 1.9 bee/ do Huze lope : 1.9.1 von Haus zu Haus laufen. 1.9.2 hausieren gehen. 1.10 bee/ + mie, die, him/hier, uus, jou, him + in Huus : in meiner, deiner, seiner, ihrer, unserer, eurer, ihrer Familie. 1.11 aan dät Huus ferbjode : jemanden aus dem Hause verbannen; jemandem Hausverbot erteilen. 1.12 deer lapt aan bee/ him uum t Huus tou : es läuft jemand bei ihm ums Haus herum (= er hat nicht alle Tassen im Schrank). 1.13 hie gungt mäd Were bee/ do Huze : er hausiert. 1.14 hie häd mie dät Huus tou litjet moaked : er hat spektakelt, viel Aufhebens gemacht. 1.15 wie genen bee/ do Huze bieloangs : wir gingen von Haus zu Haus. 1.16 ju häd wäch?t in Huus broacht : sie hat ein uneheliches Kind geboren. 1.17 et is beter in ‘‘n oold Huus as buppe ap ‘‘n ‘näi : es ist besser in einem alten Haus als oben auf einem neuen. 18. siet ju kroank is, is ju an t Huus buunden : seit sie krank ist, ist sie ans Haus gebunden. 1.19 tou t Huus uut! : raus aus dem Haus! 1.20 Wier kumt hie uut Huus? : 1.20.1 wo kommt er her? 1.20.2 aus welcher Familie stammt er? 1.21 ‘‘n Bäiden uut Huus seende : ein Kind aus dem Hause schicken, damit es seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann. 1.22 hie häd ‘‘n Huus ful Bäidene : er hat ein Haus voller Kinder. 2. Gebärmutter der Kuh. 3. Öhr einer Axt oder eines Beils. 4. Schaufeltülle. 5. Axthaube.

Muus, do Muze, ju

1. Maus: 1.1 hie kon neen Muus fon de Trappe stete: er hat keine Kraft, keinen Einfluss mehr. 1.2 hie kikt uut as ‘n Muus uut de Meelkiste: er sieht aus wie eine Maus aus der Mehlkiste (= er trägt einen viel zu großen Hut). Snigge un Muus frete alles ap : Schnecke und Maus fressen alles auf. 2. Handballen, Daumenballen. 3. Muskel. 4. Schweinsmürbebraten; das zarte Fleisch des Schweins beiderseits unter den Lendenwirbeln. 5. Kosename für ein kleines Kind: na, wäch?t dääst du deer, mien litje Muus? : na, was tust du da, mein Mäuschen?

Siede (a) , -n, ju

1. Seite: 1.1 hie stuud ‘‘n bitje uut der Siede : er stand etwas abseits. 1.2 uut der Siede brange : an die Seite bringen; verstecken. fon uus Mämes Siede : mütterlicherseits. fon uus Babes Siede : väterlicherseits. 1.5 an de Siede moakje: beseitigen, wegräumen; ermorden. 1.6 ju Rekenge is an de Siede: die Rechnung ist bezahlt. 1.7 uut de Siede gunge: 1.7.1 sich verstecken; sich verbergen. 1.7.2 ins Bett gehen. 1.8 iek wol deer goude Siede mäd hoolde : ich will es mit ihm nicht verderben (= engl. I want to stay on his/her good side). 1.9 wäch?t an de/anne Siede häbe : etwas vorrätich haben. 1.10 an de Siede brange / moakje / skafje / dwo : beiseiteschaffen, ermorden. 1.11 an alen Sieden : an allen Seiten. 1.12 ap de Siede : fort, verborgen. 1.13 ätter dusse Siede wai : nach dieser Seite hin. 1.14 ätter ju Siede wai uutwieke: seitwärts ausweichen. 1.15 do Bäidene ap de Siede brange : die Kinder ins Bett bringen. 1.16 fon de ietenste Siede nieme : ernst nehmen. 1.17 gjuchte Siede : die obere, bemusterte Seite des Stoffes. 1.18 ferkierde Siede : die untere, nicht bemusterte Seite des Stoffes. 1.19 hie gungt mie uut de Siede : er meidet mich. 1.20 hie häd genouch Jeeld ap de Siede : er hat genug Geld gespart, gehortet. 1.21 hie häd mie ap sien Siede Leken : er hat mich von seiner Meinung überzeugt. 1.22 hie wol ‘‘n goude Siede mäd him hoolde : er will einen Stein bei ihm im Brett haben; er will auf seiner guten Seite, in seiner Gunst bleiben. 1.23 ju faalt ätter bee Sieden wai : sie hinkt mit beiden Beinen. 1.24 ‘‘n Siede Speck : Speckseite; großes Stück Fleisch vom Schwein: ‘‘n Siede Späk wäch?dt in de Wieme honged : eine Speckseite wird in das Fleischgerüst gehängt. 1.25 tää‘n uum de Siede : mit schlanker Taille; schmal in der Taille. 1.26 tou bee Sieden : auf beiden Seiten . 1.27 hie is al loang uut Siede : er ist schon lange tot. 2. Familie eines der beiden Elternteile: 2.1 Foarssiede, Muurssiede : die Familie des Vaters, die Familie der Mutter. 2.2 fon ju Siede is niks tou ferwachtjen : von der Seite der Familie ist nichts zu erwarten. 3. Lende: iek häbe et in de Siede : ich habe Lendenschmerzen. 4. Partei, Gruppe von Gleichgesinnten. 5. Buchseite.

Wareld, ju

1. Welt; die Erde als Planet und Lebensraum des Menschen: 1.1 ap de Wareld kume: geboren werden. 1.2 wier bääst du ap de Wareld kemen?: wo bist du geboren? 1.3 ju Wareld is nit roazjend moaked: Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. (hier Bildung des Passivs wie im Niederländischen.) 1.4 do Wikinger, do ätter Amerika wai sailden, wieren nit boang, ook wan jo nit wisse wisten, dät ju Wareld rund/ruund waas: die Wikinger, die nach Amerika segelten, hatten keine Angst, obwohl sie nicht sicher wussten, dass die Erde rund war. 1.5 uus Muur is tou de Wareld uut: unsere Mutter ist verstorben. hie häd dä‘n Hemel ap de Wareld : er führt ein angenehmes Leben, hat den Himmel auf Erden. hie häd ju Baleräi säärm in de Wareld sät : das Gerücht hat er selbst verbreitet. 1.8 hie is aan fon de oolde Wareld: er ist ein Mann der alten Schule. 1.9 hie is nit moor loange ap de Wareld : er liegt im Sterben. 1.10 in ju hele Wareld wieten jo dät : das ist allgemein bekannt. 1.11 hie mout in de wiede Wareld : er muss in die weite Welt hinaus. 1.12 uut de Wareld kriege : erledigen. 1.13 ju Wareld stoant ap Stälten : das Leben in dieser Welt ist prekär, gefährlich, unvorhersehbar. 2. sehr viel Arbeit: iek häbe ju Wareld noch tou dwoon : ich habe noch sehr viel Arbeit zu erledigen. 3. das ganze Dorf: alle Wareld waas bee/ de Bjorenge : das ganze Dorf war bei der Feier. 4. Schöpfung: wie mouten de Wareld bewoarje : wir müssen die Schöpfung bewahren. 5. Menschheit: ju hele Wareld lidt deerunner, dät et allerwegense wamer wäch?dt : die ganze Welt leidet darunter, dass es überall wäch?rmer wird.

deeruut, deer... uut

1. daraus. 2. heraus, hinaus: 2.1 deer kumt niks Goudes bee/ uut : es kommt nichts Gutes dabei heraus. 2.2 do bee Wäänte sunt deeruut : die beiden Jungen haben (meistens in jungen Jahren) das Elternhaus verlassen, um zu arbeiten.

tou... uut

1. aus... heraus/hinaus: 1.1 hie is tou de Skoule uut/ute : er ist aus der Schule heraus. 1.2 die Weertsmon smeet dä‘n Bedeler/Böädeler tou sin Piezel uut : der Wirt warf den Bettler aus seiner Kneipe hinaus. 2. zu... heraus/hinaus: 2.1 ju Dochter koom al tou t Huus uut : die Tochter kam schon zum Haus heraus. 2.2 ju geen mäd uus bee tou ju Dore uut : sie ging mit uns beiden zur Tür hinaus.

Houk, -e, die

1. Ecke: 1.1 in älke Houk foonten wie Rottenköätele: in jeder Ecke fanden wir Rattendreck. 1.2 do litje Wuchtere spielje in alle Houke un Timpen fon dät Huus: die kleinen Mädchen spielen in allen Ecken und Enden des Hauses; überall. 2. Nachbarschaft; Viertel, Bezirk: 2.1 in uus Houk: in unserer Nachbarschaft. 2.2 hier ap dä‘n Houk dwo wie dät nit: in unserem Bezirk tun wir das nicht. 3. Gegend, Gebiet: die Houk is fuul gratter, as iek mie him/him mie fóarstoald häbe: die Gegend ist viel größer, als ich sie mir vorgestellt habe. 4. kleines, spitz zulaufendes Stück Land. 5. Versteck beim Versteckspiel. 6. Straßenecke. 7. Umgebung: dät is ‘‘n fainen Houk deer : das ist eine schöne Umgebung dort. 8. Biegung in einem Fluss. 9. Richtung: die Wiend wait uut dä‘n ferkierde Houk; iek kon do Klokken nit here . der Wind weht aus der falschen Richtung; ich kann die Glocken nicht hören. 10. Ecke des Herds am offenen Feuer. [afrs. hôk]

spinne iek spinne, du spinst, hie/ju spint, wie spinne; spon, sponnen; sponnen

spin! spinnet! : spinnen: 1.1 uut sukken Floaks koast du neen goud Jäiden spinne : aus solchem Flachs kannst du kein gutes Garn spinnen. 1.2 uut dussen Hondel kuust du neen Siede spinne : von diesem Handel konnte man nicht profitieren. 1.3 mäd sien Woude is neen Siede tou spinnen : seine Worte sind nicht glaubwürdig. 2. (Katze) schnurren: uus Bääsje spint as ‘‘n Kat, wan ju ‘‘n Stuk Sukkeloade sjucht : unsere Oma schnurrt wie eine Katze, wenn sie ein Stück Schokolade sieht. 3. dummes Zeug, Unsinn reden: du spinst, wan du kwädst, dät do Bulgoaren do Düütske in Foutbaal slo konnen : du redest dummes Zeug, wenn du sagst, dass die Bulgaren die Deutschen in Fußball besiegen können. 4. phantasieren, flunkern: uus Swoager spint, wan hie fertält, wäch?t hie alles fergeen Jier ap Kuba belieuwed häd : unser Schwager phantasiert, wenn er uns erzählt, was er alles voriges Jahr auf Kuba erlebt hat.

uut/ute

1. hinaus, heraus, besonders als trennbarer Verbzusatz: 1.1 do Bäidene lope uut un ien: die Kinder laufen hinaus und herein. 1.2 ju gooide dä‘n Baal tou t Finster uut : sie warf den Ball zum Fenster hinaus. 1.3 uut un ien gunge : regelmäßig im Hause verkehren: hie gungt bee/ uus uut un ien : er ist regelmäßig bei uns zu Gast. nach Verben deutet uut eine Intensivierung an: 2.1 hie gierde (et/dät) uut fon Piene : er schrie vor Schmerz laut auf. 2.2 hie puustede (et/dät) uut : er keuchte laut. 3. bezeichnet den Stoff, aus dem etwas besteht oder hergestellt worden ist: ju Halloozje is uut Gould : die Uhr ist aus Gold. dät Soakslämt is uut Stäil : die Messerklinge ist aus Stahl. 4. vorbei, Schluss, zu Ende: 4.1 in dä‘n Sumer is ju Skoule uut: im Sommer ist die Schule vorbei. 4.2 do koom die Kat mäd de wiete Snute, un dan waas dät Fertälster ute: dann kam die Katze mit der weißen Schnauze, und dann war die Erzählung zu Ende. 4.3 nu mout ju Kibbeläi uut weze: jetzt muss das Gezänk zu Ende sein. 5. erloschen, nicht mehr brennend, ausgeschaltet: dät Skienfät is uut : die Laterne ist erloschen.

wrikje (a)

1. mit der rudernden Bewegung eines Spatens oder einer Mistforke Würmer aus der Erde treiben: Wurme mäd ‘‘n Spoade uut de Gruunde wrikje . 2. mit einem Riemen hinten am Boot rudern.

aal, alle

1. alle, all: 1.1 jo häbe aal noch niks ieten : sie haben alle noch nichts gegessen. 1.2 aal, do deer wieren : die Anwesenden. 2. ganz: aal dät Lound stoant unner Woater : das ganze Land steht unter Wasser. 3. jeder, -e, -es einzelne: alle Dege, alle Mounde : jeden Tag, jeden Monat. 4. alles: 4.1 wie häbe et aal ape : wir haben keinen Vorrat mehr. 4.2 aal touhope : alles zusammengenommen. 4.3 aal, wäch?t iek die fertäld häbe : alles, was ich dir erzählt habe. 4.4 aal Mugelk : alles Mögliche: jo häbe aal Mugelk däin, uum dät Bäiden tou rädjen : sie haben alles Mögliche getan, um das Kind zu retten. 4.5 dät is loange nit aal : das ist längst nicht alles (es kommt noch etwas). 4.6 aal so wäch?t : solche und ähnliche Dinge; derlei Dinge: 4.6.1 aal so wäch?t frete do Broodbukke uut : solche und ähnliche unerlaubte Dinge tun die Halbstarken. 5. dät is aal so wäch?t, of... : es hängt davon ab, ob...: 5.1 dät is aal so wäch?t, of wie deer Tied foar häbe : es hängt davon ab, ob wir Zeit dafür haben. 6. aal sien Bääst : mit ganzer, mit aller Kraft: hie siet in Nood un ruup aal sien Bääst : er war in Not und (er) schrie mit ganzer Kraft, aus Leibeskräften.

aaldät

1. alledem: mäd aaldät kregen wie dä‘n Woain nit tou dä‘n Sloot uut : mit alledem holten wir den Wagen nicht aus dem Graben heraus. 2. trotzdem: wie wielen/wülen him hälpe, un wie häbe et ook däin; man mäd aaldät kuud hie dät Supen nit toureke : wir wollten ihm helfen, und wir haben es auch getan; aber er konnte das Saufen trotzdem nicht aufgeben. 3. truch/mäd aaldät : wegen alledem: truch aaldät häd hie sien Buräi verloren : wegen alledem hat er seinen Bauernhof verloren.

Äälne, -n, ju

1. Elle; Längeneinheit von 55 -85 cm. 2. hölzerner Messstock von der Länge einer Elle: wan ju Äälne bee/ t Leken kumt, faalt et oafte juun/ faalt et oafte uut de Hounde : wenn die Sache genau überprüft wird, ist die Folge häufig eine Enttäuschung. [ae. eln]

Aaste, dät/die

1. Osten: 1.1 hie lapt ätter t Aaste wai: er läuft Richtung Osten. 1.2 Rien uut dät/ dä‘n Aaste duurt träi Dege: Regen aus dem Osten dauert drei Tage.

angiesp(el)je

1. anbinden, anlaschen, fest zuschnüren: ‘‘n Sail an dä‘n Mast angiespelje : ein Segel an den Mast anlaschen. 2. festklemmen, festmachen, befestigen: wie wollen dät Tau mäd ‘‘n Knät goud angiespje : wir wollen das Tau mit einem Knoten gut festklemmen. 3. (2. Part.) dem Körper fest, eng anliegend, eng anschließend: dät Klood saach so angiespeld uut : das Kleid sah so eng anschließend aus.

angriepen

1. kränklich, angegriffen: hie sjucht angriepen uut : er sieht kränklich aus. 2. niedergeschlagen.

apfodderje

1. auffüttern; eine feste Unterlage mit Spänen, Brettern, Stroh oder Ähnlichem belegen, bis eine gewisse Höhe erreicht ist: do Aastfräizen fodderden Hiere Butsen mäd Sträi ap : die Ostfriesen fütterten ihre Alkovenbetten mit Stroh auf. 2. (Tier) kräftig füttern, mästen. 3. (Mensch) so viel zu essen geben, dass eine Zeit des Mangels eingeholt oder überbrückt werden kann: uus Bääsjebabe waas so meger, as hie uut Ruslound ätter Huus koom, dät hie wiekenloang apfodderd wäch?ide moaste : unser Opa war so mager, als er aus Russland nach Hause kam, dass er wochenlang aufgefüttert werden musste.

apsitte

1. aufsitzen; aufs Pferd steigen. 2. nicht ins Bett gehen, sondern aufbleiben und auf jemanden warten: iek sitte aaltied ätter mien Wieuwmoanske ap, wan ju seeuwends tou t Huus uut is : ich bleibe auf und warte auf meine. Frau, wenn sie abends aus dem Hause ist. 3. sich aufhalten: hie häd loange bee/ sien Bräid apseten : er hat sich lange bei seiner Freundin aufgehalten.

apstete

1. aufstecken, hochstecken; in die Höhe stecken: Jierwen apstete : Garben mit der Forke auf den Boden hinauflangen. 2. auf dem Felde die Korngarben mit der Forke an den Packer auf dem Wagen weitergeben: Roage, Wete apstete : Roggen, Weizen hochstecken. 3. aufstoßen, rülpsen: 3.1 dät ieten stat mie suur ap : das Essen stößt mir sauer auf. 3.2 dät skäl die roar, bitter, suur apstete : das wirst du bereuen. 3.3 Buuskool uut t Fät stat mie aaltied ap : Sauerkraut verursacht bei mir Blähungen. 4. einhandeln, beziehen: hie häd sik ‘‘n Loage apstat : er sich eine Tracht Prügel eingehandelt.

Ate,, ju

1. Erbse: 1.1 wüülde Ate: Wicke. 1.2 dät is aan in do Ate: er ist so dumm, so tatenlos wie eine Vogelscheuche zwischen den Erbsen. 1.3 jele Ate: gelbe Erbsen. 1.4 hie kikt uut as ‘n uutskietene Ate: er sieht elend aus. 2. Gemüse: Ate un Bonen: Erbsen und Bohnen.

Aust/Oost, die

fjautien Dege fóar Sint Jokub un fjautien Dege ätter Sint Jokub roate et tjuusterge Wulken, man deer reen et nit uut: vierzehn Tage vor Sankt Jakob und vierzehn Tage nach Sankt Jakob gab es dunkle Wolken, aber daraus regnete es nicht. (Hierzu wird auch Oost gesagt. SintJakob ist der 25. Juli und vom 11. Juli bis zum 8. August ist Roggenernte. Deswegen Oost aus dem niederländischen oogst: Ernte.)

Bääd, do Bäde, dät

1. Bett: 1.1 ap Bääd gunge: ins Bett gehen. 1.2 do Bäde moakje: die Betten machen. 1.3 in t Bääd brange: ins Bett bringen. 1.4 ju is so tjuk as ‘n Bääd: sie ist so dick wie ein Bett. 1.5 ‘‘n fräi Bääd : ein freies Bett für Gäste. 1.6 uut dät Bääd smiete : jemanden wecken.